Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn
zeigen und vorleben, wie man damit umgeht. Nur so kann es langfristig von den guten Seiten dieses Mediums profitieren.
HAND AUFS HERZ
Welchen Stellenwert nimmt Fernsehen in Ihrem Alltag ein? Wann, wie lange und was gucken Sie täglich? Was tun Sie sonst in Ihrer Freizeit? Wenn der Fernseher ständig läuft, können Sie von Kindern kaum erwarten, dass sie wegschauen.
Bewusst fernsehen
Die oberste Devise heißt: Öfter mal abschalten. Oder ganz bewusst gar nicht erst anschalten.
Legen Sie strikte Fernsehzeiten fest. Kinder unter drei Jahren sollten besser gar nicht gucken. Vorschulkinder höchstens eine halbe Stunde täglich. Wichtig: Wenigstens genauso viel Zeit für Bewegung einplanen.
Essen Sie nicht vor dem Fernseher. Und lassen Sie sich und Ihre Kinder nicht nebenbei dauerberieseln.
Genießen Sie am Wochenende mehr Familienzeiten. Spielen, lesen, reden Sie miteinander, gehen Sie raus, unternehmen Sie etwas. Und lassen Sie sich nie vom Fernsehen tyrannisieren: Wer eine Verabredung mit Freunden absagt, um eine bestimmte Sendung nicht zu verpassen, setzt falsche Prioritäten!
»Verstecken« Sie Ihren Fernseher, wenn er nicht benutzt wird. Vielleicht kann er in einem Schrank verschwinden.
Benutzen Sie den Fernseher nicht als Babysitter. Und nicht als Fluchtmittel aus dem Alltag.
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Auf Qualität achten
Wählen Sie kritisch aus. Jedes Kind reagiert anders, vor allem auf spannende Sendungen. Beobachten Sie, wie Ihr Sprössling sie verkraftet. Und streichen Sie eine Serie notfalls.
Sprechen Sie mit Ihrem Kind über die Sendung. Amüsieren Sie sich gemeinsam, erklären Sie, überlegen Sie, wie’s weitergehen könnte. Viele Kinder spielen gern Fernsehfiguren nach.
Nutzen Sie das Fernsehen zum Lernen. Es zeigt Dinge, die wir sonst nie sehen würden. Suchen Sie geeignete Sendungen über Tiere und Natur aus. Vertiefen Sie das Thema durch ein Buch. Schauen Sie gemeinsam tolle DVDs an.
TIPP: Fernsehhits für Kids
Sesamstraße: Klassiker für Kinder ab etwa vier Jahren. Lernen und Spaß mit Ernie, Bert, Krümelmonster & Co.
Sendung mit der Maus: Lustiges und Wissenswertes für Kinder ab vier Jahren mit der Maus und dem blauen Elefanten.
Logo!: Aktuelle Tagesnachrichten, speziell für Kinder aufbereitet (ab sechs bis sieben Jahren).
Marvi Hammer: In Kooperation mit »National Geographic World« erfahren junge Zuschauer etwas über Tiere und Natur – zum Teil in Englisch.
Infos geben das Fachportal »Flimmo« ( www.flimmo.de ) und die Aktion »Schau hin!« ( www.schau-hin.info ).
Gefühle: Immer diese Launen ...
In einem Augenblick springen sie fröhlich durch den Garten, im nächsten gibt’s dicke Kullertränen, weil der kleine Bruder die Sandburg zertreten hat. Wenn Mama dann noch sagt, der Kleine wüsste es nicht besser, machen sich Wut und Eifersucht durch lautes Gebrüll Luft. Doch da flattert ein bunter Schmetterling vorbei, und schon ist der Ärger wie weggeblasen. Kinder fahren stimmungsmäßig ständig Achterbahn. Und dann gibt es auch noch die Tage, an denen Ihr Kind durchgehend schlecht gelaunt ist. Vielleicht hat es zu wenig geschlafen, ist überreizt oder brütet eine Krankheit aus. Es gibt auch längere Phasen, in denen Ihr Kind mit sich und der Welt unzufrieden ist und die schlechte Laune nie zu enden scheint. Vielleicht vermisst es den Papa, der viel auf Geschäftsreisen ist. Vielleicht steckt Angst vor einem anstehenden Umzug oder Zoff im Kindergarten dahinter.
TIPP: Auf die eigenen Gefühle hören
Das kennen große ebenso wie kleine Leute: Es gibt »Ja«-Gefühle, die für gute Laune und Wohlbefinden sorgen, und »Nein«-Gefühle, die traurig, ängstlich oder wütend machen und ein unangenehmes Grummeln im Bauch verursachen. Natürlich gibt es im Alltag genug Situationen, in denen ein Kind etwas tun muss, was ihm keinen Spaß macht: aufräumen, obwohl es keine Lust dazu hat, ins Bett gehen, obwohl es doch lieber noch spielen möchte ... In anderen Bereichen jedoch – etwa was körperliche Nähe, Umarmungen, bestimmte Spiele betrifft – sollten Sie den Eigen-Sinn Ihres Kindes immer wieder stärken. Machen Sie ihm klar: Wenn so etwas bei dir »Nein«-Gefühle auslöst, darfst du auch deutlich »Nein« sagen.
Hilfe im Chaos geben
Was auch immer der Grund für das Gefühlschaos sein mag, das Ihr Kind gerade durchmacht – es braucht jetzt vor allem eines: Ihr Verständnis. Denn bei kleinen Leuten sind Gefühle noch eine ziemlich wackelige
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