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Das erste der sieben Siegel

Titel: Das erste der sieben Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Case John F.
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wie aus dem Nichts auf und sahen einfach unglaublich toll aus.
    Saul und der Franzose, Vaughn und Belinda, Veroushka und Avram. Vielleicht noch vier, fünf andere – und alle trugen sie Ingrams. Außer Saul, der das Zerstäubergerät zum Bug zerrte, und dem Franzosen, der einen Elektrobohrer trug.
    »Alle Mann nach drinnen«, befahl Veroushka.
    »Dalli, dalli!«, schrie Antonio und richtete seine Ingram auf eine dicke Frau und ihre Familie.
    »Bewegung, los«, brüllte Jane. »Seid ihr taub?«
    Zuerst vereinzelt, dann zu zweit und zu dritt und in Zehnergrüppchen drängten sich die Passagiere in den großen Innenraum.
    Susannah fand es toll, dabei zu sein. Sie fand es toll, zu etwas zu gehören, vor dem sich alle anderen fürchteten. Sie lachte, als der Franzose an ihr vorbeiging, sich dann umdrehte und mit dem akkubetriebenen Bohrer auf sie zielte, als wäre es eine Ingram. Dann riss sie die Augen auf und blickte erschreckt, als der Bohrer Surr-Surr machte anstatt Ratta-Ta-Ta.
    Lustig …
    Doch plötzlich wurde die Lage für einen kurzen Augenblick brenzlig. Dieser Typ mit dem Bürstenhaarschnitt packte Jane an den Haaren, riss sie nach hinten und warf sie zu Boden – blitzschnell – und hielt auf einmal die Maschinenpistole in der Hand. Mein Gott, dachte Susannah, der versteht was davon.
    Aber dann stellte sich heraus, dass er das doch nicht tat. Veroushka ließ ihre Waffe fallen und hob die Arme hoch in die Luft – »Nicht schießen!«, schrie sie. Woraufhin der Typ sich umdrehte, und genau in dem Moment kam Antonio aus dem Hauptraum und feuerte seine Ingram mit einer schwungvollen Bewegung von links nach rechts ab, sodass dem Typen fast der Kopf abgetrennt wurde.
    Er blieb eine scheinbar endlos lange Zeit schwankend stehen, die Hände schlaff an den Seiten, den Kopf auf der Brust, während eine Frau wenige Meter entfernt mit einem Loch im Hals zu Boden rutschte. Dann gab Veroushka dem Typen einen kleinen Stups, und er fiel um wie ein Baum.
    Die Leute schrien und weinten, als Veroushka Antonio eine Kusshand zuwarf und ihre Waffe aufhob. »Schnauze, verdammt!«, brüllte sie, als fühlte sie sich beim Fernsehen gestört. Und das Erstaunlichste war, dass sie gehorchten. Sie hielten die Schnauze, verdammt.
    Solange war auf dem oberen Deck, beobachtete das Ganze mit einem leisen Lächeln, hatte alles total unter Kontrolle. Susannah wich einem Blutrinnsal aus und zog Stephen näher an sich. »Igittiigitt!«, flüsterte sie, als sie etwas Klebriges unter den Schuhsohlen spürte.
    »Sieh mal da«, sagte Annie und zeigte mit der Hand.
    Frank blinzelte. »Wo?«
    »Da, die Fähre. Die hat angehalten.«
    Frank blickte angestrengt. »Du hast Recht«, sagte er, dann korrigierte er sich. »Nein, hat sie nicht. Sie fährt wieder.« Er hob ein Fernglas an die Augen und richtete es auf das Boot. Einen Moment lang wunderte er sich. Er hatte mit vielen Menschen an Deck gerechnet, aber er sah nur rund ein Dutzend. Er versuchte, das Fernglas schärfer einzustellen, aber die Fähre war zu weit weg, um viel erkennen zu können. Das einzige, was er sah, waren Formen und Farben. Hauptsächlich Rot.
    »Tragen die auf der Fähre Uniformen?«
    »Wer?«
    »Na die Leute, die dort arbeiten.«
    »Das glaube ich nicht«, meinte Annie.
    »Weil –«
    Plötzlich kam Gleason zusammen mit dem Kommandeur des Schiffs, einem Lieutenant namens Horvath, die Treppe hinaufgestürmt. »Wir haben ein Problem«, sagte Gleason.
    »Womit?«, fragte Frank.
    »Mit der Fähre«, antwortete Horvath, nahm das Telefon und bellte Befehle an seine Mannschaft hinein. Irgendwo unter ihnen fing eine Glocke an zu läuten, und eine Sirene heulte dreimal kurz auf.
    »Was ist damit?«, fragte Annie, während die Schiffsmotoren ansprangen und das Boot vom Dock ablegte. »Was ist passiert?«
    »Sie haben sie entführt.«
    Annie starrte ihn an. »Sie können sie nicht den Hudson rauffahren lassen«, sagte sie. »Ich meine, das ist völlig ausgeschlossen.«
    Die Chinquateague glitt von der Anlegestelle, wendete und nahm Fahrt auf. Frank lehnte am Steuerpult des Schiffes und versuchte, das Fernglas ruhig zu halten. »Sie haben ein Maschinengewehr oder etwas in der Art am Bug«, sagte er. »Wie eine Wasserkanone.«
    »Das ist eine Zerstäuberapparatur«, sagte Gleason, der gerade eine Nummer in sein Handy tippte. Er drehte sich weg, sprach in drängendem Tonfall ins Telefon – »Jetzt, jetzt sofort« –, klappte es wieder zu und steckte es weg.
    »Wie wollen Sie sie

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