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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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miteinander und nahmen Gestalt an, sobald eine Wolke den Mond freigab. Er sah unwillkürlich nach oben. Sterne funkelten zwischen den Gazewolken, die stumm über den Himmel zogen. Alle, bis auf eine, die sich nicht bewegte.
    Kalt bis auf die Knochen kam er zurück, stellte den Topf aufs Feuer und richtete ihn auf drei Steinen aus. Richard wollte sich ihr gegenüber niederlassen, aber dann überlegte er es sich anders, setzte sich neben sie und redete sich ein, es sei wegen der Kälte. Als sie hörte, wie seine Zähne klapperten, legte sie ihm eine Hälfte der Decke um die Schultern, bis ihre Hälfte ebenfalls vom Kopf auf die Schulter rutschte. Die Decke war warm von ihrem Körper und fühlte sich gut an. Schweigend saß er da und genoß die Wärme.
    »So etwas wie einen Gar habe ich noch nie gesehen. Die Midlands müssen grauenhaft sein.«
    »In den Midlands gibt es viele Gefahren.« Ein wehmütiges Lächeln huschte über ihr Gesicht. »Außerdem gibt es dort viel Phantastik und Magie. Es ist ein wunderschöner Ort voller Wunder. Aber die Gars sind nicht aus den Midlands. Sie stammen aus D’Hara.«
    Er sah sie überrascht an. »Aus D’Hara! Von jenseits der zweiten Grenze?«
    D’Hara. Vor der Rede seines Bruders hatte er den Namen nie anders als geflüstert aus dem Mund alter Leute gehört. Oder in einem Fluch. Kahlan blickte noch immer ins Feuer.
    »Richard…« Sie zögerte, als hätte sie Angst, ihm den Rest zu erzählen, »es gibt keine zweite Grenze mehr. Die Grenze zwischen den Midlands und D’Hara ist gefallen. Seit dem Frühjahr.«
    Das war ein Schock. Es war, als hätte das Schattenreich gerade einen beängstigenden, gewaltigen Schritt in seine Richtung getan. Er hatte Schwierigkeiten zu begreifen, was er gerade hörte.
    »Vielleicht ist mein Bruder ein größerer Prophet, als er selber weiß.«
    »Vielleicht«, sagte sie unverbindlich.
    »Es dürfte allerdings schwer sein, als Prophet mit der Vorhersage von Dingen Erfolg zu haben, die bereits geschehen sind.« Er warf ihr einen Seitenblick zu.
    Kahlan spielte mit einer Haarlocke. »Als ich dich zum ersten Mal sah, wußte ich sofort, du bist kein Narr.« Der Feuerschein funkelte in ihren grünen Augen. »Danke. Du hast mich nicht enttäuscht.«
    »Michael ist in der Lage, sich Kenntnisse zu verschaffen, von denen andere keine Ahnung haben. Vielleicht will er die Menschen an bestimmte Dinge gewöhnen, damit sie nicht in Panik geraten, wenn sie es dann später erfahren.«
    Michael hatte oft davon gesprochen, Wissen sei die Währung der Macht, eine Währung, mit der man nicht leichtfertig umgehen dürfe. Als er Rat geworden war, hatte er die Leute dazu angehalten, alles immer zuerst ihm zu erzählen. Selbst einem Farmer mit einer Geschichte wurde Gehör geschenkt, und wenn sie sich als wahr herausstellte, half man ihm sogar.
    Das Wasser kochte. Richard beugte sich vor, griff in die Schlaufe und zog den Rucksack zu sich: Nach einigem Suchen fand er den Beutel mit getrocknetem Gemüse und schüttete einiges davon in den Topf. Aus seiner Tasche zog er ein Tuch, das vier dicke Würste enthielt. Er zerbrach sie und warf sie in die Suppe.
    Kahlan machte ein überraschtes Gesicht. »Woher hast du denn die? Hast du sie auf der Feier deines Bruders geklaut?« Es klang mißbilligend.
    »Ein guter Waldmann«, erklärte er, leckte sich die Finger und sah zu ihr auf, »plant immer voraus und denkt auch an seine nächste Mahlzeit.«
    »Deine Manieren werden ihm nicht gefallen.«
    »Seine mir auch nicht.« Das konnte sie kaum bestreiten. »Kahlan, ich will sein Benehmen nicht rechtfertigen. Seit dem Tod unserer Mutter ist es in seiner Nähe sehr schwierig. Aber ich weiß, er kümmert sich um die Menschen. Muß er auch, wenn er ein guter Rat sein will. Das bedeutet bestimmt eine Menge Druck. Ich möchte diese Verantwortung ganz bestimmt nicht haben. Aber genau das hat er immer gewollt, jemand Wichtiges zu werden. Und jetzt, als Oberster Rat, hat er sein Ziel erreicht. Eigentlich sollte er zufrieden sein. Statt dessen ist er eher noch unnahbarer geworden. Immer hat er zu tun, ständig gibt er Befehle. In letzter Zeit hat er dauernd schlechte Laune. Ich wünschte, er wäre wieder so wie früher.«
    Sie lächelte. »Wenigstens warst du schlau genug, die besten Würste auszusuchen.«
    Die Spannung löste sich. Sie mußten beide lachen.
    »Kahlan, eins verstehe ich nicht. Ich meine die Grenze. Ich weiß nicht einmal, was die Grenze ist, außer, na ja, sie trennt die Länder

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