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Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition)

Titel: Das Erbe Ilvaleriens (Die Chroniken von Vanafelgar) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert J. Jesse
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jedoch war noch hier und würde dies auch immer sein. Allein dieser Umstand legitimierte ihn, wenn er zurückblickte , und ließ ihn auch nicht mehr klar die Vergangenheit erkennen, die er nur um seiner Ignoranz willen verloren gegeben hatte.
    Als eine Woche später Asgoth wie befohlen bei Anaron eintraf, besprach er mit diesem, wie der Auftrag Sharandirs in die Tat umgesetzt werden konnte. Asgoth hatte eine Idee, die Anaron sofort zusagte. Diese sollte den Bau einer Straße hinab nach Vanafelgar vorantreiben und gleichzeitig nicht gegen die Regel verstoßen, welche den Nerolianern verbot, die Gebirge in den Süden zu überqueren.
    Die Kleinzwerge sollten nach Asgoths Plan die Straße soweit anlegen, dass sie ausgebaut werden konnte. Das Material hierzu sollten die Nerolianer inzwischen aus den Steinbrüchen im Norden schlagen, die sich nördlich der Nirdlager, am Fuße der Höhen von Gisch befanden. Die Nird sollten die Steine dann an die Baustelle transportieren und unter der Aufsicht der Zwerge verbauen. Die Steine sollten hierzu alle in vier unterschiedlichen Größen geschlagen werden. So konnten die Zwerge deren Einsatz gut berechnen und die Straße und den Untergrund so vorbereiten, dass der Ausbau schnell vonstattengehen konnte. Der Plan war zwar gut, doch bedachte Asgoth in diesen Stunden nicht, dass die Nird nicht einmal solch eine leichte Aufgabe auszuführen vermochten. Sie waren einfach nicht in der Lage, sich selbst zu organisieren.
    Anaron teilte Asgoth auch mit, dass ein großes Heer aus dem Norden nur noch einen Monat von ihnen entfernt lagerte, als ein Bote es überflogen hatte. Anaron erkannte nicht, dass Asgoth diese Neuigkeit nicht als solche ansah und darüber schon informiert gewesen war. Das Meldewesen der Nerolianer funktionierte bei Wietem besser als das von Anaron, welches immer nur mit etwas Glück Neuigkeiten hervorbrachte.
    Bei dem weiteren Gespräch mit Asgoth sprach fast nur Anaron. Asgoth war mehr damit beschäftigt, sich Gedanken zu machen, wie er den Heermeister Norun in Misskredit bringen konnte. Er vertrug es einfach nicht, dass nun jemand kam, der nicht ihm unterstand und dem er sich in militärischen Belangen gar zu unterstellen hatte. Aber Norun würde sicher einen Fehler machen, der Asgoth in die Hände spielte. Es war bekannt, dass der Richter kein Blatt vor den Mund nahm und daher höchst gefährdet war. Mit dem Heer, das dann eintreffen würde, waren auch viele Spione der Bewahrer gereist. Niemand kannte jedoch deren Namen außer Asgoth und einigen wenigen Getreuen, deren Loyalität er sich ganz sicher sein konnte. Vielleicht, so hoffte er nun, hatte Norun schon einige ketzerische Bemerkungen von sich gegeben, die er sofort an Meigol weiterleiten würde, damit dieser den Hohepriester informierte. Der Sieg im Süden musste nach Meigols und Asgoths Plänen allein von den Bewahrern errungen werden. Zumindest sollte ihr Anteil daran so hoch sein, dass sie sich hernach immer damit rühmen konnten. Sie brauchten unbedingt einige neue Helden , hatte Meigol Asgoth eingeschärft. Er wusste, dass sein Scherge jeden aus dem Wege räumen würde, der seinen eigenen Ruhm schmälerte. Sie mussten Statuen und Bauwerke jenen widmen, die im Kampf gegen die ungläubigen Völker des Südens, die die Allmacht Uluzefars abstreiten, Siege errungen hatten. Meigol forderte von Asgoth auch ganz unmissverständlich, dass die Zahl der Helden die der Märtyrer um ein Weites zu übersteigen habe.
    Der Oberste der Bewahrer wusste, dass es viel Unmut im Volk geben würde, wenn die Zahl der Toten stieg. Dann zählten Helden mehr als Märtyrer. Asgoth mochte diesen Gedanken seines Herren zwar nicht, doch würde er getreu seine Pflichten erfüllen, die ihm dieser auferlegt hatte. Er war froh, als Anaron seiner schweigsamen Anwesenheit überdrüssig geworden war und ihn entließ. Noch am selben Abend brach er wieder nach Tarkur auf, denn er hatte noch viel zu tun. Als er mit seinem Gefolge einen Hügel erreichte, von dem man gut auf die Maruug zurückblicken konnte, hob sich seine Stimmung etwas. Dieses Bauwerk, das Anaron als Festung bezeichnete, war für Asgoth nur eine Ruine. Sein Sitz in Tarkur hingegen war eines großen Herrschers würdig. Noch immer ließ er die Festung innen wie außen mit weiteren Ornamenten verzieren und ausbauen. Er wunderte sich sehr, dass Anaron dort nicht wie vorgesehen seinen Sitz genommen hatte. In seiner Freude darüber dachte er nicht weiter über diesen Umstand nach, sondern

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