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Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn

Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn

Titel: Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gräfe und Unzer <München>
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Kummer, andere schlucken ihn herunter, verarbeiten ihn im Spiel, reagieren mit Aggressionen oder Krankheit.
    HAND AUFS HERZ
Sind Sie bereit, Ihr Kind loszulassen – oder sind Sie traurig, wenn es morgens nicht mehr zu Hause ist, und sagen ihm das vielleicht auch manchmal?
Wissen Sie genau, in welche Einrichtung Sie Ihr Kind bringen? Kennen Sie das Haus, das Personal?
Den Einstieg erleichtern
    Versuchen Sie, Ihr Kind schon frühzeitig auf den Start ins Kindergartenleben vorzubereiten. Die Eingewöhnung sollte bereits viele Monate vor dem großen ersten Tag beginnen – das erleichtert Ihnen beiden die Trennung. Sprechen Sie mit Ihrem Kind viel über den Kindergarten. Betrachten Sie Bilderbücher. Besuchen Sie die Einrichtung. Später gehen Sie zusammen für einige Minuten in die Gruppen und schauen den anderen Kindern zu.
Zeigen Sie Ihrem Kind Ihre eigene Freude über den neuen Lebensabschnitt deutlich.
Wenn Ihnen der Abschied schwer fällt: Machen Sie sich klar, dass es für Ihr Kind wichtig ist, losgelassen zu werden.
Machen Sie Ihrem Kind den Einstieg interessant. Kaufen Sie gemeinsam alles, was es für den Kindergarten braucht: einen Rucksack, eine schöne Trinkflasche, eine Brotdose.
Helfen Sie Ihrem Kind auf dem Weg in die Selbstständigkeit: Regen Sie Besuche bei anderen Kindern, bei Freunden und Verwandten an. So übt Ihr Kind, mit anderen zu spielen, ohne dass Sie ständig dabei sind.
Knüpfen Sie Kontakt zu anderen Kindern, die bereits in den Kindergarten gehen. Erzählungen von der wunderbaren Welt dort machen Ihrem Sprössling Mut.

Zusammenarbeit mit dem Kindergarten
Besprechen Sie mit der Erzieherin in der Kindergartengruppe, wie Sie die Eingewöhnungszeit gestalten können. Scheuen Sie sich nicht, Wünsche anzusprechen und dabei die Wesensart Ihres Kindes und seine aktuelle Lebenssituation einzubeziehen.
Drängen Sie Ihr Kind nicht, aber lassen Sie sich auch nicht zu schnell auf seine Wünsche ein. Nehmen Sie es nicht auf sein Drängen sofort wieder mit nach Hause, sondern bleiben Sie noch eine Weile bei ihm im Kindergarten.
Sprechen Sie viel miteinander über die Erlebnisse im Kindergarten. So kann Ihr Kind das Geschehen verarbeiten, und Sie hören heraus, wo noch Hilfe nötig ist. Erwarten Sie aber keine allzu ausführlichen Berichte.
Halten Sie von Anfang an guten Kontakt zu der Erzieherin Ihres Kindes. Im Kindergarten erlebt Ihr Kind eine familienergänzende Erziehung. Diese baut auf dem auf, was Sie für richtig halten. Deshalb ist ein guter Austausch zwischen allen an der Erziehung Ihres Kindes Beteiligten notwendig.
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Klammern: Meine kleine Klette ...
    »Mama, geh nicht weg!« Schluchzend klammert Sophie (vier Jahre) sich an ihre Mutter. Diese kann keinen Schritt machen, ohne dass Sophie ihr am Rockzipfel hängt. Die Kleine abends mal der netten Nachbarin anzuvertrauen ist überhaupt nicht denkbar. Sogar bei der geliebten Oma dauert es sehr lange, bis Sophie die Mama endlich schweren Herzens gehen lässt.
    Solche kleinen Klammeräffchen stehen nicht nur ihren Eltern, sondern auch sich selbst im Weg. Denn sie versäumen durch ihr Verhalten so viele neue Kontakte und Erfahrungen, die Kinder eigentlich dringend brauchen. Aber das Kind zur Trennung zu zwingen würde ihm nur mehr Angst machen. Das Ergebnis wäre, dass es nur noch stärker klammern würde. Haben Sie Verständnis für Ihre kleine Klette – und üben Sie das langsame Loslassen.
Sicherheit geben – loslassen helfen
Erst binden, dann loslassen. Wer unsicher ist, hält sich erst recht fest. Zeigen Sie Ihrem Kind, dass Sie jederzeit für es da sind und dass es sich ganz auf Sie verlassen kann, dass Sie zuverlässig immer wieder kommen wie verabredet. Bleiben Sie zuerst bei ihm, wenn es sich nicht trennen kann. Warten Sie immer erst sein Einverständnis ab, bevor sie gehen.
Gehen Sie niemals heimlich weg, auch dann nicht, wenn Ihr Kind ohnehin gerade schläft. Vielleicht wacht es doch einmal auf, und wenn dann »nur« die nette Nachbarin an seinem Bett steht, fühlt es sich von Ihnen verlassen. Erklären Sie Ihrem Kind deshalb vorher, warum Sie nicht da sind und wer sich in dieser Zeit um es kümmern wird.
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Verlässlichkeit – Voraussetzung zum Loslassen
Halten Sie Verabredungen unbedingt ein. Wenn Sie Ihrem Kind versprechen, es

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