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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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wie ein hilfloser Zuschauer, der mitgerissen wurde. Es war ein beängstigendes und gleichzeitig verführerisches Gefühl, das an Entweihung grenzte. Furchteinflößende Erkenntnis seiner Wut vermischte sich mit quälender Verheißung. Die behexenden Gefühle schossen ungestüm durch seinen Körper, ergriffen seinen Zorn und schwangen sich mit ihm empor. Richard mußte kämpfen, um seine Wut zu bändigen. Er stand kurz davor, in Panik zu geraten. Kurz vor hemmungsloser Hingabe.
    Zeddicus Zu’l Zorander warf den Kopf nach hinten und breitete die Arme aus. Dem Himmel schleuderte er entgegen: »Als deutliche Warnung an alle Lebenden und Toten! Der Sucher ist ernannt!«
    Donner aus heiterem Himmel erschütterte den Boden und rollte grollend Richtung Grenze davon.
    Kahlan kam und fiel vor Richard auf die Knie, die Hände hinter dem Rücken. »Bei meinem Leben, ich gelobe, den Sucher zu schützen.«
    Zedd trat heran und kniete sich mit gesenktem Kopf neben sie. »Bei meinem Leben, ich gelobe, den Sucher zu schützen!«
    Richard stand da mit dem Schwert der Wahrheit in der Hand, die Augen vor Verblüffung aufgerissen.
    »Zedd«, flüsterte er, »was, im Namen alles Guten, ist ein Sucher?«

9. Kapitel
    Zedd stützte sich mit einer Hand auf dem Knie ab, kam auf die Beine und ordnete den Umhang um seinen knochigen Körper. Er bot der auf den Boden starrenden Kahlan die Hand. Sie bemerkte sie, ergriff sie und stand auf. Der Kummer stand ihr ins Gesicht geschrieben. Zedd betrachtete sie einen Augenblick lang. Nickend gab sie ihm zu verstehen, daß alles in Ordnung sei.
    Zedd wandte sich an Richard. »Was ein Sucher ist? Eine weise erste Frage in deiner neuen Stellung, doch keine, die sich so schnell beantworten läßt.«
    Richard starrte verwundert auf das funkelnde Schwert in seiner Hand. Er war überhaupt nicht sicher, ob er etwas damit zu tun haben wollte. Froh darüber, von den Gefühlen, die es hervorrief, befreit zu sein, ließ er es zurück in seine Scheide gleiten und hielt es mit beiden Händen vor seinen Körper. »Zedd, ich habe das hier noch nie zuvor gesehen. Wo hast du es aufbewahrt?«
    Zedd lächelte stolz. »In der Kammer, im Haus.«
    Richard sah ihn argwöhnisch an. »In der Kammer befinden sich doch nur Teller und Töpfe und deine Pülverchen.«
    »Die Kammer meine ich nicht«, sagte er und senkte die Stimme, als wollte er jedem einen Strich durch die Rechnung machen, der vielleicht lauschte, »sondern meine Zaubererkammer!«
    Richard richtete sich stirnrunzelnd auf. »Ich habe nie eine andere Kammer gesehen.«
    »Verdammt, Richard. Du hast sie auch nicht sehen sollen. Es ist eine Zaubererkammer, und sie ist unsichtbar!«
    Richard kam sich mehr als ein wenig blöde vor. »Und wie lange hast du es schon?«
    »Oh, das weiß ich nicht. Vielleicht ein Dutzend Jahre oder so.« Zedd wedelte mit seiner schmächtigen Hand durch die Luft. Offenbar maß er der Frage keine große Bedeutung bei.
    »Und wie kommt es, daß du es hast?«
    Zedds Ton wurde schärfer. »Es ist die Aufgabe eines Zauberers, einen Sucher zu ernennen. Der Oberste Rat hat es unberechtigterweise übernommen, diese Person selbst zu ernennen. Es war ihnen egal, ob sie den richtigen finden. Sie vergaben den Posten an irgend jemanden, der ihnen zur entsprechenden Zeit gerade paßte. Oder an den, der gerade am meisten bot. Das Schwert gehört dem Sucher, solange er lebt, oder solange er beschließt, Sucher zu bleiben. Während der Zeit, in der ein neuer Sucher gesucht wird, gehört das Schwert der Wahrheit den Zauberern. Oder, um genauer zu sein, es gehört mir, denn das Ernennen eines Suchers ist meine Aufgabe. Der letzte, dem es gehörte«, er richtete die Augen gen Himmel, als suche er dort nach dem rechten Wort, »bekam es mit einer Hexe zu tun. Während er also abgelenkt war, ging ich in die Midlands und holte mir zurück, was mir gehörte. Jetzt ist es deines.«
    Richard hatte das Gefühl, gegen seinen Willen in etwas hineingezogen zu werden. Er sah Kahlan an. Sie schien ihre Angst überwunden zu haben und war wieder undurchschaubar. »Deswegen bist du hergekommen? Das war es, was du von dem Zauberer gewollt hast?«
    »Richard, der Zauberer sollte einen Sucher benennen. Ich wußte nicht, daß du es sein würdest.«
    Er blickte vom einen zum anderen und hatte das Gefühl, in der Falle zu sitzen. »Glaubt ihr zwei wirklich, ich könnte uns irgendwie retten? Ich könnte Darken Rahl irgendwie aufhalten? Ein Zauberer kann es nicht, und ich soll es

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