Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn
Sie dem eifersüchtigen Kind Extrazeit. Spielen Sie mit ihm, wenn das Baby schläft. Unternehmen Sie mit ihm allein etwas. Gehen Sie ins Kino, Eis essen oder spazieren.
Erklären Sie Ihrem Kind die Situation. Besprechen Sie mit ihm, was Sie tun können, damit es nicht eifersüchtig sein muss.
Vergleichen Sie Ihren Sprössling bitte nie mit seinen Geschwistern oder mit anderen Kindern. Jedes Kind ist anders, und Vergleiche hinken immer.
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Einzelkinder: Verzogen und einsam?
Es gibt immer mehr Kinder, die ohne Geschwister aufwachsen. Häufig wird angenommen, dass Einzelkinder automatisch verzogen und altklug seien. Würde das stimmen, wäre China voll von Egoisten! Eine Langzeitstudie aus England bestätigt: Es gibt keine Hinweise darauf, dass Einzelkinder zu Verhaltensschwierigkeiten neigen, psychische oder emotionale Störungen aufweisen.
Natürlich spielt es eine Rolle, ob jemand allein oder mit Geschwistern aufwächst. Einzelkinder orientieren sich zum Beispiel eher an Erwachsenen. Wie ein Einzelkind sich entwickelt, hängt ganz wesentlich von der Bindung zu den Eltern ab. Entscheidend sind außerdem die sozialen Kontakte zu anderen Kindern.
WIE LEBT ES SICH ALS EINZELKIND?
In folgenden Bereichen haben Einzelkinder die Nase vorn:
Sie entwickeln sich oft sprachlich und geistig schneller und besser, weil sie die ungeteilte Aufmerksamkeit ihrer Eltern haben.
Häufig sind sie offener und kontaktfreudiger, weil sie darauf angewiesen sind, Kontakte zu anderen Kindern zu knüpfen.
Viele sind in der Schule erfolgreicher, denn ihre Eltern unterstützen sie meist intensiv in ihren Leistungen.
Mögliche Einschränkungen für ein Einzelkind:
Einzelkindern bieten sich in der Regel weniger Spiel- und Bewegungserfahrungen mit anderen Kindern, sprich Geschwistern.
Gerade durch die ungeteilte Aufmerksamkeit der Erwachsenen können sie sich zum »Prinzen« oder zur »Prinzessin« entwickeln.
Sie lernen weniger, (mit Geschwistern) um Positionen zu kämpfen.
Viele haben weniger Familiensinn, weil sie elterlicher (Über-)Fürsorge früh entfliehen.
So fördern Sie Ihr Einzelkind
Sorgen Sie dafür, dass Ihr Sprössling schon früh viel mit anderen Kindern spielen kann.
Achten Sie darauf, dass Sie Ihr Kind nicht überfordern. Es muss Kind sein dürfen – nicht Ersatzpartner oder »Kumpel«, mit dem Sie Ihre Lebensprobleme besprechen.
Selbstständigkeit im Alltag
Machen Sie Ihr Kind nicht zum Familienmittelpunkt. Es muss lernen, sich in Gruppen einzufügen.
Bemuttern Sie Ihr Kind nicht zu stark. Sonst fällt es ihm schwerer, selbstständig zu werden.
Springen Sie nicht unaufgefordert helfend ein, sondern geben Sie Ihrem Kind Zeit und Gelegenheit, viele Dinge selbst zu erledigen. Ermutigen Sie Ihr Kind, es erst einmal allein zu versuchen. So fördern Sie seine Unabhängigkeit.
Erweitern Sie schrittweise den Aktionsradius, in dem Ihr Kind sich ohne Sie aufhalten kann, etwa so: »Bleib eine Weile allein hier im Sandkasten. Ich muss schnell etwas besorgen.« Oder: »Kannst du eben zum Bäcker gehen und vier Brötchen kaufen?«
Lassen Sie los! Einzelkinder haben eine besonders starke Bindung an ihre Bezugsperson. Ihr Kind kann nur selbstständig werden, wenn Sie es loslassen! Dabei helfen Spiele und Übungen.
Rollentauschspiele: Ich bin du
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