Das Erdportal Band 1-4 Spirits vom Licht (Das Erdportal - Die Portalwelten) (German Edition)
wollte um einzuschlafen. Sie begann sogar zu plappern:
„Weißt du dass die Priory Klinik die beste Rehab in London ist. Ich würde dort so gerne hin. Warum muss ich hier in dieser schrecklichen Klinik in Holborn sein? Dabei wäre ich in der Priory bestimmt schon geheilt, denn dort sind die besten Ärzte. Dort gehen alle berühmten Leute hin. Ron Wood, der Gitarrist der Rolling Stones, den kennst du doch, hat dort den Absprung geschafft. Und Pete Doherty schafft es dank der Klinik immer wieder für längere Zeit clean zu bleiben. Aber leider komme ich ja nicht an mein Geld ran. Sie haben mir einen Betreuer gegeben, der mein Geld verwaltet. Ich bin praktisch entmündigt. Stell dir das mal vor.“
„Diese Rehab macht aber einen ganz guten Eindruck“, beschwichtigte Helen.
„Und deinen Betreuer wirst du los, sobald du clean bist.“
Wie kann ich ihr nur helfen, von diesen Drogen – momentan ist es ja Methadon als Ersatzdroge, ohne die Pia nicht existieren kann – wegzukommen, dachte Helen. Ich weiß, wie man ein ungeborenes Kind kurz vor der Geburt im Mutterleib dreht. Zumindest habe ich es schon einmal getan. Sie betrachtete ihre Hände. Und sie hatte im entscheidenden Moment gewusst, wie man einen Komapatienten aufweckt, indem sie seine Seele in den Körper zurückholte. Beides war durch in den Händen gebündelte Energie bewerkstelligt worden. Ja, sie hatte ihre gesamte Konzentration und Kraft in ihre Hände einstrahlen lassen. Sie hörte eine Stimme flüsternd sagen: - Lerne die verborgenen Bereiche deines Gehirns zu nutzen, schöpfe deine Talente aus, nutze deine Gaben. - Die Stimme kam von weit her, denn es war eine Erinnerung, die Jahrhunderte zurück lag. Gandos? Aber wo war Gandos jetzt. Er musste doch einer der Senatoren sein. Hatte er sie nicht erkannt? So wie sie ihn nicht erkannt hatte. Gandos, den sie vor Jahrhunderten geliebt hatte?
Sie hob ihre Hände hoch, die Handflächen auf Pia gerichtet.
„Sieh her, “ forderte sie. Pias Augen fixierten sich erstaunt darauf.
„Sieh her und hör mir zu.“
Pia nickte gehorsam.
Aber etwas stimmte noch nicht. “Ich muss die Kraft in meine Hände lenken, “ dachte Helen. Und da begann sich ein Lichtpunkt in ihren beiden Handflächen zu bilden. Helen spürte die Energiewärme. Pia sah ein sich drehendes Leuchten. Verwirrt und fasziniert starrte sie darauf. Sie wurde ganz von dem Lichtwirbel gefangen und wollte den Blick nicht mehr abwenden.
„Du musst von den Drogen loskommen. Sag, ja, ich will.“
„Ja, ich will.“
„Der Geruch von Drogen wie Kokain, Morphium, Marihuana, Opium oder Cannabis verursacht dir Übelkeit. Du wirst nie wieder Drogen einnehmen, spritzen, schnupfen oder rauchen. Du brauchst auch keine Drogenersatzstoffe mehr, weder LSD noch Methadon. Auch Alkohol und Zigaretten widern dich an.“
Pia starrte mit weit aufgerissenen Augen ins Leere, durch Helens Hand scheinbar hindurch.
„Wir wiederholen das jetzt gemeinsam. Du sprichst mir nach.“
Sie wiederholten es mehrmals und Pia schloss leiernd:
„Ich werde nie wieder Drogen irgendwelcher Art nehmen und alle Kontakte zu Leuten und Bekannten abbrechen, die Drogen einnehmen oder verkaufen.“
Pia war die ganze Zeit in vollkommener Trance, so unbeweglich saß sie auf der Bank und sah starr auf die beiden erhobenen leuchtenden Handflächen vor ihr. Helen beendete diese Starrheit und die Hypnose, indem sie einen Kreis mit ihren Händen formte, dann mit einem Finger schnippte.
„Wach wieder auf.“
Pia kam zu sich, sie bewegte sich, schloss erst die Augen, dann öffnete sie sie endgültig.
„Habe ich geschlafen? Ich fühle mich so viel besser als vorher. So ausgeruht und die schrecklichen Schmerzen sind weg.“
Das waren die Entzugsschmerzen, diese schreckliche Agonie, hervorgerufen von einem Körper, der nach Drogen schrie, was hier in der Klink mit viel zu geringen Dosen Methadon behandelt wurde, wie Pia immer vermutete. Die Nebenwirkungen des Methadons, wenn die dem Heroin ähnelnde Wirkung abnimmt, wie Rückenschmerzen, Magenschmerzen, Übelkeit und Erbrechen, wollte man in der Klinik natürlich möglichst gering halten. Das wurde nicht immer von den Patienten akzeptiert.
Sie hakte sich bei Helen ein und gemeinsam wanderten sie durch den Park, um den See herum, bis die Zeit um war. Helen musste Pia zum Tee zurückbringen. Während Pia im Speiseraum mit den anderen Insassen der Klinik ihre Brownies aß, redete Helen mit der Stationsleiterin. Sie bat sie, das Methadon
Weitere Kostenlose Bücher