Das erotische Naschwerk
Möglichweise war es doch nur ein Traum gewesen. Nein, das konnte nicht sein. Er würde sich niemals ohne Grund nackt an den Strand legen, und welchen Grund konnte es geben, außer Sex?
George rief sich den Abend ins Gedächtnis. Er hatte definitiv zu wenig getrunken, um einen Filmriss zu erleiden. Vielleicht hatte ihm jemand etwas ins Getränk getan und sein sexuelles Erlebnis war nur eine Halluzination gewesen.
Auch diese Überlegung schien ihm wenig realistisch. Nur war Simone und ihr nackter Körper, ihr bebendes Becken wirklich realistischer?
Egal! Sie war weg und er musste seine Schuhe finden, es wurde Zeit den Heimweg anzutreten.
Nachdem er seine Schuhe gefunden und in sie hineingeschlüpft war, begab er sich auf den Weg Richtung Festland. Nach zwei Schritten blieb er stehen, seine Aufmerksamkeit wurde von einem Gegenstand angezogen, der im Sand steckte.
Er trat näher heran und erkannte seine Weinflasche, die halb leer war. Rechts und links von ihr waren Abdrücke im Sand zu sehen. Es waren die Abdrücke von kleinen Frauenfüßen, in denen kleine Wasserperlen versickerten.
„Was auch immer es war, es war verdammt gut“, sagte George zu sich selbst, lächelte und nahm sich die Weinflasche.
Der Staubwedel
Jeder Mensch hat seine Grenzen woanders, was der eine niemals tun würde, stellte für den anderen kein größeres moralisches Problem dar. Wobei man mit dem Wörtchen Niemals vorsichtig sein muss. Wie sollte man etwas für immer ausschließen, wenn man nicht alle Umstände bedachte oder kannte?
Es gab Situationen, in denen man alles tun würde.
Sybille befand sich zum Glück nicht in solch einer verzwickten Situation. Viel mehr gehörte sie zu den Menschen, deren Grenzen für bestimmte Dinge höher angesetzt waren oder sich an einer völlig anderen Stelle befanden.
Ihr Job gehörte zu diesen Dingen, er gehörte in die Kategorie Hier-scheiden-sich-die-Geister . Auch Sybille hatte es am Anfang als gewöhnungsbedürftig empfunden, in dieser recht knappen Hausmädchenuniform, ihren Dienst verrichten zu müssen. Es hatte sie allerdings weder brüskiert, noch abgestoßen, noch beleidigt.
Nicht jeder in ihrem Umfeld empfand so. Die Meinungen reichten von “Wenn die Bezahlung stimmt“ bis zu “Da kann man gleich im Puff arbeiten!“.
“Hausmädchen für eine außergewöhnliche Umgebung und in besonderer Uniform gesucht.“ Das war der Anfang der Annonce gewesen, auf die sie sich gemeldet und die schlussendlich von ihrem neuen Arbeitsplatz gehandelt hatte.
Eigentlich war es mehr ein Spaß gewesen, sich darauf zu melden. Sie war davon ausgegangen, dass es sich bei dem Arbeitsplatz wirklich um einen Puff oder ein Dominastudio handeln würde. Nach einigen Reinfällen und Absagen wollte sie sich mal was Witziges gönnen. Eine gute Geschichte für die alten Tage sammeln. Allerdings hatte sie mit ihrer Vermutung, was die Lokalität anging, gründlich daneben gelegen. Es war weder ein Etablissement zweifelhafter Natur, noch ein Studio für Menschen, die sich gerne mal den Hintern versohlen ließen. Wobei sie natürlich nicht sagen konnte, was hinter diesen dicken Mauern so alles vor sich ging. Möglicherweise wurde auch hier der ein oder andere Po mit der Rute bearbeitet.
Hinter dem Begriff außergewöhnliche Umgebung verbarg sich ein altes Schloss. Ein wunderschönes, altes Schloss. Die Arbeit bestand in dem mehr oder weniger üblichen Pflichten eines Hausmädchens. Betten machen, putzen, abstauben, aufräumen. Allerdings waren die räumlichen Begebenheiten etwas größer und weitläufiger und man musste die Kamine anmachen. Ach ja und dann gab es da noch die Sache mit der Uniform. Die Uniform unterschied sich schon sehr von den Herkömmlichen.
Sir Johnson war ihr eigentlicher Arbeitgeber und ein wenig exentrisch, unteranderem glaubte Sybille nicht, dass er ein wirklicher Sir war. Der Titel gehörte augenscheinlich zur Abrundung des Fantasiebildes, das er erschaffen hatte. Er hatte sich irgendwann dazu entschieden, dass er das 19.Jahrhundert wieder auferstehen lassen wollte, da es ihm an den finanziellen Mitteln nicht mangelte, folgten seinem Entschluss handfeste Taten. Allerdings entsprachen die Uniformen für die Hausmädchen eher verdorbenen Fantasien als der geschichtlichen Realität. Sie waren schwarz mit weißen Applikationen am Dekolleté, was so weit ausgeschnitten war, dass sich die Brustwarzen gerade eben noch unter dem Stoff verstecken konnten. Feine Spitze säumte das
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