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Das Erbe des Loewen

Titel: Das Erbe des Loewen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne Barclay
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nichts“, behauptete Laurel. „Bloß ein wenig steif und wund bin ich, so wie auch du sein musst, da du in dem
    Stuhl schliefst.“ Er sah schlimmer aus, als sie sich fühlte, sein Haar war zerzaust, die Kleidung zerknittert, das Gesicht verschmutzt und unrasiert.
    „Ich kann überall schlafen.“
    Laurel lächelte. „Ja, ihr Söldner seid ein hartgesottener Haufen, doch bevorzugst du nicht ein schönes, weiches Bett?“
    Er schrak zurück, stand auf und trat ans Fenster. Da stand er nun und blickte hinaus, als ob die Lösung zu einem Rätsel auf den Boden geschrieben stände.
    „Was geht da vor?“ fragte sie.
    „Deine Clansmänner feiern den Sieg über die Wegelagerer.“ „Du klingst nicht sehr erfreut darüber.“
    „Sechs von ihnen, darunter ihr Anführer und das Narbengesicht, sind entkommen. Ich kann nicht froh sein, bis sie gefasst sind“, sagte er geradeheraus.
    Seine Worte deuteten an, dass es andere Schwierigkeiten waren, die ihn beschäftigten. „Du bist der Verstärkung wegen besorgt, die kommen soll?“
    Er zuckte die Schultern. „Das hängt davon ab, wie viel es sind. Es mag sein, dass sie Angst haben, uns entgegenzutreten, und dahin zurückfliehen, woher sie gekommen sind ... wo immer das sein mag. Die Männer, die wir gefangen haben, wissen nur wenig vom Plan ihres Anführers. Er ist Engländer, heißt Henry Percy, doch ich konnte nicht erfahren, warum er deinen Clan angriff oder wie viele Männer noch kommen sollen.“ „Noch etwas anderes bereitet dir Gedanken.“
    Er zögerte lange. „Es ist wegen letzter Nacht...“
    „Du denkst immer noch, dass ich dich verführen wollte?“ fragte sie unglücklich.
    Er stieß einen geharnischten Fluch aus, dann wandte er sich ihr zu. „Nein, ich bin es, den ich dafür verantwortlich mache.“ Laurel seufzte und schob sich höher in ihre Kissen. „Warum müssen wir von Schuld sprechen? Du bist nun mein Mann und mir genauso lieb wie meine eigenen Clansleute. Du hast meine Treue.“ Und meine Liebe, doch er war noch nicht bereit, sie anzunehmen, und er mochte niemals dazu bereit sein, wenn es ihr nicht gelang, die Barrieren, die er errichtet hatte, niederzureißen. „Deine Ziele sind auch die meinen, und ich werde alles tun, um sie gemeinsam mit dir zu erreichen. Das schwöre ich bei den unsterblichen Seelen meiner lieben, verblichenen Eltern.“
    Er kniff die Augen zusammen. „Warum?“
    Das raue Wort ließ sie erschrecken, doch sie antwortete: „Du bist mein Gemahl. Ein guter Mann, der meine Achtung, meine Ergebenheit und Unterstützung verdient.“
    Kieran zuckte zusammen. „Ich bin dieser Dinge nicht wert. Um zu leben, morde ich. In mir gibt es keine Zärtlichkeit. Ich kann dir nicht das Leben bieten, das du verdienst.“
    Doch er will es, dachte Laurel. Verzweifelt versuchte sie, ihn erkennen zu lassen, dass es falsch war, so zu denken, und holte die beste Waffe aus ihrem Arsenal hervor. „Lass mich das beurteilen.“
    „Wie kannst du das sagen, nachdem ich dich so behandelt habe?“ Er stieß einen Stuhl zur Seite, der ihm im Weg stand. „Ich ... ich habe dir wehgetan.“
    „Nein. Oh, du bist ein kräftiger Mann, das gebe ich zu ...“ „Laurel!“ rief er mit hochrotem Gesicht aus.
    Ihr Lächeln kam unverhofft. „Nun, du bist ein kräftiger Mann, und es war erst das zweite Mal... “
    „Das zweite Mal? Was ist mit Aulay Kerr?“
    „Er vollzog die Ehe, dann ließ er mich allein. Und du hättest ein Gleiches getan.“ Sie seufzte schwer. „Ich beginne zu denken, dass mit mir etwas nicht stimmt.“
    „Nein. Du bist vollkommen.“
    „Vollkommen?“ fragte Laurel, und ihre Augen funkelten herausfordernd.
    „Nun.“ Er verzog die Lippen, fast war es ein Lächeln. „Du bist sehr schön. Sehr verehrungswürdig.“ Seine Stimme klang heiser, und die Augen glänzten.
    Ah, ein Fortschritt.
    „Das bist auch du. Komm her, und setze dich neben mich.“ „Laurel.“ Er rieb sich mit der Hand das stoppelige Kinn und ging weiter auf und ab. Doch nach wenigen Schritten hielt er inne und seufzte. „Ich kann mir selbst nicht mehr vertrauen. Ich ahnte ja nicht, dass das Verlangen so stark sein könnte. Rhys sagte mir, ich solle sachte vorgehen, doch ein einziger Kuss und ... und ich verlor die Beherrschung.“
    Er ging erneut auf und ab. Jede seiner steifen Bewegungen strahlte seine innere Anspannung aus. „Du sagtest, ich hätte dir nicht wehgetan, indes, ich hörte dich weinen.“ Sein Körper zitterte bei der Erinnerung. „Ich wagte

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