Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn
suchen nach Möglichkeiten, anderen zu imponieren, und tragen bei Unterlegenen ihre Macht zur Schau.
So lernt Ihr Kind Rücksicht zu nehmen
Stärken Sie das Selbstwertgefühl Ihres Kindes.
Vermeiden Sie einen autoritären Erziehungsstil, werden Sie zum demokratischen Vorbild. Zeigen Sie Ihrem Kind im Alltag immer wieder, wie man teilt und Rücksicht nimmt.
Machen Sie Ihrem Kind klar, dass jeder ab und zu einmal schwach sein darf. Zeigen auch Sie Schwächen.
Setzen Sie früh Grenzen: Es können nicht alle Wünsche erfüllt werden. Geben und Nehmen sollten sich die Waage halten.
Vermitteln Sie Ihrem Kind eine positive Streitkultur. Besprechen Sie Konflikte offen innerhalb der Familie. So lernen kleine Leute, dass bei Diskussionen alle gewinnen können.
Heben Sie die Stärken Ihres Kindes hervor. Sorgen Sie dafür, dass niemand in der Familie es herabsetzt, aber auch nicht in eventuellen negativen Verhaltensweisen bestärkt.
Machtkämpfe vermeiden
Lassen Sie sich nicht auf Machtkämpfe ein. Besprechen Sie in Ruhe mit Ihrem Sprössling, was machbar ist und wo Sie nicht mit seinem Verhalten einverstanden sind. Zeigt sich Ihr Kind uneinsichtig, lassen Sie es einfach stehen.
Ignorieren Sie Ihr Kind grundsätzlich total, wenn es schreit, aggressiv reagiert oder herumkommandiert.
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Eifersucht: Hab mich lieb!
Wer Angst hat, die Liebe eines Menschen zu verlieren, reagiert mit Eifersucht. Lina zum Beispiel hat einen kleinen Bruder bekommen. Bisher stand Lina im Mittelpunkt der Familie. Den kleinen Bruder empfindet sie als echte Bedrohung. Antons Mutter geht seit ein paar Wochen wieder arbeiten, und Neles Mutter hat einen neuen Freund. Lauter Gründe, eifersüchtig zu sein.
Verschiedene Signale können auf Eifersucht hindeuten und sind als Hilferufe zu verstehen:
Das Kind greift den vermeintlichen Rivalen offen an: kneift den kleinen Bruder, tritt Mamas neuem Freund ans Schienbein.
Es richtet seinen Zorn gegen die Person, deren Liebe es zu verlieren glaubt. Oder tut, als sei die Bedrohung gar nicht vorhanden, etwa indem es den neuen Partner der Mutter ignoriert.
Das Kind fällt in frühere Entwicklungsstufen zurück: Es nässt wieder ein, obwohl es schon trocken war. Es will wieder einen Schnuller haben oder mit im Elternbett schlafen.
Zwischen dem 18. Lebensmonat und dem dritten Lebensjahr kommt es entwicklungsbedingt sehr häufig zu Eifersuchtsreaktionen. In dieser sensiblen Phase hat das Kind noch eine enge Bindung an seine Bezugsperson, meist die Mutter.
Der Kindergartenstart oder die Betreuung durch eine fremde Person sind in dieser Zeit viel schwieriger zu bewältigen als vor dem 18. Lebensmonat. Hier müssen Sie als Eltern ganz besonders feinfühlig und behutsam vorgehen.
Erst im Laufe des dritten Lebensjahres beginnt das Kind, sich allmählich Schritt für Schritt von seiner Bezugsperson zu lösen. Es öffnet sich für andere Personen.
Die Eifersucht besänftigen
Schenken Sie Ihrem Kind jetzt besonders viel Zuwendung und helfen Sie ihm damit, sich schrittweise von Ihnen zu lösen. Gehen Sie wenn irgend möglich so lange mit in den Kindergarten, bis sich Ihr Kind dort absolut sicher fühlt. Laden Sie die neue Kinderfrau mehrmals zu Besuch ein, bevor sie mit Ihrem Kind allein bleibt. Geben Sie Ihrem Kind die Zeit, die es braucht.
Beziehen Sie Ihr Kind mit ein, wenn Sie sich um ein anderes Familienmitglied kümmern, etwa beim Wickeln und bei der Pflege des neuen Geschwisterchens.
Appellieren Sie an die Hilfsbereitschaft Ihres Kindes: »Ich bin stolz darauf, dass du schon so gut mit anpacken kannst.« Aber nutzen Sie seine Hilfsbereitschaft nicht aus.
Bei Eifersucht auf einen neuen Partner: Widmen Sie Ihrem Kind mehr Zeit als sonst und erklären Sie ihm, dass die Liebe zu einem anderen Erwachsenen etwas ganz anderes ist als die zum Kind. Bitten Sie auch Ihren Partner – oder Ihre Partnerin – um viel Geduld. Achten Sie darauf, dass er oder sie nicht Elternersatz spielt, ohne dass Ihr Kind das von sich aus möchte. Wenn Ihr Kind merkt, dass Ihre Liebe zu ihm durch die neue Partnerschaft eher stärker wird, lässt auch die Eifersucht nach.
Liebe gibt Sicherheit
Ihr Kind benötigt jetzt besonders viel Zuwendung. Gehen Sie auf dieses Bedürfnis ein.
Sagen Sie ihm, unabhängig von seinem Verhalten und seinen Leistungen, immer wieder mal, dass Sie es lieb haben.
Würdigen Sie die besonderen Fähigkeiten Ihres Kindes.
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