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Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)

Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)

Titel: Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: U. Voss
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für sie gebucht worden. Sie zog ins Hyatt Regency ein, stellte ihre Reisetasche neben den großen Schrank und begann die wenigen Sachen auszupacken. Ja, sie reiste mit leichtem Gepäck. Ihr Aufenthalt hier sollte nur ein paar Tage dauern. Wenn sie dennoch länger bleiben müsste, dann konnte sie hier zwischendurch shoppen gehen. Direkt neben dem Hotel gab es mehrere gute Boutiquen. Drei bis fünf Tage London, dachte sie. Und alle Erinnerungen von früher waren klar und scharf. Nichts war mehr verworren oder durcheinander. Und da waren sie wieder: die Schuldgefühle ihrer Mutter gegenüber.
    -Ich hätte mich mehr um sie kümmern müssen. Ich wusste genau, wie es um sie stand. Ich hätte Oma dazu bewegen müssen, sie eher in eine Entzugsklinik einzuweisen. Ich hätte es, ich hätte es nicht dazu kommen lassen dürfen, dass dieser Dealer.  Halt. Ich war gerade einmal 17 Jahre alt und hatte keine Ahnung, dass es Mama so schlecht ging. Was mache ich jetzt zuerst. Mama, Akis Eltern, Archis Eltern? Mama ist am wichtigsten. Ich werde sie besuchen. Als Freundin ihrer Tochter. -
    Helens Mutter war immer noch in einer Entzugsklinik. In der gleichen, in der sie damals von Helen eingewiesen worden war. Dem Dealer war es nicht gelungen, sämtliche Konten zu plündern. Das besorgte inzwischen ganz dezent ein staatlich bestellter Vormund.
    Helen las das, was auf dem vom Sencom vor ihr aufgebauten  Hologramm-Bildschirm stand. Informationen über ihre Mutter. Dann Infos zu Akis Eltern, anschließend Infos zu Archibalds Eltern, die das Sencom aus dem Internet herausgesucht hatte. Sie zog die Schuhe aus und legte sich mit hinter den Nacken verschränkten Armen aufs Bett. Es war störend, sich bei allen folgenden Aufgaben als eine fremde Person ausgeben zu müssen. Sie hatte einen fremden Pass. Robert hatte ihn ihr besorgt, oder besser Portes, mit dem er wohl bestens auskam. Beide standen ihren Plänen wohlwollend gegenüber. Sie hatte eine Aufgabe für Allthania erfolgreich abgeschlossen. Daher hatte sie jetzt  Zeit für private Angelegenheiten. Auch Michael war einverstanden.
    Also als erstes die Mutter. Helen griff in ihre Reisetasche und holte ein Päckchen mit Pillen hervor, las den Beipackzettel durch und steckte die Schachtel dann in ihre Jackentasche. Sie stand auf, zog sich an, verließ das Hotel, rief sich ein Taxi und fuhr zu der Entzugsklinik in Holborn. Auf die Frage wer sie sei sagte sie, eine Freundin der verstorbenen Tochter. Dann musste sie eine halbe Stunde warten, bis man sie in einen Aufenthaltsraum führte, wo ihre Mutter schlaff und teilnahmslos in einem Sessel saß.   Die Mutter sah durch sie hindurch, sagte nur: „Meine Tochter ist tot. Warst du ihre Freundin? Ich kenne dich gar nicht.“
    Helen wusste, dass sie sich verändert hatte und dennoch erschütterte es sie, von der eigenen Mutter nicht erkannt zu werden. „Wenn sie bei vollen Verstand wäre, würde sie mich erkennen“, dachte sie.
    Ihre Mutter war nur ein Schatten ihrer selbst, so gealtert und müde wirkte sie. Helen fühlte den Drang, die Mutter in die Arme zu nehmen. Warum sollte man nicht die Mutter der Freundin umarmen. Und sie tat es. Darauf fing diese an zu schluchzen und zitterte dabei. Helen beruhigte sie, indem sie sie fest an sich drückte und ihr dann sacht und begütigend über den Rücken strich. Langsam ebbte das Schluchzen ab. Helen schlug vor, einen Spaziergang im Park zu machen. Dort setzten sie sich auf eine abgelegene Bank und Helen gab ihr eine von den allthanischen Tabletten. Sie wünschte sich, sie könnte ihrer Mutter so helfen, wie sie auch Alfred Postler geholfen hatte. Wusste nur nicht wie. Stattdessen sprach  sie das Thema Phil Deven an, dem damaligen Freund ihrer Mutter, der sie mit Drogen versorgt hatte und zum Mörder geworden war. Sie wusste, dass er noch immer frei war, da man nie den Mord an Helen Troinsker mit ihm in Verbindung gebracht hatte, und dass er die Mutter gelegentlich in der Klinik besuchte. Denn er hatte ein großes Interesse daran, Pia und ihr Vermögen wieder unter seinen Einfluss zu bekommen. Wenn Helen an Phil dachte, fühlte sie wie Zorn in ihr hoch wallte, der schnell zu heftiger Wut wurde. Sie wollte ihn vernichten. Töten? Nein, nicht töten. Aber bestrafen für das, was er ihrer Mutter angetan hatte.
     
    Die Tablette wirkte schnell, denn langsam wurden die Augen von Pia lebendiger und sie saß nicht mehr so erbärmlich zusammengesunken auf der Holzbank, als wenn sie gleich herunterrutschen

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