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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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fortzuführen. Er machte sich lediglich Sorgen, weil sie für die Überquerung der Grenze so weit nach Süden reiten mußten. Zeit war kostbar. Chase war jedoch der Ansicht, es gäbe keinen anderen Paß.
    Der Laubwald wich einem uralten Fichtenbestand. Der Pfad wurde zwischen den Bäumen zu einem regelrechten Hohlweg. Die Stämme ragten zu schwindelerregender Höhe auf, bevor sich die Äste verzweigten, und Richard kam sich im Schatten der alten Bäume winzig vor. Reisen hatte ihm immer gefallen. Er war oft unterwegs. Und jetzt passierten sie vertraute Orte, die der Reise alles Ungewöhnliche zu nehmen schienen. Und dennoch war diese Reise anders. Sie gelangten an Orte, an denen er noch nie gewesen war. Gefährliche Orte. Chase war besorgt und hatte sie gewarnt. Das allein gab Richard zu denken. Chase machte sich nicht grundlos Sorgen. Eher viel zu selten, wie Richard fand.
    Richard beobachtete die drei anderen während des Ritts: Chase, ein schwarzer Umhang auf einem Pferd, bis an die Zähne bewaffnet, gefürchtet sowohl von denen, die er beschützte, wie von denen, die er jagte, doch seltsamerweise nicht von Kindern; der kleine, schmächtige Kerl von einem Zauberer, der dürre Zedd, bescheiden und kaum mehr als ein Lächeln, weißes Haar und seine schlichte Kleidung, zufrieden, nicht mehr als ein Bündel mit gebratenem Huhn bei sich zu haben, gleichzeitig jedoch Herrscher über das Feuer des Zauberers und wer weiß was noch; und Kahlan, mutig, entschlossen, Hüterin irgendeiner geheimen Kraft, entsandt, einen Zauberer zu erpressen, damit er den Sucher benennt. Alle drei waren seine Freunde, und trotzdem löste jeder auf seine Weise Unbehagen in ihm aus. Er fragte sich, wer gefährlicher war. Sie folgten ihm, ohne zu fragen, aber gleichzeitig führten sie ihn auch. Alle drei hatten geschworen, den Sucher mit ihrem Leben zu schützen. Und dennoch war die kleine Gruppe, jeder für sich oder alle zusammen, Darken Rahl keinesfalls ebenbürtig. Alles erschien so hoffnungslos.
    Zedd hatte sich bereits über das Huhn hergemacht. In regelmäßigen Abständen warf er einen Knochen über seine Schulter. Nach einer Weile kam ihm der Gedanke, er könnte den anderen ein Stück anbieten. Chase lehnte ab. Er beobachtete unablässig die Umgebung. Der linken Seite des Pfades, zur Grenze hin, schenkte er besonderes Augenmerk. Die beiden anderen nahmen an. An dem Huhn war mehr dran, als Richard gedacht hatte. Als der Pfad breiter wurde, brachte er sein Pferd auf gleiche Höhe mit Kahlans und ritt neben ihr. Sie nahm ihren Umhang ab, da es wärmer geworden war, und lächelte ihn mit diesem besonderen Lächeln an, das sie nie jemand anderem schenkte.
    Richard hatte eine Idee. »Zedd, kann ein Zauberer irgend etwas gegen diese Wolke unternehmen?«
    Der alte Mann blinzelte nach oben, dann sah er wieder zu Richard hinüber. »Daran habe ich auch schon gedacht. Vielleicht, aber ich will noch ein wenig warten, bis wir weiter von Chase’ Familie entfernt sind. Ich möchte die Verfolger nicht auf sie lenken.«
    Am späten Nachmittag stießen sie auf ein altes Ehepaar. Waldleute, die Chase kannte. Die vier hielten ihre Pferde an, und der Grenzer sprach mit ihnen. Er saß entspannt auf seinem Roß, das Leder knarzte, und er hörte sich die Gerüchte über die Wesen an, die aus dem Grenzgebiet vordrangen. Richard wußte, das waren mehr als nur Gerüchte. Chase behandelte das Paar wie die meisten Leute mit Respekt, trotzdem hatten sie Angst vor ihm. Er versprach ihnen, sich um die Angelegenheit zu kümmern und riet ihnen, nachts im Haus zu bleiben.
    Sie ritten bis lange nach Einbruch der Dunkelheit, bevor sie in einem Fichtenwäldchen ihr Nachtlager aufschlugen. Am nächsten Morgen waren sie schon unterwegs, als der Himmel hinter dem Grenzgebiet gerade erst hell wurde. Stellenweise gab es offene Wiesen, süß duftend in der Sonne. Ihre Reise führte sie nach Süden durch hügeliges Land. Ab und an entfernte sich die Straße von den Bergen der Grenze. Manchmal kamen sie an kleinen Höfen vorbei, deren Besitzer sich davonmachten, sobald sie Chase erblickten.
    Das Land wurde weniger vertraut. Richard war nur selten so weit im Süden gewesen. Er hielt Ausschau und merkte sich im Vorbeireiten Orientierungspunkte: Nach einem kalten Mittagessen in der warmen Sonne schwenkten sie die Straße in Richtung der Berge ab, bis sie am Spätnachmittag der Grenze so nahe waren, daß sie immer wieder auf die grauen Skelette von Bäumen stießen, die die

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