Das erstaunliche Abenteuer der Expedition Barsac
zubilligte.
William hörte sich Vorwürfe und Ratschläge mit der gleichen verkniffenen Miene an, verließ dann aber ohne ein Wort der Erwiderung – und auch ohne den ersten Monatsbetrag einzustreichen – Schloß Glenor und verschwand.
Darüber, was aus ihm geworden war, wußte Lord Buxton zu dem Zeitpunkt, in dem unsere Erzählung beginnt, schlechthin nichts. Nie hatte er das geringste über ihn gehört, und im Laufe der Jahre war die peinvolle Erinnerung an ihn immer mehr verblaßt.
Höchsterfreulicherweise gewährten ihm seine leiblichen Kinder ebensoviel an Befriedigung, wie das fremde ihm an Sorgen bereitet hatte. Zur gleichen Zeit, als der Stiefsohn fortging, um nicht mehr wiederzukehren, war der Älteste, George, in Fortführung der glorreichen Tradition seiner Familie als Primus aus der Schule von Ascott hervorgegangen und, begierig auf Abenteuer in den Kolonien, in die Armee eingetreten. Zum großen Bedauern Lord Buxtons zeigte sein zweiter Sohn, Lewis, weniger kriegerische Neigungen, blieb aber in anderer Hinsicht seiner Zuneigung durchaus würdig. Er war ein ernster, methodischer Bursche, einer jener seriösen Charaktere, auf die man sich mit Recht verläßt.
Innerhalb der Jahre, die auf Williams Fortgang folgten, entwickelte sich, während nach und nach die Erinnerung an den Ausbrecher erlosch, das Leben der beiden jungen Leute in den der Regel entsprechenden, logischen Bahnen. Lewis verspürte unabweisbar die Berufung zum Geschäftsleben in sich. Er trat in die Central Bank ein, wurde dort hoch geschätzt und erklomm alle Stufen der Hierarchie dieses gewaltigen Unternehmens, dessen künftiger oberster Leiter er nach allgemeiner Vorhersage war. In dieser gleichen Zeit war George, der von einer Kolonie in die andere wechselte, eine Art von Heros geworden, der sich seine Grade mit der Schneide seines Degens erwarb.
Lord Buxton glaubte demgemäß, die Zeit der widrigen Geschicke hinter sich zu haben. In der Phase des Alters, in der er nunmehr angelangt war, meinte er nur glückliche Aspekte zu entdecken, als plötzlich ein Unglück über ihn hereinbrach, noch grauenhafter als alle, die ihm bislang widerfahren waren. Diesmal wurde er nicht nur in seinem Herzen, sondern in seiner Ehre getroffen, in jener unbefleckten der Glenors, deren Name jetzt für alle Zeiten durch denkbar abscheulichen Verrat gebrandmarkt werden sollte.
Vielleicht erinnert man sich noch trotz der seither verstrichenen Zeit des erschreckenden Dramas, dessen beklagenswerter Held der älteste Sohn Lord Glenors war.
George Buxton, der militärischerseits zur Disposition gestellt worden war, nahm damals an einer großen Forschungsunternehmung teil. Zwei Jahre lang hatte er schon im Dienste dieser Gesellschaft, an der Spitze der von ihr zusammengestellten halbregulären Truppen, das Gebiet der Aschanti kreuz und quer durchmessen, als man plötzlich erfuhr, er habe sich zum Bandenchef aufgeworfen und sich in offener Revolte gegen sein Vaterland erhoben. Damals schlug diese Nachricht mit der jähen Gewalt eines Blitzes ein. Man erhielt zugleich die Kunde von der Rebellion und ihrer unnachsichtigen Ahndung. Gleichzeitig hörte man von dem Verrat Hauptmann Buxtons und seiner zu bloßen Abenteurern degradierten Leute, ihren Plünderungen und Erpressungen, den Akten der Grausamkeit, deren sie sich schuldig gemacht hatten, und der Sühne, die dem Verbrechen auf dem Fuße gefolgt war.
Die Zeitungen berichteten von dem Drama, das sich damals abgespielt hat, und schilderten seine verschiedenen Perepetien. Sie führten den Lesern die Rebellenbande vor Augen, der man unaufhörlich auf den Fersen war, und die auf der Flucht vor den gegen sie ausgesandten Soldaten planlos auseinanderlief. Sie erzählten, wie man Hauptmann Buxton, der mit einigen seiner Gefährten auf Gebiete hatte ausweichen müssen, die damals zur französischen Einflußzone gehörten, schließlich in der Nähe des Dorfes Koubo am Fuße des Homborigebirges gestellt und gleich beim ersten Schuß getötet hatte. Es gibt keinen noch so kleinen Flecken, in dem man nicht vom Tod des Kommandierenden der regulären englischen Truppe wußte, der, als er nach Erledigung seines beklagenswerten Auftrags an die Küste zurückkehrte, jäh dem Fieber erlag, von der Niedermetzelung des aufrührerischen Anführers und der Mehrzahl seiner Komplizen, der Versprengung der übrigen und der bereits im Keim erfolgten Erstickung des grauenhaften und völlig phantastischen Unternehmens. Wenn die Sühne
Weitere Kostenlose Bücher