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Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition)

Titel: Das Erste Horn: Das Geheimnis von Askir 1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Schwartz
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kaum noch etwas zu sehen. Ich genoss einen Moment lang ihren Anblick, sah zur Tür, seufzte und weckte sie.
    »Guten Morgen«, sagte sie mit einem Lächeln. Der Raum war kühl, aber nicht kalt. Was auch immer es sie gekostet hatte, diesen Zauber zu wirken, er hatte die ganze Nacht gehalten und war jetzt erst am Abklingen. Vielleicht war die Kälte auch zurückgegangen, aber daran glaubte ich irgendwie nicht mehr.
    »Guten Morgen«, antwortete ich ihr. Ich sah sie an, dann beugte ich mich hinunter zu ihr und gab ihr einen Kuss. Sie kam mir entgegen, und ich versank in ihrem Mund, bis das Hämmern an der Tür langsam zu mir durchsickerte.
    »Ich glaube, da will jemand etwas von uns«, sagte sie, als sie sich von mir löste. Sie zog ihr Nachtgewand aus und ihren Waffenrock an. Dann griff sie sich Steinherz, eine automatische Geste, die mich seufzen ließ, und ging zur Tür. Diesmal bat sie Eberhard herein.
    Unser Wirt sah müde aus und verzweifelt.
    »Kommt herein und sagt uns, was geschehen ist.«
    Er folgte ihrer Einladung und stellte dabei eine dampfende Kanne auf den Tisch. »Ich dachte, ich bringe Euch einen Tee mit. Ein heißes Getränk ist bei dieser Kälte sicherlich willkommen. Auch wenn es mir hier nicht so kalt vorkommt.« Mit ihm kam die Kälte vom Gang herein: So viel zu der Hoffnung, das Wetter könnte sich gebessert haben.
    Ich bediente mich an dem Tee, während sich Lea weiter anzog.
    »Wir haben kräftig geheizt«, sagte ich.
    Er sah den Kamin an. »Vielleicht zieht dieser Kamin besser. Ich habe geheizt wie ein Verrückter, dennoch mussten wir bis auf ein Stockwerk alle anderen im Turm aufgeben.«
    »Zu viele Außenwände«, meinte ich. »Sagt, ist etwas passiert, diese Nacht?«
    »Das kann man wohl sagen. Aber wo anfangen?« Er massierte sich die Nasenwurzel. »Ich bin so müde, dass ich mich kaum noch aufregen kann. Es gab Ärger bei den Händlern, die Dunkelelfe hat einen der Wächter bewusstlos geschlagen.«
    »So, wie ich sie kennen gelernt habe, ist das beinahe rücksichtsvoll von ihr.«
    Er sah mich von der Seite an. »Vielleicht. Auf jeden Fall wird das Euer Problem werden, Ser, denn sie sagte, Ihr würdet Euch darum kümmern.«
    »Ich?«
    »Was hat denn er damit zu tun?«, fragte Lea und zog ihre Rüstung über den Kopf. Sie bewegte dabei die Hüften, damit die feinen Kettenglieder an ihr herunterrutschen, und sowohl Eberhard als auch ich schauten ihr dabei zu. Als sie mit dem Kopf durch die Kragenöffnung kam, sah sie unsere Blicke. »Was?«
    Eberhard schluckte. »Sie sagte, dass die Wache den Herbergsfrieden gebrochen habe. Sie hat Euch als eine Art Richter ausgewählt und sagte, Ihr solltet entscheiden, was mit dem Mann passieren soll.«
    Ich verdrehte die Augen. »Das hat mir gerade noch gefehlt.« Ich hatte keine Ahnung, was zu tun war. Wieso ausgerechnet ich? »Und weiter? Was ist mit dem Werwolf?«
    »Das ist noch viel schlimmer! Eine der Wachen des Barons …«
    »Welcher Baron?«, fragte Lea.
    »Der Adlige mit den zwei Töchtern und drei Wachen«, vermutete ich, und der Wirt nickte.
    »Er ist der Baron von Klemmfels. Also, die eine Wache, dieser Sternheim, und eine der Wachen des Händlers Rigurd hörten in der Nacht ein Geräusch. Sie sahen nach, und die andere Wache, ich glaube der Name ist Varosch, sagte, er habe das Biest gesehen, wie es sich im Lager zu schaffen machte. Er hat dann die Tür zum Lager verbarrikadiert und behauptet jetzt, das Biest wäre dort noch eingesperrt. Damit können wir nicht mehr zum Lager oder zum Stall, bis wir die Tür wieder öffnen.« Er sah uns erwartungsvoll an.
    »Ihr habt nicht zufällig die Hoffnung, dass wir das tun, oder?«, fragte Lea. Sie zog ihren Gürtel zu und hängte ihr Langschwert ein. Dann streckte sie die Hand nach Steinherz aus, das in ihre Hand sprang und von ihr am Schultergurt eingehängt wurde.
    »Ihr seid die Einzigen, denen ich das zutraue«, erklärte der Wirt. »Niemand anders würde es tun.«
    Lea sah mich Hilfe suchend an. »Vielleicht«, sagte ich. »Geschah sonst noch etwas?« Ich sah ihm an, dass ihm noch etwas auf dem Herzen lag.
    »Ja. Einer meiner Knechte, Martin, ist spurlos verschwunden«, sagte er leise. »Er hat die Nacht über dafür gesorgt, dass im Schankraum die Kamine beheizt werden. Der Baron sagte, er habe heute Morgen vor nicht ganz einer Kerzenlänge gesehen, wie er in die Küche ging. Dort kam er nicht wieder heraus.« Er runzelte die Stirn. »Von der Küche aus kann man in den Hof, in die Waschküche,

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