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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Menschenmenge, die sich um die Plattform versammelt hatte. »Du stammst aus einem fremden Land, daher könnte dein Samen für diese junge Frau« , er runzelte die Stirn und beugte sich ein winziges Stück vor, »meine Nichte, giftig sein.« Er sah erst sie an, dann wieder zu Richard. »Wir bitten dich also, uns nicht zur Einhaltung dieser Tradition zu zwingen, und sie nicht zur Frau zu nehmen. Es tut mir leid, dich darum bitten zu müssen. Ich weiß, wie sehr du dich darauf gefreut hast, uns dein Kind zu schenken.«
    Richard nickte ernst. »Ja, das stimmt. Doch ich werde mit meinem Scheitern leben und dafür sorgen müssen, daß die Schlammenschen, mein Volk, aus anderem Grunde stolz auf mich sein können.« Er schloß das Geschäft mit einer von ihm zu bestimmenden Bedingung ab; er gab ihnen keine Chance, sich aus der Sache herauszumogeln. Er war ein Schlammmensch, und daran würde diese Geschichte nichts ändern.
    Die Ältesten atmeten auf. Alle nickten. Sie waren überglücklich, die Angelegenheit zu seiner Zufriedenheit geregelt zu haben. Die junge Frau lächelte ihren Onkel an und ging. Richard wandte sich an Kahlan. Sein Gesicht zeigte keinerlei Regung.
    »Gibt es noch andere Bedingungen, von denen ich nichts weiß?«
    »Nein.« Kahlan war verwirrt. Sie wußte nicht, ob sie glücklich sein sollte, weil es Richard gelungen war, sich um die Wahl einer Frau zu drücken, oder untröstlich, weil sie sich von ihm betrogen fühlte.
    Er wandte sich an die Ältesten. »Ist meine Anwesenheit heute abend noch länger erforderlich?«
    Die fünf waren nur zu einverstanden, ihm seinen Wunsch zu erfüllen und ihn gehen zu lassen. Savidlin schien ein wenig enttäuscht. Der Vogelmann erklärte, der Sucher sei ein großer Wohltäter seines Volkes und hätte seine Pflichten ehrenvoll erfüllt, und sollte er jetzt von den Mühen des Tages erschöpft sein, so sei er entschuldigt.
    Richard erhob sich langsam, ragte turmhoch über ihr auf. Seine Stiefel standen genau vor ihr. Kahlan wußte, daß er auf sie herabblickte, hielt den Blick aber auf den Boden gesenkt.
    »Ein guter Rat«, sagte er mit einer Stimme, die sie wegen ihrer Sanftheit überraschte: »Schließlich hattest du noch nie einen Freund. Freunde feilschen nicht miteinander um ihre Rechte. Auch nicht um ihre Herzen.« Sie brachte es nicht fertig, zu ihm aufzusehen.
    Er ließ das Kerngehäuse in ihren Schoß fallen und verschwand in der Menge.
    Kahlan saß einsam auf der Plattform für die Dorfältesten und starrte auf ihre zitternden Finger. Die anderen sahen den Tänzern zu. Unter größter Mühe zählte sie die Trommelschläge, um ihren Atem wieder unter Kontrolle zu bekommen und nicht loszuheulen. Der Vogelmann ließ sich neben ihr nieder. Seine Gesellschaft heiterte sie überraschenderweise auf.
    Er sah sie an, zog eine Braue hoch und beugte sich ein Stück vor. »Irgendwann möchte ich gerne den Zauberer kennenlernen, der diesen Mann ernannt hat. Ich würde zu gern wissen, wo man solche Sucher findet.«
    Kahlan war überrascht, weil sie darüber lachen konnte.
    »Irgendwann« , meinte sie, »wenn ich überlebe und wir gewinnen, werde ich ihn herbringen, damit er dich kennenlernt, das verspreche ich. Er ist in vielerlei Hinsicht ebenso bemerkenswert wie Richard.«
    Er machte ein erstauntes Gesicht. »Ich werde meinen Geist schärfen, um auf das Treffen vorbereitet zu sein.«
    Sie lehnte ihren Kopf an ihn und lachte, bis ihr die Tränen kamen. Er legte ihr den Arm schützend um die Schulter.
    »Ich hätte auf dich hören sollen« , schluchzte sie. »Ich hätte ihn nach seinen Wünschen fragen sollen. Ich hatte kein Recht, mich so zu verhalten.«
    »Du hast getan, was du für nötig gehalten hast, weil du Darken Rahl aufhalten willst. Manchmal ist es besser, sich falsch zu entscheiden als gar nicht. Du hast den Mut, nach vorne zu gehen, das ist selten. Wer am Scheideweg steht und sich nicht entschließen kann, wird niemals weiterkommen.«
    »Aber es tut so weh, ihn verärgert zu haben« , jammerte sie.
    »Ich werde dir ein Geheimnis verraten, das du sonst vielleicht erst erfahren würdest, wenn du zu alt bist, um noch etwas davon zu haben.« Sie sah ihm mit feuchten Augen in sein lächelndes Gesicht. »Daß er sich über dich ärgern muß, schmerzt ihn ebenso sehr, wie dich die Tatsache, daß er sich überhaupt ärgert.«
    »Wirklich?«
    Er lachte stumm und nickte. »Glaub es mir, mein Kind.«
    »Ich hatte kein Recht dazu. Ich hätte es vorhersehen müssen. Es tut mir

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