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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Rahl.«
    »Ich hätte nie gedacht, daß Giller einer solchen selbstlosen Handlung fähig wäre«, sagte Kahlan ergriffen.
    »Zedd«, fragte Richard ängstlich, »wie hat Giller das geschafft, diese Schmerzen auszuhalten und gleichzeitig noch zu lächeln?«
    Zedd sah ihn auf eine Weise an, die es ihm eiskalt den Rücken hinunterlaufen ließ. »Von Zauberern verlangt man, daß sie den Schmerz kennen. Sie müssen ihn sehr, sehr gut kennen. Nur um dir diese Lektion zu ersparen, eine Lektion, die nur wenige überleben, bin ich gerne bereit, deine Entscheidung zu akzeptieren, kein Zauberer zu werden.«
    Richard mußte schlucken, als er den glasigen Blick in Zedds Augen sah, hinter denen eine Erinnerung vorüberzog.
    Zart legte Zedd Giller die Hand auf die Wange. »Gut gemacht, mein Schüler. Ein ehrenvolles Ende.«
    »Ich wette, Darken Rahl war fuchsteufelswild«, meinte Richard. »Zedd, ich glaube, wir sollten machen, daß wir von hier verschwinden. Das sieht mir zu sehr nach einem Köder an einem Haken aus.«
    Zedd nickte. »Wo immer das Kästchen stecken mag, hier ist es nicht. Wenigstens hat Rahl es nicht – noch nicht.« Er streckte die Hand aus. »Gib mir den Jungen. Wir müssen auf demselben Weg verschwinden, auf dem wir gekommen sind. Wir wollen ihnen nicht verraten, weshalb wir wirklich hier sind.«
    Zedd flüsterte Siddin etwas ins Ohr, und der Junge schlang seine Arme dem Zauberer freudestrahlend um den Hals.
    Königin Milena war immer noch blaß. Sie zupfte nervös an einem Zipfel ihres Umhanges herum, als Kahlan entschlossen, aber gefaßt auf sie zutrat.
    »Vielen Dank für Eure Gastfreundschaft«, sagte Kahlan. »Wir werden jetzt aufbrechen.«
    Die Königin senkte das Haupt. »Es ist mir immer ein Vergnügen, die Mutter Konfessor zu sehen.« Ihre Neugier siegte über ihre Angst. »Was ist mit … Giller?«
    Kahlan taxierte sie kühl. »Bedauerlicherweise seid Ihr mir zuvorgekommen. Ich wünschte nur, ich hätte das Vergnügen gehabt, es selbst tun oder wenigstens dabeisein zu können. Doch letzten Endes zählen nur die Ergebnisse. Ein Streit, wie ich vermute?«
    Die Farbe kam zurück in Königin Milenas Gesicht. »Er hat etwas gestohlen, das mir gehört.«
    »Verstehe. Nun, ich hoffe, Ihr habt es zurückbekommen. Guten Tag.« Sie wollte gehen, blieb aber noch einmal stehen. »Königin Milena, ich werde wiederkommen und mich davon überzeugen, daß Ihr Eure übertrieben ehrgeizigen Befehlshaber in ihre Schranken gewiesen habt und sie nicht fälschlicherweise unschuldige Menschen hinrichten.«
    Kahlan machte kehrt und ging. Richard und Zedd, der Siddin an der Hand hielt, schlossen sich ihr an.
    Richard wirbelten verzweifelte Gedanken durch den Kopf. Steif ging er neben Zedd, der Kahlan durch die sich verbeugenden Menschenmassen und zur Stadt hinaus folgte. Was sollten sie jetzt machen? Shota hatte ihn gewarnt, daß die Königin das Kästchen nicht mehr lange besitzen würde. Sie hatte recht behalten. Wo mochte es jetzt sein? Er konnte schlecht zu Shota zurückgehen und sie fragen. Wem könnte Giller das Kästchen anvertraut haben? Wie sollten sie es finden? Er fühlte sich verzweifelt und niedergeschlagen. Ihm war nach Aufgeben zumute. Und Kahlan ging es, ihren hängenden Schultern nach, ganz ähnlich. Niemand sagte etwas. Nur Siddin plapperte unablässig, doch den verstand Richard nicht.
    »Was erzählt er?« fragte er Zedd.
    »Er sagt, er sei tapfer gewesen, genau wie Kahlan ihm gesagt hatte, aber jetzt sei er froh, daß Richard mit dem Zorn gekommen ist, um ihn nach Hause zu bringen.«
    »Ich glaube, ich weiß, wie er sich fühlt. Zedd, was sollen wir jetzt tun?«
    Zedd blickte ihn verwirrt an. »Woher soll ich das wissen? Du bist der Sucher.«
    Großartig. Er hatte sein Bestes gegeben, und doch hatten sie das Kästchen noch immer nicht. Und er sollte es finden. Er kam sich vor, als wäre er geradewegs vor eine Wand gelaufen, von deren Existenz er nichts gewußt hatte. Sie gingen immer weiter, doch wohin sie als nächstes sollten, wußten sie nicht.
    Die untergehende Sonne stand golden zwischen den Wolken. Richard glaubte weit vor ihnen etwas zu erkennen. Er schloß auf zu Kahlan. Sie hatte es auch gesehen. Für diese Nacht hatten alle Menschen die Straße bereits verlassen.
    Es dauerte nicht lange, bis er wußte, was es war. Vier Pferde kamen auf sie zugaloppiert. Nur eins davon trug einen Reiter.

40. Kapitel
    Richard griff nervös zum Heft, als er die vier Pferde in der Staubwolke sah, die sich im Licht

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