Das Erbe in den Highlands
sterben. Ich habe siebenhundert Jahre auf dich gewartet, und ich werde dich so bald nicht hergeben. Royce und Nazir müssen ausziehen. Vielleicht hinunter ins Dorf. Ich werde ein Kindermädchen und eine Amme einstellen, damit du dich nicht überanstrengen musst. Und ich werde die Garnison draußen halten, vielleicht sogar außerhalb des inneren Burghofs. Ich will nicht, dass sie dich mit ihrem rauen Gerede und ihren Spielen verstören. Und das Kinderzimmer! Aye, das werden wir bald einrichten müssen. Vielleicht stelle ich einen Koch ein. Ich glaube nicht, dass Worthington dich anständig ernähren kann, und du musst gut ernährt werden. Ein Koch aus Italien, vielleicht. Dort scheinen sie kräftige, gesunde Kinder zu bekommen. Und nichts mehr von diesem Erdnussbuttermatsch. Das kann doch nicht gut für den Körper sein ...«
»Kendrick?«
»Kein Kuchenteig mehr. Eiscreme ist dir absolut verboten. Nay, Liebste, viel Ruhe und so wenig Anstrengung wie möglich. Ich möchte nicht, dass mein Kind dich mehr leiden lässt als nötig ...«
»Kendrick!«
Er blieb stehen und schaute sie an. »Aye?«
»Komm hier runter zu mir, wo ich dich sehen kann.«
Er kniete sich vor sie. »Aye?« Alles, was sie verlangte, würde er ihr bereitwillig bringen.
»Royce und Nazir bleiben. Sie gehören genauso hierher wie wir.«
»Aber ...«
»Und du wirst keinen Koch einstellen. Das würde Worthingtons Gefühle verletzen. Ich brauche keinen Koch aus Italien. Die Ritter der Garnison können kommen und gehen, wie sie wollen, so lange sie mir nicht auf die Toilette folgen und beim Kotzen zuschauen. Das ist mir peinlich.«
»Das machen sie?«, donnerte er.
Genevieve legte ihm die Hand auf den Mund. »Ich werde nicht mehr reiten, aber ich werde mich trotzdem fit halten, und du mit mir, selbst wenn es bedeutet, hundert Mal am Tag um den Garten zu laufen. Ich habe Adelaide versprochen, einen Nachmittag in der Woche auf ihren Laden aufzupassen, und das gedenke ich auch zu tun.« Sie hielt inne, um Luft zu holen. »Was hast du noch gesagt?«
Kendrick nahm ihre Hand und küsste sie, stützte dann seine Ellbogen leicht auf ihren Beinen ab und legte seine Hände um ihre Taille.
»Sicherlich eine Menge Blödsinn.«
Sie beugte sich vor und küsste ihn sanft. »Du bist glücklich, nicht wahr?«
»Sehr. Und du?«
»Das weißt du doch.«
»Warum hast du es mir nicht eher erzählt?«
»Ich dachte, es wäre die Erkältung. Ich war erst heute Morgen beim Arzt. Er hat mir geraten, mit allem so weiterzumachen wie bisher, dann würde es mir gut gehen.« Sie lächelte heiter. »Jetzt wird unser Leben endlich normal. Ist das nicht wunderbar?«
»Aye, Liebste, das ist es.«
»Deine Kekse verbrennen, Kendrick.«
»Lass sie verbrennen. Ich habe momentan andere Pläne für dich in der Bibliothek.«
»Du könntest auf dem Weg hinaus wenigstens den Backofen ausschalten.«
Das tat er und hob seine Lady dann auf seine Arme. »Würde Mylady protestieren, wenn ich sie sanft in der Bibliothek lieben würde?«
»Sie würde das Erlebnis genießen«, erwiderte Genevieve mit funkelnden Augen.
»Ich auch. Danach dann ein schönes warmes Bad und ein Mittagsschlaf. Nay, erst etwas zu essen, bevor du schläfst. Du brauchst deine Kraft.«
»Kendrick, du hast das Potential, eine schreckliche Nervensäge zu werden.«
Er grinste, während er sie durch den Rittersaal in die Bibliothek trug. Er war absolut ihrer Meinung, konnte sich aber nicht überwinden, sich dafür zu entschuldigen. Nur weil er lebte, konnte er an seiner Lady herumnörgeln, und das war das kostbarste Geschenk von allen. Sie würde ihm ein Kind gebären, und er würde dafür sorgen, dass ihnen kein Unheil geschah.
»Kendrick?«
Er setzte sie ab und verriegelte hinter sich die Tür der Bibliothek. »Aye?«
»Ich liebe dich, weißt du.«
Er lächelte, beugte den Kopf und küsste sie. »Aye. Ich weiß. Und ich liebe dich.«
»Glaubst du, dass wir jetzt endlich ein normales Leben führen werden?«
Er zog sie an sich und ließ sein Kinn auf ihrem Scheitel ruhen. »Aye, Liebste. Das glaube ich.«
Seine Lady schmiegte sich an ihn und schlang die Arme um ihn. Kendrick schloss die Augen und lächelte. Von nun an nichts als Glücklichsein, nichts als Tage und Nächte voller Liebe, nichts als Genevieve, die sein Leben mit Freude erfüllte.
Ah, wie süß die Geschenke waren, die er erhalten hatte.
Epilog
Angesichts der vielen Menschen, die im Rittersaal versammelt waren, hätte der Lärm gewaltig
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