Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
Minister. Das Wasser sah wirklich sauber und klar aus, denn das aus der Küche gebrachte Wasser stammte nicht vom Fluss Hesak sondern aus einem Brunnen hinter dem Schloss. Maldus hob sein Glas. „Also dann zum Wohl .“ Der König zögerte noch, bevor er es wagte, das Glas an seine Lippen zu heben. Dann trank er nur schluckweise. Maldus war viel mutiger, denn er stürzte den gesamten Inhalt auf einmal hinunter. Der Rüstungsminister brauchte mehrere Anläufe. Nach dem ersten Schluck verzog er das Gesicht verächtlich und schüttelte sich angewidert.
„Eigentlich sieht es komisch aus“, revidierte sich der König nach dem dritten kleinen Schluckversuch. „Und es schmeckt auch komisch. Ist es jetzt schlecht oder nicht?“
„Es ist in Ordnung“, sagte Maldus und verkniff sich die Bemerkung, dass es ja kein Wasser aus dem Fluss Hesak war, sondern aus dem eigenen Brunnen stammte.
„Da fehlt etwas“, beharrte der König. „Mal sehen, wie es mit Wein vermischt schmeckt .“ Er griff zur Weinflasche und füllte bis zum Rand auf. „Ahh, schon besser.“ Er trank ein paar Schlucke. Dann füllte er erneut nach. „Aha! Sie haben recht, Maldus. Das Wasser ist in Ordnung. Also stellen wir fest, dass die Behauptungen dieser Allthanerin vollkommen aus der Luft gegriffen sind. Mag ja sein, dass die empfindlichen Korallenmenschen eine Veränderung des Wassers spüren. Aber solange wir selber davon keinen Durchfall bekommen, ist doch alles klar. Oder?“
Beide Minister nickten zustimmend. Es war verständlich, dass der König keine Allthaner ins Land lassen wollte. Schließlich war nach dem großen Krieg vor fünfhundert Jahren bei den Friedenverhandlungen beschlossen worden, dass die Allthaner in Malda nichts zu suchen hatten. Die hatten sich in maldanische Angelegenheiten nicht einzumischen und durften auch nicht heimlich in Malda eindringen, um Horsa zu befreien. Was sie aber doch taten, aber leider ohne dass man es ihnen nachweisen konnte. Erst kürzlich war einer Horsaherde auf unerklärliche Weise die Flucht gelungen.
Helen und Donata
Die Tage vergingen und waren angefüllt mit Seminaren, Praktika, nachmittäglichem Lernen und abendlicher Zerstreuung. Helen merkte schnell, dass ihr das Behalten und Anwenden des Gelernten sehr leicht fiel und sie daher zu den besten Studenten gehörte, während ihre neuen Freundinnen Ashy und Samantha sich redlich abmühten, leider trotzdem Probleme hatten und deshalb dankbar für jede Hilfe von ihr waren. Daher verbrachten sie viel Zeit miteinander, in der Helen den beiden lernwilligen Allthanerinnen bei diversen Problemen auf die Sprünge half. Dazu trafen sie sich meistens im großen gemeinsamen Wohnzimmer der beiden, die ansonsten jeweils ein eigenes Schlaf- und Arbeitszimmer hatten, sich aber außer dem Wohnzimmer noch Küche und Bad teilten.
Diesmal ging es um Mathematik, was im ersten Semester, genau wie Biologie, Chemie und Physik zusätzlich zu den medizinischen Fächern auf dem Lernplan stand.
Samantha gestand seufzend, dass sie in der Schule in Mathe immer nur die Hälfte verstanden hatte und auch Chemie ihr ein Gräuel sei. Biologie dagegen hätte ihr immer sehr viel Spaß gemacht.
„Ich wollte etwas Sinnvolles studieren“, sagte sie und zog die Nase dabei kraus. „Beim Lösen des größten Problems helfen, das wir Allthaner haben. Da muss ich jetzt durch diesen ganzen Mathestoff durch, dann durch den Chemiestoff auch.“
„Was meinst du mit dem größten Problem?“ fragte Helen.
„Das Opula-Syndrom“, sagten Samantha und Ashy wie aus einem Munde. „Weist du denn nicht, dass das Opula-Syndrom unser größtes Problem ist.“
„Ich lese so viel“, gestand Helen. „Nehme Informationen auf.“
„Du liest ?“ fragte Ashy.
„Diese Lerneinheiten am Computer meine ich natürlich. Früher auf der Erde habe ich natürlich nur durch Lesen aus Büchern gelernt und natürlich auch durch Zuhören in der Schule. Das Lernen am Computer ist so anders. Ich nehme Informationen auf und hinterher ist mein Kopf vollgepackt damit, und ich sehe nur einen großen Wald, aber keine Bäume. Versteht ihr, was ich meine?“
„Nein.“
„Ich will damit sagen, dass ich schon so viele Informationen in meinem Kopf habe, aber ich nicht weiß, wie ich sie abrufen soll. Vermutlich weiß ich viel mehr über das Opula-Syndrom, als mir im Augenblick einfällt, nämlich, dass es ein Virus ist, aber auch psychisch bedingt sein kann.“
„Genau“, sagte Ashy.
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