Das Erziehungs-ABC - von Angst bis Zorn
Das trainiert Tischmanieren. Decken Sie den Tisch nett. Auch Kinder sollten nicht nur von Plastikteilen, sondern von richtigem Geschirr essen. Legen Sie Servietten parat, um Mund und Finger abzuwischen.
Halten Sie sich konsequent an Ihre Familien-Tischregeln. Mit schönen Ritualen macht das viel mehr Spaß: Zünden Sie zum Beispiel eine Kerze an. Solange sie brennt, bleiben alle am Tisch sitzen. Oder Sie fassen sich alle an den Händen und sagen einen Tischspruch oder ein kurzes Gebet, bevor die Mahlzeit beginnt.
Öffentliche »Auftritte« üben
Bewirten Sie gemeinsam Gäste. Laden Sie befreundete Familien ein. Ihr Kind kümmert sich dann um die kleinen Besucher, Sie um die großen. Oder bitten Sie Ihren Sprössling um Mithilfe, wenn Sie selbst Gäste haben. Vielleicht kann er ja Getränke reichen oder etwas abräumen. Er wird garantiert stolz darauf sein und sich absolut top benehmen.
Gehen Sie zusammen in Restaurants. Stellen Sie vorab klar, welches Benehmen Sie von Ihrem Kind erwarten. Loben Sie es dafür. Brechen Sie den Versuch notfalls aber auch fürs Erste konsequent ab, wenn es nicht klappt.
Weisen Sie auf Unterschiede zwischen zu Hause und Öffentlichkeit hin. Beim festlichen Essen zu Tante Hildes 70. Geburtstag herrschen strengere Regeln als beim heimischen Abendbrot.
Überlegen Sie gemeinsam, wie Ihr Kind es schaffen kann, diese Regeln einzuhalten. Nehmen Sie zum Beispiel ein Tischspiel, Würfel oder ein Puzzle mit, so dass es sich allein oder mit anderen Kindern beschäftigen kann. Auch ein neues Malbuch und Buntstifte helfen beim Stillsitzen. Oder Sie lassen Ihr Kind aus Bierdeckeln ein Haus bauen. Eine wunderbare Lösung bei solchen festlichen Anlässen ist ein extra Kindertisch: Dort dürfen auch »Sonderregeln« gelten – und die Kids finden es toll, unter sich zu sein.
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Schüchternheit: Ständig im Abseits
Fünf Kinder hocken gemeinsam in der Sandkiste, nur Timo (fünf Jahre) weicht kaum von Mamas Seite. Mit Mühe kann sie ihn zum Schaukeln überreden, doch um seine Altersgenossen macht er einen großen Bogen. Solche extrem scheuen, zurückhaltenden Kinder haben meist Probleme mit ihrem Selbstwertgefühl. Sie sind unsicher und fürchten, abgelehnt zu werden. Vielleicht haben sie schon früh schlechte Erfahrungen gemacht und wollen kein »Mit dir spielen wir nicht!« mehr riskieren. Vielleicht haben sie auch nur nie gelernt, wie sie Kontakt zu anderen aufnehmen können.
HAND AUFS HERZ
Wie kontaktfreudig sind Sie? Fällt es Ihnen leicht, Fremde anzusprechen? Fühlen Sie sich in Gruppen wohl, oder stehen Sie öfter abseits? Vielleicht ist Ihr Kind ein bisschen wie Sie. Akzeptieren Sie das.
Offenheit und Selbstvertrauen üben
Laden Sie ein Kind aus der Nachbarschaft, aus dem Kindergarten oder der Schule als Spielbesuch ein – das ist eine gute Gelegenheit für Ihr Kind, in vertrauter Umgebung Sozialverhalten zu üben. Bieten Sie den Kindern vielleicht anfangs Spiele an, ziehen Sie sich dann aber zurück.
Nehmen Sie Ihr Kind zu befreundeten Familien mit, gehen Sie gemeinsam in Bastel- oder Kindergruppen. So erlebt es Sie bei der Kontaktaufnahme, und Begegnungen werden nach und nach zur Routine.
Lassen Sie Ihrem Kind Zeit zum Beobachten, zum Beschnuppern, zum langsamen Vortasten. Setzen Sie es auf keinen Fall unter Druck.
Ein einfacher Trick: Schüchterne Kinder kommen besser zurecht, wenn sie morgens beziehungsweise nachmittags als Erste im Kindergarten oder in der Turngruppe sind.
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Schulanfang: Start in den »Ernst des Lebens«
Endlich geht es los! Schluss mit dem Kindergarten und rein ins »richtige Leben«. Die meisten Kids können ihren ersten Schultag kaum erwarten. Aber es gibt auch andere, die dem großen Ereignis mit gemischten Gefühlen entgegensehen. Schulfähig sind sie, keine Frage – aber da sind einige Kleinigkeiten, die sie ängstigen, vielleicht auch noch überfordern: das Stillsitzen zum Beispiel oder neue Kontakte zu knüpfen. Manchmal fehlt auch ein bisschen Selbstbewusstsein, um sich in einer großen Gruppe von Gleichaltrigen gut behaupten zu können. Schließlich sind nicht alle Sechsjährigen in ihrer sozialen Reife gleich weit. Jedes Kind entwickelt sich anders und in seinem ureigenen Rhythmus.
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