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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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anderes übrig, als weiterzureiten, und sich dabei das Geheul der wilden Ungetüme aus dem Grenzgebiet anzuhören.
    Als er es nicht mehr aushielt, brachte Richard sein Pferd zum Stehen und blickte in den Wald. Chase war dort alleine mit diesen Viechern. Er konnte seinen Freund nicht länger damit alleine lassen, er mußte helfen.
    Zedd drehte sich um. »Wir müssen weiterreiten, Richard.«
    »Vielleicht steckt er in Schwierigkeiten. Wir dürfen ihn nicht im Stich lassen.«
    »Das ist seine Aufgabe. Überlaß das ihm.«
    »Im Augenblick soll er nicht den Grenzposten spielen, sondern uns zum Paß bringen!«
    Der Zauberer kam zurückgeritten und redete leise auf ihn ein. »Genau das tut er gerade, Richard. Er hat geschworen, dich mit seinem Leben zu schützen. Und genau das tut er jetzt. Er sorgt dafür, daß du zum Paß kommst. Das mußt du einfach in deinen Kopf kriegen. Was du tust, ist wichtiger als das Leben eines einzelnen Mannes. Chase weiß das. Deswegen sollst du nicht umkehren und nach ihm suchen.«
    Richard war fassungslos. »Ich soll einen Freund in den Tod ziehen lassen, wenn ich es verhindern kann?« Das Heulen kam näher.
    »Du sollst ihn nicht umsonst sterben lassen.«
    Richard starrte seinen alten Freund an. »Aber vielleicht können wir helfen.«
    »Vielleicht auch nicht.« Die Pferde stampften nervös mit den Hufen.
    »Zedd hat recht«, sagte Kahlan. »Chase hinterherzureiten, beweist keinen Mut. Weiterreiten schon, wenn du ihm helfen willst.«
    Richard wußte, sie hatten recht, gab es aber nur widerwillig zu. Er blickte Kahlan verärgert an. »Vielleicht kommst du eines Tages in seine Lage! Was soll ich dann deiner Meinung nach tun?«
    Sie sah ihn gelassen an. »Weiterreiten!«
    Er funkelte sie wütend an, wußte nicht, was er sagen sollte. Das Kreischen aus dem Wald war immer nähergekommen. Ihr Gesicht zeigte keinerlei Regung.
    »Richard, Chase macht das ständig, er wird schon zurechtkommen«, versuchte Zedd ihn zu beruhigen. »Ich wäre nicht überrascht, wenn er gerade eine Menge Spaß hat. Und nachher hat er etwas zu erzählen. Du kennst Chase. Vielleicht ist sogar ein Körnchen Wahrheit an seiner Geschichte.«
    Richard war böse auf die beiden und auf sich selbst. Er gab seinem Pferd die Sporen und übernahm die Führung. Er wollte nicht mehr reden. Sie überließen ihn seinen Gedanken, ließen sein Pferd vorneweg traben. Es machte ihn wütend, daß Kahlan dachte, er könne sie einfach so alleine lassen. Sie war kein Grenzer. Warum sollten andere sterben, um sie selbst zu retten. Es ergab keinen Sinn. Zumindest wollte er den Sinn nicht sehen.
    Er versuchte, nicht auf das Kreischen und Heulen hinten im Wald zu achten. Nach einer Weile entfernten sich die Schreie wieder. Aus dem Wald schien alles Leben gewichen. Es gab weder Vögel noch Kaninchen und nicht einmal Mäuse, nur die verschlungenen Bäume, Gestrüpp und Schatten. Er lauschte aufmerksam, um sich zu vergewissern, daß die beiden anderen folgten. Er wollte sich nicht umdrehen, wollte nicht in ihre Augen blicken müssen. Nach einer Weile hatte das Heulen aufgehört. Er fragte sich, ob dies ein gutes Zeichen war oder nicht.
    Er wollte ihnen sagen, es täte ihm leid, er habe lediglich Angst um seinen Freund gehabt, brachte es aber nicht fertig. Er fühlte sich hilflos. Chase würde schon zurechtkommen, redete er sich ein. Er war der Anführer der Grenzposten und kein Narr, außerdem würde er sich auf nichts einlassen, das ihn überforderte. Er fragte sich, ob es überhaupt etwas gab, mit dem Chase nicht zurechtkam. Er fragte sich, ob er es fertigbrachte, Emma zu sagen, ihrem Mann sei etwas zugestoßen.
    Er ließ seine Phantasie mit sich durchgehen. Chase ging es gut. Es ging ihm nicht nur gut, sondern er wäre sogar wütend auf Richard, weil er diese Gedanken dachte, ihn anzweifelte.
    Der Nachmittag ging zur Neige. Hoffentlich kehrte Chase bald zurück. Richard fragte sich, ob er noch vor Einbruch der Dunkelheit eintreffen würde. Sollten sie ein Nachtlager aufschlagen, wenn nicht? Nein. Chase hatte ihnen verboten, Halt zu machen. Sie mußten weiterreiten, wenn nötig die ganze Nacht, bis er wieder zu ihnen stieß. Es schien, als beugten sich die Berge über sie, bereit, über sie herzufallen. So nahe war er der Grenze noch nie gewesen.
    Trotz seiner Sorge um Chase verflog sein Ärger allmählich. Richard drehte sich um und sah zu Kahlan. Sie schenkte ihm ein warmes Lächeln. Er fühlte sich besser und lächelte zurück. Er versuchte sich

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