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Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Titel: Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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Eure Verzeihung bitten?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Das ist nicht nötig.« Ihr Blick suchte und fand meine Augen. »Ich wusste nur nicht, was ein Kuss auslösen kann. Nun bin ich weiser. Deshalb bitte ich Euch, es für heute bei diesem Kuss zu belassen. Ich will heute Nacht nicht verführt werden.«
    »Könnte ich das?«, fragte ich sanft.
    »Ja. Deshalb bitte ich Euch, es nicht zu tun.«
    »Ihr habt mein Wort.«
    Als ich diesmal neben ihr lag, brauchte ich lange, um einzuschlafen.

19. Der Sergeant
     
    »Willkommen, Bruder«, sagte der Mann in der schweren Plattenrüstung. Er sprach einen eigentümlichen Dialekt, aber ich konnte ihn gut verstehen. Wir befanden uns in einem natürlichen Höhlensystem; die Decke war niedrig, und Stalaktiten und Stalagmiten machten die Gewölbe eng und unübersichtlich. Wir waren beide hinter einem großen Felsbrocken in Deckung gegangen. Der Soldat kam mir seltsam vertraut vor, wie ein alter Freund, den ich lange nicht gesehen hatte.
    »Was mache ich hier?«, fragte ich.
    »Ich würde sagen, du schaust uns zu«, entgegnete der Soldat und gab seinem Kameraden auf der anderen Seite ein Zeichen. Dieser nickte uns kurz zu, klappte sein Helmvisier herunter und rannte los, schräg über den Gang, um sich hinter der nächsten Gesteinsformation in Deckung zu werfen.
    Ein kopfgroßer Stein schlug gegen die Deckung des Mannes, die Splitter prasselten auf uns nieder. Es musste kalt sein, überall war Eis zu sehen, aber ausnahmsweise fror ich nicht.
    »Jetzt!«, rief der Soldat, der eben noch gerannt war, und der Mann neben mir sprang auf und schwang sein Bastardschwert.
    Ich hatte ihn nicht kommen sehen, so schnell hatte sich der Zwerg bewegt. Der fürchterliche Streich traf den Zwerg von oben, schräg am Hals, und hieb ihn fast entzwei.
    Der Mann griff sich die Leiche des Zwerges und zog sie zu uns in Deckung, gerade als zwei schwarze Armbrustbolzen dort einschlugen, wo wir eben noch gehockt hatten.
    »Man muss schnell sein mit diesen Kerlen«, meinte er. Er stieß den Körper des Zwerges mit beiden Beinen nach hinten; der rollte mit lautem Scheppern ein paar Meter zurück, bis ihn ein anderer Soldat am Fuß griff und ihn dort in Deckung zog.
    »Warum?«
    Ein Furcht erregender Schrei hallte durch die Höhle und endete mit einem lang gezogenen Stöhnen.
    »Hast du ihn, Halmachi?«
    »Ja, Sergeant.«
    »Gut.« Er wandte sich mir zu. »Wir haben schon vier zum Untersuchen, die anderen brauchen wir nicht.« Ein leiser Pfiff ertönte, und ich blickte zurück. Der Soldat mit dem Namen Halmachi machte eine Zeichenfolge mit der Hand. Selbst ich konnte die Zeichen verstehen: ein Feind, direkt neben uns.
    Mein neuer Freund sprang auf, und etwas schlug mit einer derartigen Wucht gegen seinen Beinpanzer, dass er beinahe strauchelte, dann bewegte sich seine große, schwere Klinge senkrecht nach unten. Ich hörte es knacken.
    »Schau es dir an«, forderte er mich auf. Dann nach hinten: »Alles klar!«
    Ich kam vorsichtig um den Felsbrocken herum. Der Sergeant war ein wenig größer als ich, aber seine Rüstung ließ ihn noch breiter, noch bulliger erscheinen.
    Sein Bastardschwert steckte im Nacken des Zwerges, der vor ihm zu knien schien, hatte ihn ganz durchdrungen und aufrecht an den Boden genagelt.
    »Schau.« Er wies mit der Spitze seines Dolchs auf das graue Gesicht des Zwerges. Dort war eine Rune eingebrannt. Mit einer geübt wirkenden Bewegung setzte er den Dolch an und schnitt die Rune heraus. Ein trockenes Stöhnen entfuhr den grauen Lippen des Zwerges, dann sackte er zusammen. Knochensplitter und Zähne fielen zusammen mit der verrosteten Rüstung zu Boden.
    »Untote.«
    Er sah meinen entsetzten Blick. »Genauso habe ich geschaut, als ich den ersten sah. Glaub mir, wir kannten das auch nicht. Meldung!«, rief er nach hinten.
    Nacheinander meldeten sich sieben Stimmen.
    »Gut.« Er stand auf und steckte den Dolch weg. »Wir haben es bald geschafft!«
    »Wird auch Zeit, Sergeant. Ich friere mir hier noch die Eier ab«, rief einer der Soldaten.
    Der Sergeant wandte sich an mich. »Ich glaube, du kommst besser mit.«
    Ich nickte nur und folgte ihm. Die Soldaten bewegten sich trotz ihrer schweren Rüstung mit einer verblüffenden Leichtigkeit; nach wenigen Metern fielen sie in einen Hundetrott. Offensichtlich kannten sie den Weg.
    Ich bemerkte, dass einer der Männer vor mir zwei Rücksäcke trug. In der Dunkelheit dauerte es eine Weile, bis ich sah, warum: Jeder zweite Soldat trug einen in Ketten

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