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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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und seiner Wut, getränkt in Blut und Herrlichkeit, wie er es sich nie hätte träumen lassen. Seine Brust hob und senkte sich vor Verzückung. Er brachte das Schwert wieder vor den Körper und suchte nach einer weiteren Bedrohung. Die gab es nicht.
    Und dann schlug die Welt über ihm zusammen.
    Seine Umgebung war mit einem Schlag wieder da. Richard sah die aufgerissenen Augen, den Ausdruck des Schocks auf Kahlans Gesicht, bevor der Schmerz ihn in die Knie zwang, ihn zerriß, ihn sich krümmen ließ.
    Das Schwert der Wahrheit fiel ihm aus der Hand.
    Plötzlich wurde ihm bewußt, was er gerade getan hatte. Er hatte einen Mann getötet. Schlimmer noch, er hatte einen Mann getötet, den er hatte töten wollen. Daß er das Leben eines anderen hatte schützen wollen, spielte keine Rolle, er hatte töten wollen. Er hatte sich daran ergötzt. Nichts hätte ihn am Töten hindern dürfen.
    Immer wieder blitzte das Bild des Schwertes, das den Kopf des Mannes wie in einer Explosion zerfetzte, vor seinem inneren Auge auf. Er konnte nichts dagegen tun.
    Zum Schutz gegen einen brennenden Schmerz, wie er ihn noch nie zuvor gekannt hatte, schlug er die Arme über dem Unterleib zusammen. Sein Mund war aufgerissen, doch entwich ihm kein Schrei. Er versuchte, das Bewußtsein zu verlieren, damit der Schmerz aufhörte, doch es gelang ihm nicht. Nur der Schmerz existierte noch, so wie in seiner Gier zu töten nichts anderes als dieser Mann existiert hatte. Der Schmerz nahm ihm das Sehvermögen. Er war blind. Feuer brannte in jedem Muskel, Knochen und Organ seines Körpers, drohte ihn zu vernichten, raubte ihm die Luft aus den Lungen, erstickte ihn mit krampfartiger Qual. Er stürzte seitlich zu Boden, zog die Knie an die Brust. Schließlich schrie er vor Schmerz, so wie er vorher vor Wut geschrien hatte. Richard fühlte sich, als würde ihm das Leben aus dem Körper gesogen. Bei aller Qual und Pein wußte er, wenn dies noch lange anhielt, würde er seinen Verstand, oder schlimmer, sein Leben verlieren. Die Macht der Magie zermalmte ihn. Nie hätte er sich vorstellen können, daß es solche Schmerzen gab, jetzt glaubte er nicht mehr, es könnte je wieder aufhören. Er spürte, wie ihm der Schmerz den Verstand raubte. In Gedanken begann er, um seinen Tod zu bitten. Wenn sich nichts änderte, und zwar schnell, dann hätte er es hinter sich, so oder so.
    In seinem qualvollen Dämmerzustand kam ihm eine Erkenntnis: Er kannte diesen Schmerz. Es war derselbe wie sein Zorn. Er durchströmte ihn genau wie der Zorn des Schwertes. Er kannte das Gefühl gut genug, es war die Magie. Nachdem er sie als Magie erkannt hatte, versuchte er, sie zu beherrschen, so wie er gelernt hatte, die Wut zu beherrschen. Er wußte, diesmal mußte es gelingen, oder er würde sterben. Er versuchte logisch zu denken, begriff die Unausweichlichkeit seiner Tat, so schrecklich sie war. Der Mann hatte sich mit seiner Absicht zu töten selbst zum Tode verurteilt.
    Endlich gelang es ihm, den Schmerz zu verdrängen, so wie er gelernt hatte, den Zorn zu verdrängen. Ein Gefühl der Erleichterung überkam ihn. Er hatte beide Schlachten geschlagen. Der Schmerz ließ nach und verschwand.
    Er lag keuchend auf dem Rücken, als die Welt zum zweiten Mal auf ihn einstürzte. Kahlan kniete neben ihm, wischte ihm mit einem kühlen, feuchten Lappen übers Gesicht. Wischte das Blut ab. Sie hatte die Stirn in Falten gelegt, Tränen liefen ihr die Wangen hinunter. Spritzer vom Blut des Mannes zogen sich in langen Streifen über ihr Gesicht.
    Richard kam auf die Knie, nahm ihr den Lappen aus der Hand, um ihr das Gesicht abzuwischen, so als wollte er den Anblick seiner Tat aus ihrer Erinnerung löschen. Bevor er dazu kam, schlang sie die Arme um ihn und drückte ihn fester an sich, als er es für möglich gehalten hätte. Er erwiderte die Umarmung ebenso fest, während sie ihm in den Nacken griff, ins Haar und seinen weinenden Kopf an sich drückte. Unglaublich das Gefühl, sie gefunden zu haben. Er wollte sie nicht mehr loslassen, niemals.
    »Es tut mir so leid, Richard«, schluchzte sie.
    »Weshalb?«
    »Daß du den Mann wegen mir töten mußtest.«
    Er wiegte sie sanft, strich ihr übers Haar. »Schon gut.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Ich wußte, welche Schmerzen dir die Magie zufügen würde. Deswegen solltest du auch nicht mit den Männern im Gasthaus kämpfen.«
    »Zedd meinte, der Zorn würde mich vor den Schmerzen schützen. Kahlan, das begreife ich nicht. Wütender hätte ich

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