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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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etwas tust, was mir nicht paßt, dann stoße ich zu. Kapiert?« Heftiges Nicken. Richard beugte sich vor. »Wohin ist dein Freund verschwunden?«
    »Freund?«
    »Dieses große Ungetüm, das mich fast noch vor dir erwischt hätte.«
    »Der Calthrop. Das ist kein Freund«, winselte es. »Du hast Glück. Calthrops töten nachts. Er hat auf die Nacht gewartet. Um dich zu töten. Nachts verfügt er über große Kräfte. Du hast Glück gehabt.«
    »Ich glaube dir kein Wort! Du gehörst zu ihm.«
    »Nein«, winselte es. »Ich bin euch nur gefolgt. Bis er dich tötet.«
    »Warum?«
    Die hervortretenden Augen suchten das Schwert. »Das ist mein Schwert. Gib es mir. Bitte.«
    »Nein!«
    Richard sah sich nach Kahlan um. Ihr Rucksack lag ein Stück hinter ihm auf dem Boden. Sie selbst konnte er nirgends sehen. Plötzlich erstarrte Richard vor Sorge. Sein Blick schweifte hektisch suchend über das Gelände. Der Calthrop hatte sie nicht, der war allein im Wald verschwunden. Er hielt dem Ungetüm am Boden die Schwertspitze unters Kinn und rief ihren Namen. Vielleicht erwiderte sie seine verzweifelten Rufe. Keine Antwort.
    »Die Herrin. Sie hat die hübsche Lady geholt.«
    Richard fuhr herum. Er blickte in die gelben Augen. »Was soll das heißen?«
    Richard stieß fester zu. Er wollte mehr erfahren, und zwar sofort. »Wir haben euch verfolgt. Haben zugesehen, wie der Calthrop mit euch gespielt hat. Um zu sehen, was passiert.« Die gelben Froschaugen hingen wieder an dem Schwert.
    »Um das Schwert zu stehlen«, fauchte Richard ihn an.
    »Nicht stehlen! Es gehört mir! Gib her!« Er wollte wieder danach greifen. Richard stieß etwas fester zu, und das Ungetüm erstarrte.
    »Wer ist deine Herrin?«
    »Meine Herrin!« Er schüttelte sich, bettelte, freigelassen zu werden. »Meine Herrin ist Shota.«
    Richard war verdutzt. »Deine Herrin ist Shota, die Hexe?«
    Das Wesen nickte eifrig.
    Er packte das Heft fester. »Warum hat sie die hübsche Lady entführt?«
    »Weiß nicht. Vielleicht, um mit ihr zu spielen. Vielleicht, um sie zu töten.« Das Biest zwinkerte ihm zu. »Vielleicht, um dich zu fangen.« »Bleib ruhig liegen«, sagte Richard, »oder ich spieße dich auf!«
    Richard stellte ihm den Stiefel auf die Brust. Er griff in seinen Rucksack und holte ein Seil hervor. Dann fesselte er ihm die Hände und legte ihm das andere Ende als Schlinge um den Hals.
    »Hast du einen Namen?«
    »Gefährte. Ich bin der Gefährte meiner Herrin. Samuel.«
    Richard zerrte den Gefährten auf die Beine. Blätter klebten auf der grauen Haut seiner Brust. »Du gehst vor. Eine falsche Bewegung, und ich breche dir mit diesem Seil das Genick. Kapiert?«
    Samuel nickte eifrig und dann noch einmal langsam nach einem Seitenblick auf das Seil. »Nach Agaden. Der Gefährte bringt dich hin. Du wirst mich nicht töten?«
    »Nicht, wenn du mich zu deiner Herrin bringst und es der hübschen, jungen Frau gutgeht.«
    Richard spannte das Seil, damit Samuel wußte, wer das Sagen hatte. Dann steckte er das Schwert in die Scheide.
    »Hier, du trägst das Gepäck der hübschen jungen Frau.«
    Samuel riß Richard den Rucksack aus der Hand. »Meiner! Gib her!« Er fing an, mit seinen gefesselten Pranken darin herumzukramen.
    Richard riß scharf an dem Tau. »Das gehört dir nicht. Finger weg!«
    Die Froschaugen füllten sich mit Haß. Sie starrten ihn an. »Wenn die Herrin dich tötet, wird Samuel dich fressen.«
    »Wenn ich dich nicht zuerst verspeise«, spottete Richard. »Ich habe ziemlichen Hunger. Vielleicht mache ich mir unterwegs einen kleinen Eintopf aus dir.«
    Der Haß wich gelbäugigem Entsetzen. »Bitte! Nicht töten. Samuel bringt dich zur Herrin und zur hübschen, jungen Frau. Versprochen.« Er machte ein paar Schritte, bis das Seil sich spannte. »Folge Samuel. Beeil dich«, sagte er, um seine Wichtigkeit unter Beweis zu stellen. »Samuel bitte nicht kochen«, murmelte er, als sie den Pfad zurückgingen.
    Richard hatte keine blasse Ahnung, was für eine Art Wesen Samuel war. Irgend etwas an ihm war beunruhigend vertraut. Er war nicht sehr groß, aber kräftig. Richards Kiefer pochte noch, dort, wo Samuel ihn getroffen hatte, und Hals und Kopf taten von den beiden Aufprallen auf den Boden weh. Samuels Arme berührten fast den Boden, als er in seinem seltsamen Watschelgang dahintrottete und immer wieder murmelte, er wolle nicht gekocht werden. Dunkle, kurze Hosen, die mit Trägern gehalten wurden, waren seine einzige Bekleidung. Seine Füße waren

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