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Das erste Gesetz der Magie - 1

Das erste Gesetz der Magie - 1

Titel: Das erste Gesetz der Magie - 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terry Goodkind
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starrte ins Feuer. »Die Herzhunde sind hellbraun, ihr Fell ist kurz, wie auf dem Rücken eines Rehs. Mittlerweile kann man sie überall in den Midlands sehen, da sie mit dem Fall der anderen Grenze aus ihrer Bindung entlassen worden sind. Das Fehlen einer Aufgabe macht sie völlig hemmungslos, jetzt kriechen sie schon bei Tag aus ihren Löchern hervor.«
    Die drei Männer saßen regungslos und dachten über ihre Worte nach. Selbst Zedd hatte aufgehört zu essen.
    »Großartig«, sagte Richard kaum hörbar. »Und was gibt es sonst noch in den Midlands? Womöglich noch Schlimmeres!«
    Es war keine Frage, eher ein verzweifelter Fluch. Das Feuer knackte, wärmte ihre Gesichter.
    Kahlans Blick war in die Ferne geschweift. »Darken Rahl«, flüsterte sie.

13. Kapitel
    Richard saß gegen einen Fels gelehnt ein Stück vom Lager entfernt, hatte seinen Umhang fest um sich gerafft und hielt Ausschau in Richtung Grenze. Der schwache Wind trug einen eisigen Hauch mit sich. Chase hatte ihm die erste Wache gegeben, Zedd sollte die zweite übernehmen, und der Grenzer selbst die dritte. Kahlan hatte protestiert, als man ihr keine Wache zuteilte, fügte sich am Ende jedoch Chases Wunsch. Das Mondlicht schien über das offene Land zwischen seinem Platz und der Grenze. Es bestand aus ausgedehnten Hügeln, einigen Bäumen und ein paar Bachläufen. Ein gemütlicher Ort, wenn man bedachte, wie nahe er den Grenzwäldern war. Natürlich waren auch die Wälder zu irgendeiner Zeit, bevor Darken Rahl die Kästchen ins Spiel gebracht und mit der Zerstörung der Grenze begonnen hatte, einmal gemütlich gewesen. Chase hatte gemeint, er glaube nicht, die Herzhunde könnten soweit herumstreunen. Für den Fall, daß er sich irrte, hatte Richard die Absicht, sie kommen zu sehen. Er ließ die Hand über den Griff des Schwertes gleiten, ertastete das Wort Wahrheit und fuhr gedankenverloren mit den Fingern über die erhabenen Buchstaben, während er den Nachthimmel absuchte und schwor, sich nicht noch einmal von den Gars überraschen zu lassen. Er war froh, die erste Wache zugeteilt bekommen zu haben, denn er war nicht schläfrig. Erschöpft ja, aber nicht schläfrig. Trotzdem mußte er gähnen.
    Die Berge, die einen Teil der Grenze bildeten, lagen entfernt am Rande der Dunkelheit, hinter dem verfilzten Geäst des Waldes, und ragten in die Höhe wie das Rückgrat eines Monsters, das zu groß war, sich zu verstekken. Richard fragte sich, was ihn wohl aus diesem schwarzen Schlund anstarren mochte. Chase hatte gemeint, das Grenzgebirge würde niedriger, sobald sie nach Süden kämen, und sei an ihrem Ziel so gut wie verschwunden. Unerwartet glitt Kahlan, ebenfalls dicht in ihren Umhang gehüllt, in der Dunkelheit leise an seine Seite, und drückte sich wegen der Wärme dicht an ihn heran. Sie sagte nichts, schmiegte sich nur an. Verirrte Strähnen ihres Haares berührten sein Gesicht. Der Griff ihres Messers bohrte sich ihm in die Seite, doch er sagte nichts, aus Angst, sie könne wieder gehen.
    »Schlafen die anderen?« fragte er ruhig und warf einen Blick über seine Schulter. Sie nickte. »Woher weißt du das?« Er lächelte. »Zedd schläft mit offenen Augen.«
    Sie erwiderte sein Lächeln. »Das tun alle Zauberer.«
    »Wirklich? Ich dachte, nur Zedd.«
    Er suchte das Tal nach irgendeiner Bewegung ab und spürte dabei ihren
    Blick. Er sah sie an. »Kannst du nicht schlafen?« Sie war so nah, daß er nur zu flüstern brauchte.
    Sie zuckte mit den Achseln. Die leichte Brise wehte ein paar ihrer langen Haare über sein Gesicht. Sie wischte sie fort. Ihr Blick fand seine Augen. »Ich wollte dir sagen, es tut mir leid.«
    Er wünschte, sie würde ihren Kopf an seine Schulter legen, doch sie tat es nicht. »Weswegen?«
    »Du sollst mir nicht nachreiten. Du sollst nicht meinen, ich wüßte deine Freundschaft nicht zu schätzen. So ist es nicht. Nur, was wir tun, ist wichtiger als ein einzelner Mensch.«
    Er hörte sich ihre Entschuldigung an und spürte, was sie ihm sagen wollte. Doch darüber sprachen sie gar nicht. Sie hatte an ganz etwas anderes gedacht, genau wie er. Er sah ihr in die Augen, spürte ihren Atem auf seinem Gesicht.
    »Kahlan, hast du jemanden?« Er spürte den Pfeil in seinem Herz, fragen mußte er trotzdem. »Jemanden, der zu Hause auf dich wartet, meine ich. Einen Geliebten?«
    Er hielt dem Blick aus ihren grünen Augen lange stand. Sie sah nicht fort, doch ihre Augen füllten sich mit Tränen. Lieber als alles andere hätte er gerne die

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