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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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sein?«
    »Ein Geschenk des Vogelmannes, als Entschuldigung, weil er dich zu etwas zwingen wollte. Er meinte, er hätte kein Recht dazu, und möchte dir mit diesem Geschenk dafür danken, daß du ihm die Augen des Herzens geöffnet hast. Morgen will er dir zeigen, wie man sie benutzt.« Kahlan drehte sich um und setzte sich ihm gegenüber mit dem Rücken zum Feuer, ganz dicht bei ihm. Die Nacht war warm. Richard glänzte in der Hitze vor Schweiß. Die Symbole auf seiner Brust und seinen Oberarmen verliehen ihm etwas Wildes, Unbändiges. »Wie du den Menschen die Augen öffnest«, sagte sie ehrfürchtig. »Ich glaube, das war Magie.«
    »Vielleicht. Zedd hat gesagt, manchmal sei ein Trick die beste Magie.«
    Der Klang seiner Stimme brachte etwas ganz tief in ihrem Innern zum Klingen. Sie fühlte sich schwach. »Und Adie meinte, du besäßest die Magie der Zunge«, flüsterte sie.
    Er sah sie aus seinen grauen Augen durchdringend an, erdrückte sie mit seiner Macht. Ihr Atem ging schneller. Die quälenden Klänge der Boldas wurden aus der Ferne hereingetragen und vermischten sich mit dem Knistern des Feuers, mit seinem Atem. Nie hatte sie sich so geborgen gefühlt, so entspannt und gleichzeitig so aufgeregt. Es war verwirrend. Ihr Blick wanderte von seinen Augen zu anderen Stellen seines Gesichts, der Form seiner Nase, seinen Wangenknochen, seinem Kinn. Ihr Blick heftete sich auf seine Lippen. Plötzlich wurde ihr bewußt, wie heiß es im Haus der Seelen war. Ihr wurde schwindlig.
    Ohne den Blick von ihm zu wenden, nahm sie den Apfel aus ihrer Tasche und biß langsam genußvoll in das saftige Fleisch. Sein eiserner Blick geriet keinen Augenblick ins Schwanken. Einer Eingebung folgend, hielt sie ihm plötzlich den Apfel hin und hielt ihn fest, als er ein großes, saftiges Stück herausbiß. Wenn er sie nur ebenso mit seinen Lippen berühren könnte.
    Warum eigentlich nicht? Sollte sie auf dieser Suche sterben, ohne je die Gelegenheit erhalten zu haben, zur Frau zu werden? Durfte sie nur als Kriegerin auftreten? Um für jedermanns Glück zu kämpfen, nur nicht für ihr eigenes? Selbst in den besten Zeiten starben Sucher viel zu schnell, und diese Zeiten waren alles andere als gut.
    Dies war das Ende aller Zeit.
    Der Gedanke, er könnte sterben, war qualvoll.
    Sie blickte ihm in die Augen und preßte den Apfel fester gegen seine Zähne. Selbst, wenn sie ihn erwählte, überlegte sie, könnte er immer noch an ihrer Seite weiterkämpfen, vielleicht sogar noch entschlossener als jetzt. Aus anderen Gründen vielleicht, doch ebenso tödlich, vielleicht sogar noch tödlicher. Er würde sich jedoch verändern, er wäre nicht mehr der Gleiche wie jetzt. Diese Person würde für immer verschwunden sein.
    Aber wenigstens würde er ihr gehören. Sie sehnte sich so sehr nach ihm, auf eine Art, wie sie noch nie etwas gewollt hatte, auf eine Art, die quälend war. Sollten sie beide sterben, ohne die Chance gehabt zu haben, zu leben? Die Sehnsucht nach ihm wurde zu einer prickelnden Schwäche.
    Sie nahm ihm neckisch den Apfel vom Mund. Der Saft rann ihm übers Kinn. Langsam und voller Bedacht beugte sie sich vor und leckte ihm den süßen Saft vom Kinn. Ihre Gesichter waren nur Zentimeter voneinander entfernt, sie atmete seinen schnellen, warmen Atem. Sie war so nah, daß sie seine Augen kaum noch klar erkennen konnte. Sie mußte schlucken.
    Jegliche Vernunft verschwand und wurde durch Empfindungen ersetzt, die sie erwartungsvoll hinhielten und mit heißem Verlangen packten.
    Sie ließ den Apfel fallen und berührte mit ihren nassen Fingern seine Lippen. Sie befeuchtete sich die Oberlippe und sah, wie er jeden ihrer Finger nacheinander in den Mund gleiten ließ und den Saft ableckte. Das Gefühl im Inneren seines Mundes, warm und feucht, ließ sie erschaudern. Ohne es zu wollen, stöhnte sie leise. Ihr Herz schlug wie wild. Ihre Brust hob sich. Mit den nassen Fingern fuhr sie ihm übers Kinn, den Hals, bis auf seine Brust und ließ sie leise über die aufgemalten Symbole gleiten, spürte ihnen mit den Fingern nach, ertastete seine Erhebungen und Senken.
    Über ihm kniend ließ sie ihre Fingerspitzen über seiner erregten Brust kreisen, streichelte ihn fest mit ganzer Hand, während sie die Augen für einen Moment schloß und den Kopf in den Nacken warf. Mit sanfter Gewalt drückte sie ihn auf den Rücken. Er ließ es widerstandslos mit sich geschehen. Die Hand noch immer auf seine Brust gestützt, beugte sie sich über ihn. Sie war

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