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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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Das wollte einfach nicht passen, sosehr er es auch versuchte, es zu glauben, solange er auch darüber nachgrübelte. Keiner von beiden kam in Frage, und doch mußte es einer von ihnen gewesen sein. Er liebte die beiden mehr als sein Leben. Zedd hatte ihm erklärt, er müsse bereit sein, jeden zu töten, der den Sieg gefährdete, selbst dann, wenn bloß ein Verdacht bestand. Er zwang den Gedanken aus seinem Kopf.
    Er mußte sich überlegen, wie er Denna entkommen konnte. Wenn ihm das nicht gelang, war er nutzlos, und alles andere wäre egal. Es nützte nichts, die anderen Probleme zu lösen, wenn er nicht fliehen konnte, und wenn ihm nicht bald etwas einfiel, würde Denna ihn quälen und er wäre zu keinem Gedanken mehr fähig. Was sie ihm antat, machte das Denken schwer, ließ ihn Dinge vergessen. Darauf mußte er sich zuerst konzentrieren, alles andere kam später.
    Das Schwert. Denna kontrollierte die Zauberkraft des Schwertes. Er brauchte das Schwert doch überhaupt nicht. Vielleicht konnte er es irgendwie loswerden und damit auch die Zauberkraft, die sie kontrollierte. Er griff zum Heft, doch der magische Schmerz ließ ihn zurückzucken, noch bevor er es berühren konnte.
    Er ging durch die Hallen, immer auf Dennas Quartier zu. Es war noch ein weiter Weg. Vielleicht konnte er einfach einen anderen Weg wählen und den Palast des Volkes verlassen. Darken Rahl hatte ihm versprochen, keiner der Posten würde ihn daran hindern. An der nächsten Kreuzung wollte er abbiegen. Der Schmerz zwang ihn auf die Knie. Unter großer Mühe gelangte er in die Halle zurück, durch die sein Weg zu Denna führte. Er mußte stehenbleiben und sich ausruhen, der Schmerz hatte ihm den Atem genommen.
    Dicht vor ihm, in der Richtung, in der er ging, läutete die Glocke für die Abendandacht. Er beschloß hinzugehen, denn dort würde er Zeit zum Nachdenken gewinnen. Er kniete nieder und war erleichtert, daß der magische Schmerz nicht einsetzte. Es handelte sich um einen der Plätze am Wasser. Hier war es sehr friedlich. Gleich neben dem Wasser, mitten im Gedränge, legte Richard die Stirn auf den Plattenboden und begann mit dem Singsang, leerte seine Gedanken, wurde eins mit der Leere. Mit Hilfe des Gesangs brachte er seine Sorgen zum Schmelzen, seine Ängste, seine Befürchtungen. Er wies die Gedanken an alle Probleme von sich, ließ seinen Geist vollkommen frei umherwandern und seinen Frieden suchen. Die Andacht schien im Nu vorüber zu sein. Erfrischt und belebt erhob er sich und machte sich wieder auf den Weg in Dennas Quartier.
    Die Hallen, die er durchquerte, die Räume und Treppenhäuser waren von atemberaubender Schönheit. Richard betrachtete sie staunend beim Hindurchgehen. Er fragte sich, wie jemandem, der so ekelhaft war wie Darken Rahl, daran gelegen sein konnte, sich mit derartiger Schönheit zu umgeben.
    Nichts hat nur eine Dimension. Die zwei Seiten der Magie.
    Richard mußte an die Augenblicke denken, als die seltsame Kraft in ihm erwacht war. Als er Mitleid mit Prinzessin Violet empfunden hatte, als die Wache der Königin versucht hatte, Denna etwas anzutun, als er unter Dennas Qualen gelitten hatte, beim Gedanken an Rahl, der Kahlan quält, als Rahls Wachen versucht hatten, Denna weh zu tun. Jedesmal war ein Teil seines Gesichtsfeldes weiß geworden.
    Und jedesmal war es die Zauberkraft des Schwertes gewesen. In der Vergangenheit war die Zauberkraft des Schwertes auch immer Zorn gewesen. Doch hier handelte es sich um eine andere Art von Zorn. Er überlegte, wie er sich gefühlt hatte, als er das Schwert im Zorn gezogen hatte. Diese Wut, diese Raserei, dieser Wunsch, zu töten.
    Dieser Haß.
    Richard blieb wie vom Blitz getroffen mitten in einer ruhigen Halle stehen. Es war schon spät und niemand in der Nähe. Er war allein. Er spürte, wie eine eiskalte Woge ihn durchspülte, auf seiner Haut kribbelte. Zwei Seiten. Er hatte verstanden.
    Die Seelen mögen ihm helfen, er hatte verstanden.
    Er ließ ihm freien Lauf, und alles überzog sich mit einem weißen Glanz.
    Dumpf umwoben vom weißen Dunst der Magie drückte Richard fast wie in Trance die Tür zu Dennas Zimmer hinter sich ins Schloß. Ruhig hielt er die Kraft, hielt er ihre Weisheit, ihre Freude und Trauer. Der ruhige Raum wurde von einer Nachttischlampe erhellt, die der leicht parfümierten Luft einen flackernden Glanz verlieh. Denna hockte völlig nackt mitten auf dem Bett. Sie hatte die Beine untergeschlagen, den Zopf gelöst, das Haar ausgebürstet. Der Strafer

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