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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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währte nicht lange.
    »Es steckt noch mehr dahinter. Ich dachte, in Westland wäre ich sicher. So hätte es auch sein sollen. Nur durch Magie konnte ich die Grenze überqueren.« Sie zitterte immer noch, bekam sich aber allmählich wieder unter Kontrolle. Er gab ihr Kraft. »Wie diese Männer herübergelangt sind, weiß ich nicht. Eigentlich hätten sie es nicht schaffen dürfen. Sie hätten nicht einmal wissen dürfen, daß ich die Midlands verlassen habe. Irgendwie müssen sich die Regeln verändert haben.«
    »Darum kümmern wir uns morgen. Fürs erste bist du sicher. Außerdem würde ein anderes Quadron Tage bis hierher brauchen, oder? Wir haben also Zeit, uns alles in Ruhe zu überlegen.«
    Sie nickte. »Danke, Richard Cypher. Mein Freund. Aber du sollst wissen, wenn ich dich in Gefahr bringe, werde ich gehen, bevor dir etwas passiert.« Sie zog ihre Hand zurück und wischte sich über die unteren Lider. »Ich habe immer noch Hunger. Können wir noch etwas essen?«
    Richard mußte schmunzeln. »Gerne. Was möchtest du denn?«
    »Noch etwas von deinen Lieblingsspeisen!«
    Sie gingen zum Buffet zurück und aßen, während sie auf Michael warteten. Richard fühlte sich besser. Nicht wegen der Dinge, die sie ihm erzählt hatte, sondern weil er jetzt etwas mehr wußte und weil er ihr hatte Sicherheit geben können. Irgend jemand würde die Antwort auf ihre Probleme finden, und er würde herausfinden, was es mit der Grenze auf sich hatte. Er fürchtete sich vor den Antworten, aber er würde sie endlich erfahren.
    Ein Raunen ging durch die Menge, während sich die Köpfe zum anderen Ende des Raumes wendeten. Michael. Richard nahm Kahlan an der Hand und ging zur Seite des Saales, damit sie zusehen konnten.
    Als Michael auf das Podium trat, sah Richard, warum er solange gebraucht hatte, um zu erscheinen. Er hatte gewartet, bis das Sonnenlicht auf diese Stelle fiel, damit er im Licht stehen und für alle sichtbar in seinem Ruhm glänzen konnte.
    Er war nicht nur kleiner, sondern auch schwerer und runder als Richard. Das Sonnenlicht brachte seine ungebändigte Mähne zum Leuchten. Auf seiner Oberlippe prangte stolz ein Schnauzer. Er trug weite, weiße Hosen, und sein weißes Hemd mit den lockeren Armen wurde an der Hüfte von einem goldenen Gürtel zusammengerafft. Dort im Sonnenlicht schien Michael den gleichen kalten, merkwürdigen Glanz auszustrahlen wie der Marmor. Er hob sich überdeutlich vor dem im Schatten liegenden Hintergrund ab.
    Richard hob die Hand, um sich bemerkbar zu machen. Michael sah die Hand, lächelte seinem Bruder zu und sah ihm einen Augenblick lang in die Augen, bevor er zu sprechen begann und den Blick der Menge zuwandte.
    »Ladies und Gentlemen, heute habe ich das Amt des Obersten Rates von Westland übernommen.« Im Saal erhob sich Gebrüll. Michael ließ es regungslos über sich ergehen, dann reckte er plötzlich die Arme in die Höhe und bat um Ruhe. Er wartete, bis auch der letzte Rufer verstummt war. »Die Räte aus ganz Westland haben mich erwählt, um uns durch diese Zeiten der Herausforderung zu führen, weil ich über den Mut und die Visionen verfüge, uns in ein neues Zeitalter zu führen. Zu lange haben wir in die Vergangenheit geblickt statt in die Zukunft! Zu lange haben wir alte Geister bekämpft und waren blind für neue Herausforderungen! Zu lange haben wir auf jene gehört, die uns in den Krieg ziehen wollten, und jene ignoriert, die uns auf den Pfad des Friedens führen wollten!«
    Die Menge raste. Richard war verblüfft. Was redete Michael da? Welchen Krieg meinte er? Es gab niemanden, gegen den man hätte Krieg führen können!
    Wieder reckte Michael seine Arme in die Höhe und fuhr diesmal fort, ohne zu warten, bis alles ruhig war. »Ich werde nicht abwarten und zusehen, wie Westland von diesen Verrätern in Gefahr gebracht wird!« Sein Gesicht war rot vor Zorn. Wieder grölten die Leute, doch diesmal reckten sie die Fäuste in die Höhe. Sie intonierten Michaels Namen. Richard und Kahlan sahen sich an.
    »Besorgte Bürger sind vorgetreten und haben diese Feiglinge, diese Verräter, beim Namen genannt. Genau in diesem Augenblick, während wir unsere Herzen in einem gemeinsamen Ziel vereinen, beschützen uns die Grenzposten, während die Armee die Verräter zusammentreibt, die sich gegen die Regierung verschworen haben. Es sind keine gewöhnlichen Kriminellen, wie ihr vielleicht denken mögt, sondern geachtete Männer in hohen Ämtern!«
    Ein Murmeln durchzog die Versammlung.

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