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Das erste der sieben Siegel

Titel: Das erste der sieben Siegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Case John F.
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darauf. Sonst nichts.«
    Der Franzose – seinen Namen hatte sie nie erfahren – nickte. »Bien, aber … was, wenn sie uns nicht andocken lassen?«, fragte er mit seinem ulkigen französischen Akzent.
    Solange lachte spöttisch. »Er will, dass ihr andockt. Da ist es für euch riskanter. Also verhandle mit ihm. Sag ihm, dass ihr den Zerstäuber gegen einen Flug nach Kuba austauscht. Wenn du ihm den anbietest, gibt er dir alles, was du willst.«
    »Und danach?«
    Solange zuckte die Achseln. »Ihr seid alle geimpft. Fliegt nach Kuba.« Der Franzose blickte skeptisch. »Verstehst du denn nicht?«, lachte Solange und tippte bei jedem Wort auf das T-Shirt des Franzosen. »Ihr besitzt das Erdreich, du Idiot! Die Erde gehört euch, Mann!«
    »Nehmen Sie’s mir nicht übel«, sagte Gleason, als Frank und Annie in das Motorboot umstiegen. »Ich habe getan, was ich tun musste.«
    »Sic meinen wirklich, es ist vorbei?«, fragte Frank.
    Gleason deutete auf die Fähre, die gerade am Dock festmachte. »Ja. Es ist so gut wie gelaufen, da bin ich sicher. Sonst würde ich Sie jetzt nicht ans Ufer lassen.«
    »Stimmt«, sagte Frank und versuchte, nicht allzu skeptisch auszusehen.
    »Wir tauschen Pizzas gegen Menschen ein«, sagte Gleason mit Nachdruck. »Auf so einen Handel würde ich mich jederzeit wieder einlassen.«
    »Wer würde das nicht?«, fragte Annie.
    »Passen Sie auf: In zehn Minuten werden jede Menge Frauen und Kinder von Bord kommen. Und danach? Dann verhandeln wir wegen der Zerstäuberkanone. Sie sehen also, die Sache ist praktisch erledigt.«
    Wenn Sie dann mal nicht erledigt sind, dachte Frank und winkte, als das Motorboot ablegte und Kurs aufs Ufer nahm.
    Annie sah ihn an. »Das läuft alles zu glatt«, sagte sie.
    »Ich weiß.«
    »Also, was meinst du, was sie vorhaben? Vom Dock aus sprühen?«
    Frank schüttelte den Kopf. »Gleason wird sie nicht in die Nähe des Apparates lassen. Eher schneidet er sie in Stücke.«
    »Was dann?«
    »Ich weiß nicht. Irgendwas.« In der Gegend um das World Trade Center gingen die Lichter an. Im Osten erstreckte sich die Brooklyn Bridge über den Fluss wie ein monochromer Regenbogen. Wie von Gleason angeordnet, setzte das Motorboot sie an einem Pier in der Nähe der alten Anlegestelle ab, ungefähr einen Häuserblock von der Polizeiabsperrung entfernt, die an der Kreuzung von South Street und Broad Street begann.
    »Wo willst du jetzt hin?«, fragte Annie.
    »Nirgendwohin. Ich will bloß die Fähre beobachten.«
    Susannah verstaute Stephen sicher in seinem Kindersitz, startete den U-Haul-Transporter und fuhr an. Als Erste rauf, als Erste wieder runter, dachte sie und verstand zum ersten Mal, warum es so wichtig war, dass der U-Haul-Wagen das erste Auto auf der Fähre war. Solange hatte wirklich an alles gedacht.
    Als der Transporter von der Fähre auf die Straße rollte, konnte sie sehen, wie die anderen Frauen und Kinder aufs Dock drängten. Das Gebiet um die Anlegestelle war fast völlig menschenleer, nur ein Sanitäter stand neben einem Krankenwagen und dirigierte alle zu dem Erste-Hilfe-Zelt im nahen Battery Park.
    Susannah bog auf die State Street, sah die Straßensperre weiter vorn und wich nach rechts auf die Water Street aus. Die Straße war leer, doch weiter vorn sah sie die Lichter der Polizeiwagen, und instinktiv wollte sie ihnen ausweichen. Daher bog sie nach links, doch dann gab es keine Abbiegemöglichkeit mehr. Drei Streifenwagen mit eingeschaltetem Blaulicht blockierten die Kreuzung vor ihr. Auf den Bürgersteigen dahinter drängten sich viele Menschen, einschließlich eines Fernsehteams, um einen Blick auf die Fähre zu erhaschen.
    Susannah fuhr langsamer. Hielt an. Kurbelte ihr Seitenfenster runter, als ein Cop auf sie zukam.
    »Alles in Ordnung?«, fragte er.
    »Ja.«
    Der Polizist schaute zu Stephen hinüber. »Wie geht’s dem kleinen Mann?«
    »Oh, der ist wohlauf«, sagte Susannah. »Wir wollen jetzt nur noch nach Hause. Es war ganz schön beängstigend.« Sie strich Stephen übers Haar. »Und es war ein langer Tag, wissen Sie – mit dem Umzug und so.«
    »Haben Sie irgendwelche Papiere bei sich?«
    »Natürlich«, antwortete Susannah und kramte in ihrer Handtasche, bis sie ihr Portemonnaie gefunden hatte. Sie nahm ihren Führerschein heraus und reichte ihn dem Cop. Der warf einen Blick darauf und gab ihn ihr zurück.
    »Stört es Sie, wenn ich mal einen Blick in den Laderaum werfe?«, fragte er.
    Susannah schüttelte den Kopf. »Wie Sie möchten«,

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