Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn
vor dem Abendessen abzuholen, sollten Sie pünktlich sein. Kleine Leute brauchen Verlässlichkeit.
Spielen Sie Verstecken. Lassen Sie sich auch richtig suchen. Beim Wiederfinden ist die Freude dann doppelt groß.
Wer selbst eher isoliert lebt, muss sich nicht wundern, wenn sein Kind bei Fremden scheu ist. Laden Sie öfter Freunde ein oder machen Sie Ausflüge mit anderen Familien. Vertrauen Sie Ihr Kind schon früh für kurze Zeit anderen lieben Menschen aus Familie und Bekanntenkreis an. Lassen Sie selbst es auch los.
GU-ERFOLGSTIPP
ÜBER DEN SCHATTEN SPRINGEN
Kinder erforschen gerne Unbekanntes. Manchmal fehlt ihnen aber der Mut dazu. Kleine Aufgaben helfen ihnen, etwas mutiger zu werden:
Einen fremden Menschen nach dem Weg (zum Kindergarten) fragen.
Der alten Nachbarin die Einkaufstasche nach Hause tragen.
Im Supermarkt nach einer bestimmten Marmelade fragen.
Einen fremden Menschen am Telefon um eine Auskunft bitten.
In der öffentlichen Bücherei um eine fachkundige Einführung bitten.
Den Spielplatz »untersuchen« und dem Bürgermeister über das Ergebnis Mitteilung machen.
Bei einer Familienfeier ein Lied vorsingen, ein Gedicht aufsagen oder mit anderen ein kleines Theaterstück zum Besten geben.
Hilfe zum Anfassen und Begreifen
Geben Sie Ihrem Kind etwas Vertrautes von sich mit: einen Anhänger an einem Band oder ein Tuch, das nach Mama duftet ...
Vielleicht mag Ihr Kind sich an einem Stofftier festhalten. Oder es ist mit einer Schirmmütze auf dem Kopf mutiger.
Helfen Sie Ihrem Kind, sich schrittweise von Ihnen zu lösen, indem Sie ihm eine Stellvertretergeschichte erzählen. Diese handelt von einem Kind, das die gleichen Probleme hat. Ihr Kind soll sich nun Lösungsvorschläge für bestimmte schwierige Situationen ausdenken. Zum Beispiel: »Mia ist ein braves Kind und sie liebt ihre Mama sehr. Wenn Mama sie morgens in den Kindergarten bringt, gibt sie Mia zum Abschied einen Kuss. Dann fängt Mia an zu weinen. Sie will nicht ohne Mama im Kindergarten bleiben. Was soll Mama tun?« Denken Sie sich weitere Beispiele aus, die für Ihr Kind typisch sind. Helfen Sie ihm, spielerisch eigene Lösungen zu entwickeln.
Konsumrausch: Wünsche ohne Ende
Mini-Dinos und Monsterfiguren, zuckersüße Püppchen und ganze Kunststoffwelten: In deutschen Kinderzimmern lagern Millionenwerte – nicht selten völlig ungenutzt. Und immer wieder wird nach Neuem gebettelt. Längst gibt es nicht mehr nur zu Weihnachten, Ostern oder zum Geburtstag Geschenke: »Kleinigkeiten« zwischendurch gehören für die meisten Kids zum Alltag – als Belohnung nach dem Arztbesuch, einfach so beim Einkaufen oder als Mitbringsel von Oma. Wer schon früh erfährt, dass auch der längste Wunschzettel lückenlos abgearbeitet wird und die kleinste Äußerung das ersehnte Teil sofort herbeizaubert, versteht es beim besten Willen nicht, wenn plötzlich Konsumverzicht gefordert wird. Gefühle wie Sehnsucht und Freude bleiben dabei auf der Strecke. Das ist schade – und keine gute Vorbereitung aufs Erwachsenenleben. Denn da muss man auch auf etwas warten können – ab und an leider vergebens ...
Um Ihren Kindern ein Strahlen in den Augen beim Auspacken von Geschenken zu erhalten und sich selbst nervenaufreibende Situationen zu ersparen, sollten Sie schon früh gegensteuern: Sagen Sie ruhig immer wieder mal Nein und wählen Sie kritisch aus. Sie haben außerdem auch das Recht, für Ihr Geld das zu kaufen, was Sie möchten. Ihre Tochter wird es ganz sicher verkraften, wenn sie nicht die sechste Plastikpuppe bekommt!
HAND AUFS HERZ
Wie konsumfreudig sind Sie? Wer selbst leidenschaftlich gern ausgiebig shoppen geht, der braucht sich über die Vorlieben des Nachwuchses nicht zu wundern.
Machen Sie gern die neuesten Trends mit? Finden Sie es insgeheim vielleicht schick, wenn Ihr Kind auch trendy ist?
Kaufen Sie nach Liste ein oder eher nach Lust und Laune? Nehmen Sie auch schnell mal etwas mit, was Sie gar nicht brauchen?
Ist Shoppen für Sie eine beliebte Freizeitbeschäftigung, die Fahrt ins Einkaufszentrum häufig Ersatz für andere Erlebnisse?
Freude und Wertschätzung
Überprüfen Sie Ihr eigenes Konsumverhalten und bemühen Sie sich, in puncto Einkaufen ein Vorbild für Ihre Kinder zu sein.
Lassen Sie das Druckmittel »Alle haben das!« nicht gelten. Meist stimmt es ohnehin nicht. Forschen Sie nach, sprechen Sie mit anderen Eltern. Tauschen Sie mit anderen Eltern Spielzeug, Bücher und Spiele. Denn sicher hat Ihr Kind auch etwas, das andere nicht
Weitere Kostenlose Bücher