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Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac

Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac

Titel: Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michel Verne
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verlassen vor. So unglaublich es auch scheinen mochte, hatte man doch den Eindruck, der Bau sei völlig verödet.
    Nach der Besichtigung der drei Stockwerke blieb nur noch der Mittelturm und die Terrasse, auf der er emporragte, übrig. Am Fuße der Treppe, die zu jener hinaufführte, blieb Jane einen Augenblick lang stehen, dann betrat sie sie und stieg langsam hinauf.
    Nein, das Gebäude war nicht verlassen, wie sie bislang hatte annehmen können. Als sie fast an der obersten Stufe angelangt war, drang von draußen her Stimmengeräusch zu ihr. Vorsichtig erklomm sie auch noch die restlichen Stufen und ließ im Schutze der Dunkelheit ihre Blicke über die Terrasse schweifen, auf der das Licht, das die Scheinwerfer der Fabrik entsandten, gerade erlosch.
    Die gesamte Belegschaft des Palastes fand sich hier versammelt. Mit einem Schauer des Entsetzens erkannte Jane William Ferney und ebenso
     

    Vorsichtig erklomm sie auch noch die restlichen Stufen …
     
    die acht Ratgeber, die sie vor zwei Stunden bereits in seiner Gesellschaft angetroffen hatte. Etwas weiter entfernt bemerkte sie, auf zwei Gruppen verteilt, ein paar Mann der Schwarzen Garde und die neun Negerbedienten.
    Alle standen über die Brüstung gebeugt da und schienen sich gegenseitig auf irgend etwas in der Ferne aufmerksam zu machen, während sie nicht eigentlich Bemerkungen, sondern wilde Rufe austauschten, die sie mit weitausholenden Gesten begleiteten. Was ging dort wohl vor, das sie so leidenschaftlich zu fesseln vermochte?
    Plötzlich richtete William Ferney sich auf, erteilte mit dröhnender Stimme einen Befehl und stürzte, gefolgt von denen, die sich mit ihm auf der Terrasse aufhielten, auf die Treppe zu, an deren obersten Stufen Jane soeben Halt gemacht hatte. Sie sah, daß die Männer bewaffnet waren. Jeder von ihnen hatte zwei Revolver durch den Gürtel gesteckt, und alle schwangen zudem noch zornentbrannt eine Flinte über dem Kopf.
    Nur eine Sekunde noch, und ihr Versteck würde von ihnen entdeckt sein. Was aber würden dann diese offenbar völlig außer Rand und Band geratenen Männer mit ihr machen? Sie schien verloren.
    Während sie um sich schaute und unwillkürlich nach einem Ausweg suchte, bemerkte sie plötzlich oben an der Treppe eine Tür, die jene von der Terrasse trennte. Diese Tür sehen und sie krachend zuschlagen war für Jane Buxton eins. Durch diese Instinkthandlung war, noch bevor ihr klar war, daß sie sie vollzogen hatte, ihre Lage bereits entscheidend verändert.
    Schreie der Wut, furchtbare Verwünschungen beantworteten von draußen her ihre Tat. Noch hatte sie nicht Zeit gehabt, die letzten Riegel vorzuschieben, als die Leute von der Terrasse auch schon mit heftigen Kolbenschlägen gegen das unerwartete Hindernis vorgingen, das sich ihnen entgegenstellte.
    Aufs äußerste entsetzt über dieses Geheul, die sich wiederholenden Stöße, das ganze Getümmel draußen blieb Jane, wiewohl zitternd, unbeweglich an ihrem Platz. Auch wenn sie dadurch ihr Leben gerettet hätte, wäre ihr nicht die Kraft verblieben, eine Bewegung zu machen. Sie hielt die Augen starr auf die Tür gerichtet, von der sie erwartete, daß sie von einer Minute zur anderen dem Ansturm ihrer furchtbaren Feinde nachgeben würde.
    Die Schranke, die sie von ihnen trennte, sank jedoch nicht dahin. Sie schien von den wütenden Schlägen, die auf sie niederhämmerten, nicht einmal erschüttert zu werden. Jane gewann allmählich ihre Ruhe zurück. Sie erkannte, daß diese Tür ebenso wie die des Palasteingangs aus einer dicken Panzerplatte bestand, die allen Zerstörungsversuchen widerstand. Es war also nicht zu befürchten, daß William Ferney mit den schwachen Mitteln, über die er verfügte, dieses Hindernis würde überwinden können.
    Beruhigt stieg sie wieder hinab zu ihrem Bruder. Auf ihrem Wege zu ihm stellte sie fest, daß die Treppe zwischen dem letzten Stockwerk des Palastes und der Terrasse durch fünf aufeinanderfolgende gleiche Türen abgesichert werden konnte. William Ferney hatte alles vorgesehen, was seinen Zufluchtsort vor überraschendem Eindringen zu schützen imstande war. Das Gebäude war in zahlreiche, durch Sperrvorrichtungen, die man erst eine nach der anderen überwinden mußte, voneinander getrennte Abschnitte eingeteilt. Heute nun wendeten sich jedoch diese Vorsichtsmaßnahmen gegen ihn selbst.
    Jane riegelte alle fünf weiteren Türen ebenso zu, wie sie es mit der ersten gemacht hatte, und ging hinunter ins Erdgeschoß.
    Die

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