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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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befeuchtete sich ein weiteres Mal die Finger und strich sich damit über die Lippen. »Im Augenblick besitze ich zwei. Das dritte befindet sich jetzt, in diesem Augenblick, auf dem Weg hierher.«
    Richard versuchte, ihm nicht zu glauben, sich nichts anmerken zu lassen. »Ein mutiger Bluff. Trotzdem eine Lüge. In einer Woche werdet Ihr sterben.«
    Rahl zog die Brauen hoch. »Ich sage die Wahrheit. Man hat dich verraten. Und derselbe, der dich an mich verraten hat, hat auch das Kästchen an mich verraten. Es wird in ein paar Tagen hier sein.«
    »Ich glaube Euch nicht«, sagte Richard tonlos.
    Darken Rahl befeuchtete sich die Fingerspitzen, drehte sich um und umrundete den Kreis aus weißem Sand. »Nein? Ich will dir etwas zeigen.«
    Richard folgte ihm zu einem weißen Steinblock, auf dem eine Granittafel lag, die von zwei gekehlten Säulen getragen wurde. Auf der Tafel standen zwei Kästchen der Ordnung. Eines war reich mit Juwelen verziert wie das eine, das Richard schon gesehen hatte. Das andere war schwarz wie der Stein der Nacht, die Oberfläche ein Vakuum im Licht des Raumes: das Kästchen selbst. Die Schutzhülle hatte man entfernt.
    »Zwei der Kästchen der Ordnung«, verkündete Rahl und deutete mit der Hand auf sie. »Warum sollte ich das Buch haben wollen? Ohne das dritte Kästchen wäre das Buch für mich ohne Wert. Du hattest das dritte Kästchen. Das hat mir der preisgegeben, der dich verraten hat. Wäre das Kästchen nicht auf dem Weg hierher, wozu brauchte ich dann das Buch? Ich würde dich statt dessen aufschneiden, um seinen Aufenthaltsort zu erfahren.«
    Richard bebte vor Wut. »Wer hat mich und das Kästchen verraten? Sag mir den Namen.«
    »Und wenn nicht? Willst du mich dann aufschlitzen und den Namen in meinen Eingeweiden lesen? Ich gebe den Namen dessen, der mir geholfen hat, nicht preis. Du bist nicht der einzige Mensch mit Ehrgefühl.«
    Richard wußte nicht, was er glauben sollte. In einem Punkt hatte Rahl recht. Solange er nicht alle drei Kästchen hatte, brauchte er das Buch nicht. Tatsächlich hatte ihn jemand verraten. Es war unmöglich, und doch mußte es stimmen.
    »Bringt mich einfach um«, sagte Richard mit schwacher Stimme und drehte sich um. »Ich werde es Euch nicht sagen, Ihr könnt mich genausogut umbringen.«
    »Zuerst mußt du mich davon überzeugen, daß du die Wahrheit sprichst. Du könntest mich mit der Behauptung täuschen, das ganze Buch zu kennen. Vielleicht hast du bloß die erste Seite gelesen, bevor du es verbrannt hast, oder den Text erfunden.«
    Richard verschränkte die Arme und blickte über die Schulter. »Und warum sollte ich wollen, daß Ihr mir glaubt?«
    Rahl zuckte mit den Achseln. »Ich dachte, dir läge etwas an diesem Konfessor. Kahlan. Ich hatte geglaubt, dir läge etwas daran, was mit ihr geschieht. Solltest du mich nicht davon überzeugen können, daß du die Wahrheit sprichst, dann werde ich sie aufschneiden und einen Blick auf ihre Eingeweide werfen müssen, um festzustellen, ob sie etwas dazu zu sagen haben.«
    Richard sah ihn wütend an. »Das wäre der größte Fehler, den Ihr machen könnt. Ihr braucht sie, um die Wahrheit des Buches zu bestätigen. Wenn Ihr ihr etwas antut, macht Ihr Eure eigene Chance zunichte.«
    Rahl zuckte mit den Achseln. »Das sagst du. Wie soll ich wissen, daß du tatsächlich weißt, was in dem Buch steht? Könnte sein, daß sie auf ebendiese Weise seine Wahrheit bestätigt.«
    Richard sagte nichts, seine Gedanken schwirrten in tausend Richtungen gleichzeitig. Denk an die Lösung, redete er sich ein, nicht an das Problem.
    »Das Buch der Gezählten Schatten ist nicht die einzige Wissensquelle über die Kästchen. Es gibt andere Stellen, die mir dienlich sein können.« Er blickte auf das schwarze Kästchen herab. »Es hat einen ganzen Tag und all mein Können in Anspruch genommen, die Hülle abzubekommen.« Er schaute wieder auf, zog eine Braue hoch. »Sie wird nur durch Magie gehalten. Trotzdem habe ich es geschafft, und ich werde es auch bei den beiden anderen schaffen.«
    Daß Rahl die Hülle abbekommen hatte, war entmutigend. Wollte man ein Kästchen öffnen, wenn man alle drei beisammenhatte, mußte die Hülle entfernt werden. Richard hatte darauf gehofft, Rahl wäre ohne das Buch nicht in der Lage, die Hüllen zu entfernen und die Kästchen zu öffnen. Diese Hoffnung war nun dahin.
    Richard starrte mit leerem Blick auf das juwelengeschmückte Kästchen. »Seite zwölf des Buches der Gezählten Schatten. Unter der

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