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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Nichts gesogen, und diese Alte gibt uns Rätsel auf, die wir losen sollen. Sie hatte es uns sagen müssen!« Er schlug mit der Faust gegen den Türrahmen.
    »Vielleicht hatte sie ja einen Grund, Richard. Vielleicht ging es nicht anders.«
    Er sah immer noch aus der Tür und dachte nach. »Wenn dein Wunsch groß genug ist. Das war es, was sie gesagt hat. Wie Wasser. Wertvoll ist es nur unter den richtigen Voraussetzungen. Für einen Ertrinkenden hat es geringen Nutzen und ist ein großes Problem. Damit wollte sie uns warnen. Ein großes Problem.« Er kehrte der Tür den Rucken zu, hob die Tasche auf und sah noch einmal hinein. »Gestern abend war er noch da, ich habe ihn gesehen. Wo konnte er sein?«
    Sie hoben beide den Kopf und sahen sich an.
    »Siddin«, sagten beide wie aus einem Mund.

26. Kapitel
    Sie ließen die Taschen fallen und rannten zur Tür hinaus auf den weiten Platz, wo sie Savidlin zuletzt gesehen hatten. Zu zweit riefen sie Siddins Namen. Die Leute sprangen zur Seite, als sie durch den Matsch rannten. Als sie den weiten Platz erreicht hatten, war in der Menge bereits Panik ausgebrochen. Niemand wußte, was geschehen war, und alles strömte in den Schutz der Häuser. Die Dorfältesten zogen sich auf die Plattform zurück. Der Vogelmann richtete sich auf und versuchte, etwas zu erkennen. Der Jagdtrupp hinter ihm legte Pfeile in die Bogen.
    Dann entdeckten sie Savidlin, der verängstigt und verwirrt war, weil sie den Namen seines Sohnes riefen.
    »Savidlin!« schrie Kahlan, »Du mußt Siddin finden. Er darf auf keinen Fall den kleinen Beutel öffnen, den er bei sich hat!«
    Savidlin wurde blaß, als er sie schreien hörte, drehte sich suchend im Kreis, machte sich dann geduckt auf die Suche nach seinem Sohn. Sein Kopf schoß zwischen den durcheinanderlaufenden Menschen hindurch. Kahlan konnte Weselan nirgends entdecken. Richard und Kahlan trennten sich und weiteten die Suche aus. Die Menge verwandelte sich in eine verwirrte Masse, ständig mußte sie Menschen zur Seite schieben. Kahlan schlug das Herz bis zum Hals. Wenn Siddin den Beutel öffnete…
    Und dann sah sie ihn.
    Als die Menge die Dorfmitte räumte, saß er plötzlich da, ohne auf die Panik ringsum zu achten, mitten im Matsch, und versuchte, den Stein aus dem ledernen Beutel in seiner Hand zu schütteln.
    »Siddin, nicht!« schrie sie immer wieder, während sie zu ihm rannte.
    Er hörte ihre Schreie nicht. Vielleicht bekam er ihn nicht heraus. Er war doch nur ein schutzloser kleiner Junge, bitte, flehte sie in Gedanken, möge das Schicksal ihm gnädig sein.
    Der Stein fiel aus dem Beutel und blieb im Matsch stecken. Lächelnd nahm Siddin ihn in die Hand. Kahlan spürte, wie ihr das Blut gefror.
    Überall ringsum tauchten Schattenwesen auf. Wie Nebelschwaden wirbelten sie durch die feuchte Luft, so als wollten sie sich umsehen. Dann schwebten sie auf Siddin zu.
    Richard stürmte los und rief Kahlan zu: »Nimm den Stein! Steck ihn zurück in den Beutel!«
    Sein Schwert blitzte durch die Luft und durchtrennte die Schatten, während er auf kürzestem Weg zu Siddin rannte. Sie heulten gequält auf und stoben auseinander, als das Schwert sie durchschnitt. Siddin hob den Kopf, als er das fürchterliche Heulen hörte, und erstarrte mit weitaufgerissenen Augen. Kahlan schrie ihn an, er soll den Stein in den Beutel zurückstecken, doch er war wie gelähmt. Er hörte andere Stimmen. Sie rannte schneller, als sie je gerannt war, umkurvte die dichten Knäuel der Schatten, die auf den Jungen zuschwebten.
    Etwas Dunkles und Kleines huschte an ihr vorbei. Ihr stockte der Atem. Dann noch eins, hinter ihr. Pfeile. Plötzlich war die Luft voller Pfeile. Der Vogelmann hatte seinen Leuten befohlen, die Schatten niederzustrecken. Ein jeder fand ins Ziel, doch die Pfeile passierten die Schatten, als flögen sie durch Rauch. Das Ergebnis war, daß überall Giftpfeile wild herumsirrten. Wenn einer davon Richard oder sie ritzte, waren sie tot. Jetzt mußte sie nicht nur den Schatten ausweichen, sondern auch noch den Pfeilen. Sie konnte sich gerade in letzter Sekunde noch ducken, als sie wieder einen an ihrem Ohr vorbeizischen hörte. Einer prallte vorn Matsch auf dem Boden ab und flog an ihrem Bein vorbei.
    Richard hatte den Jungen erreicht, kam aber nicht dazu, den Stein zu packen. Er konnte nichts tun, als wie ein Rasender die vorrückenden Schatten niederzumetzeln. Für den Stein blieb keine Zeit. Kahlan war immer noch ein gutes Stück entfernt. Sie hatte nicht so

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