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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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voneinander, damit Frieden herrscht. Und natürlich weiß jeder, der die Grenze betritt, daß er nicht lebend herauskommen wird. Chase und die Grenzposten patrouillieren dort und halten die Leute von dort fern. Zu deren eigenem Besten.«
    »Die jungen Leute hier erfahren nichts über die Geschichte der drei Länder?«
    »Nein. Ich finde das selbst komisch. Ich hätte es gerne erfahren, aber keiner wollte mir etwas erzählen. Viele Leute halten mich deswegen für seltsam, weil ich Fragen stelle. Altere Leute reagieren argwöhnisch. Dann sage ich mir, es ist zu lange her, und niemand kann sich mehr daran erinnern, oder ich suche eine andere Entschuldigung.
    Sowohl mein Vater als auch Zedd haben mir erzählt, sie hätten vor der Entstehung der Grenze in den Midlands gelebt. Sie sind kurz davor nach Westland gegangen. Dort haben sie sich kennengelernt, bevor ich geboren wurde. Sie meinten, die Zeit damals, vor der Grenze, sei fürchterlich gewesen, und es hätte viele Kämpfe gegeben. Beide meinten sie, es gäbe nichts, was ich wissen müßte, und diese grauenhafte Zeit sollte man am besten vergessen. Zedd schien immer sehr verbittert deswegen.«
    Kahlan zerbrach einen trockenen Zweig und warf ihn ins Feuer, wo er leuchtend verglühte.
    »Nun, das ist eine lange Geschichte. Wenn du willst, erzähle ich sie dir.« Als sie ihn ansah, nickte er, sie sollte weitersprechen.
    »Vor langer Zeit, damals als unsere Eltern geboren wurden, war D’Hara nichts weiter als ein Bund von Königreichen, genau wie die Midlands. Der skrupelloseste Herrscher D’Haras war Panis Rahl. Er war raffsüchtig. Vom ersten Tag seiner Herrschaft ging er daran, sich ganz D’Hara Königreich um Königreich einzuverleiben. Oft noch bevor die Tinte auf dem Friedensvertrag trocken war. Am Ende herrschte er über ganz D’Hara. Doch damit war er nicht zufrieden. Es hatte lediglich seinen Appetit geweckt, und er richtete sein Augenmerk auf die Länder, die jetzt die Midlands bilden.
    Mittlerweile hatten die Menschen aus den Midlands jedoch gemerkt, was er vorhatte, und waren nicht mehr so leicht zu täuschen. Sie wußten, die Unterzeichnung eines Friedensvertrags mit ihm kam der Unterzeichnung einer Kriegserklärung oder Kapitulation gleich. Sie beschlossen, frei zu bleiben. Panis Rahl warf die ganze Macht D’Haras gegen sie. Viele Jahre lang tobte der Krieg, in dessen Verlauf immer mehr Menschen aus den freien Ländern sich ihnen anschlossen, denn sie hatten begriffen: Panis Rahl würde sich nie mit dem Erreichten zufriedengeben. Sie hatten erkannt, wie unersättlich er war.«
    Kahlan zerbrach den nächsten Ast und warf ihn ins Feuer. »Dann wurde sein Vormarsch gestoppt und kam schließlich zum Stillstand, und Rahl nahm Zuflucht zur Zauberei. Auch in D’Hara gibt es Zauberei, nicht nur in den Midlands. Damals gab es sie überall. Die Länder waren nicht voneinander getrennt, es gab keine Grenzen. Wie auch immer, Panis Rahl erwies sich in seinem Gebrauch von Zauberei gegen die freien Völker als skrupellos. Er war fürchterlich brutal.«
    »Was für eine Art Zauber war das? Was hat er getan?«
    »Zum Teil ging es um Gaunereien, Krankheiten, Fieber. Das Schlimmste jedoch waren die Schattenmenschen.«
    Richard runzelte die Stirn. »Schattenmenschen? Was ist das?«
    »Schatten in der Luft. Schattenmenschen haben keine feste Gestalt, keine exakten Umrisse. Sie leben nicht einmal in dem Sinne, wie wir es kennen. Es sind aus der Magie geborene Geschöpfe.« Sie machte eine ausholende Handbewegung. »Sie kamen über ein Feld oder durch den Wald herangeschwebt. Waffen haben gegen sie keine Wirkung. Schwerter und Pfeile gehen durch sie hindurch, als wären sie nicht mehr als Rauch. Verstecken kann man sich nicht. Schattenmenschen können einen überall sehen. Sie schweben an einen Menschen heran und berühren ihn. Durch die Berührung beginnt der ganze Körper Blasen zu werfen, anzuschwellen und schließlich zu platzen. Niemand, der von einem Schattenmenschen berührt wurde, hat es überlebt. Man hat ganze Bataillone gefunden, die bis auf den letzten Mann aufgerieben wurden.«
    Sie zog ihre Hand unter die Decke zurück. »Als Panis Rahl dazu überging, die Magie auf diese Weise zu mißbrauchen, stellte sich ein großer und ehrenvoller Magier auf die Seite der Midlands.«
    »Wie lautete der Name dieses großen und ehrenvollen Magiers?«
    »Das ist ein Teil der Geschichte. Nur Geduld.«
    Richard rührte einige Gewürze in die Suppe und lauschte aufmerksam,

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