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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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volles, dichtes Haar war gewellt und braun, ihre glatte Haut makellos. Sie funkelte ihn aus Mandelaugen an. Sie war so schön wie der Palast hinter ihr und das Tal ringsum. Sie war so anziehend, daß es ihm fast den Atem raubte. Hätte es auch, wäre er nicht so wütend gewesen.
    »Mein Held«, sagte sie mit einer Stimme, die nicht mehr die seiner Mutter war, sondern seidig, klar und unbeschwert klang. Ein verschlagenes Lächeln umspielte ihre Lippen. »Vollkommen überflüssig zwar, aber es ist die Absicht, die zählt. Ich bin beeindruckt.«
    »Und wen spielst du jetzt? Wieder ein Hirngespinst aus meiner Erinnerung? Oder ist dies die wahre Shota?« Richard war außer sich. Nur zu deutlich spürte er den Zorn des Schwertes, beschloß aber, die Waffe aus dem Spiel zu lassen.
    Ihr Lächeln wurde breiter. »Sind das wirklich deine Kleider?« neckte sie ihn. »Oder trägst du sie nur vorübergehend, zu einem bestimmten Zweck?«
    »Welchen Zweck verfolgst du mit der Rolle, die du in diesem Augenblick spielst?«
    Sie zog die Brauen hoch. »Nur den, dir zu gefallen, Richard. Das ist alles.«
    »Mit einem Hirngespinst!«
    »Nein.« Ihre Stimme wurde sanfter. »Dies ist kein Hirngespinst. So sehe ich mich selbst, die meiste Zeit wenigstens. Das ist die Wirklichkeit.«
    Richard überging ihre Antwort und zeigte mit dem Schwert auf die Straße. »Was hast du mit Zedd gemacht?«
    Sie zuckte mit den Achseln und sah geziert lächelnd fort. »Ich habe ihn nur daran gehindert, mir weh zu tun. Es geht ihm gut. Im Augenblick jedenfalls.« Die Mandelaugen unter ihren Brauen funkelten. »Ich werde ihn später töten, wenn wir beide uns unterhalten haben.«
    Er packte das Schwert fester. »Und Kahlan?«
    Shota sah zu Kahlan hinüber, die blaß und regungslos mit bebendem Mund jede von Shotas Bewegungen verfolgte. Richard wußte, daß sie die Hexe mehr fürchtete als die Schlangen. Shota runzelte die Stirn, dann drehte sie sich um, und ihr Gesicht schmolz wieder zu einem unschuldigen Lächeln.
    »Sie ist eine gefährliche Frau.« In ihren Augen blitzte ein Wissen auf, das weit älter war als sie selbst. »Gefährlicher sogar, als sie ahnt. Ich muß mich vor ihr schützen.« Achselzuckend fing sie geschickt den wehenden Saum ihres Schleiers auf. Der Rest des Kleides kam zur Ruhe, als wäre der Wind eingeschlafen. »Ich habe es getan, damit sie sich nicht bewegt. Bewegt sie sich, wird sie gebissen. Wenn nicht, dann nicht.« Shota überlegte einen Augenblick. »Ich werde sie ebenfalls später töten.« Ihre Stimme klang viel zu zart, zu angenehm für das, was sie sagte.
    Richard überlegte, ob er ihr mit seinem Schwert den Kopf abschlagen sollte. Sein Zorn schrie danach. Er malte es sich in den schillerndsten Farben aus und hoffte, auch Shota würde es sehen. Dann verdrängte er seine Wut ein wenig, ohne sie ganz zu unterdrücken.
    »Und ich? Vor mir hast du keine Angst?«
    Sie lachte kurz. »Vor einem Sucher?« Sie legte die Hand vor den Mund, so als wollte sie ihre Erheiterung verbergen. »Nein, ich denke nicht.«
    Richard konnte kaum noch an sich halten. »Solltest du aber vielleicht.«
    »Vielleicht. Vielleicht in normalen Zeiten. Aber dies sind keine normalen Zeiten. Wärst du sonst hier? Um mich zu töten? Du hast mich gerade gerettet.« Sie sah ihn an, als wollte sie sagen, er sollte sich schämen, etwas so Dummes zu sagen. Dann ging sie einmal um ihn herum. Er drehte sich mit, hielt das Schwert zwischen sie und sich, was ihr aber nichts auszumachen schien. »Dies sind Zeiten seltsamer Bündnisse, Richard. Nur die Stärksten sind klug genug, das zu erkennen.« Sie blieb stehen, verschränkte die Arme und musterte ihn mit einem nachdenklichen Lächeln. »Mein Held. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann zum letzten Mal jemand auf den Gedanken gekommen ist, mir das Leben zu retten.« Sie beugte sich vor. »Sehr galant. Doch, wirklich.« Sie ließ einen Arm um seine Hüfte gleiten. Richard wollte sie daran hindern, tat es aber aus irgendeinem Grund nicht.
    »Red dir nichts ein. Ich hatte meine Gründe.« Er fand ihre unbeschwerte Art zermürbend und gleichzeitig überaus attraktiv. Natürlich hatte er keinen Anlaß, sich zu ihr hingezogen zu fühlen, schließlich hatte sie gerade gesagt, sie würde seine beiden besten Freunde töten. Und nach Kahlans Benehmen zu urteilen, war das keine eitle Angeberei. Schlimmer noch, er hatte das Schwert gezückt und damit auch dessen Zorn entfesselt. Sogar dessen Zauberkraft war verhext worden. Er

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