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Das Evangelium nach Satan

Das Evangelium nach Satan

Titel: Das Evangelium nach Satan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Patrick Graham
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Abtrünnigen gehörten. Sie haben den Schwarzen Rauch des Satans gegründet. Den in Paris, Gisors und Chinon festgesetzten hohen Würdenträgern des Templerordens war längst klar gewesen, dass sie damit rechnen mussten, unter der Folter oder auf dem Scheiterhaufen zu sterben, und so hatten sie, unmittelbar bevor der Befehl zur Zerschlagung des Ordens ergangen war, einfachen Angehörigen des Ordens den Auftrag gegeben, acht Kreuze fortzuschaffen und zu verstecken, auf denen der Geheimcode der Templer gründete. Man nennt sie die Kreuze der acht Seligpreisungen.«
    Wieder antwortete ihm Schweigen.
    »Im Kerker haben diese acht Würdenträger eine Botschaft in die Wand ihrer Zelle geritzt, aus der hervorging, an welcher Stelle sich ihr Kreuz befand. Diese acht geheimen Orte wurden von Templer zu Templer weitergegeben, bis schließlich die Kardinäle des Schwarzen Rauchs Kenntnis davon erlangten. Im Laufe der Zeit haben deren Beauftragte die verstreuten Kreuze in ihren Besitz gebracht.«
    Nach kurzer Pause fährt Kardinal Mendoza fort: »Dank dieser Kreuze war es ihnen möglich, den Ort aufzufinden, an dem der Tempel nach dem Ende der Kreuzzüge seinen Schatz verborgen hatte, denn er ließ sich nur ermitteln, wenn man alle acht Kreuze beisammenhatte.«
    »Und wo war das?«
    »Man nimmt an, dass sich der Schatz in Unterwasserhöhlen vor Hierro befand, einer Insel der damals noch unerkundeten und unbewohnten Gruppe der Kanaren. Man nimmt an, dass sie ihn auf ihren eigenen Handelsschiffen dorthin gebracht haben.«
    »Und kennt man den Wert dieses Schatzes?«
    »Auf dem Höhepunkt seiner finanziellen Vormachtstellung hat der Orden mit Bank-und Reedereigeschäften nach heutigem Geld pro Jahr den Gegenwert von fünfzehn Milliarden Dollar umgewälzt. Er war nicht nur Gläubiger von Königen und anderen Potentaten, sondern hat auch die Kreuzzüge finanziert und Schiffe dafür zur Verfügung gestellt. Außerdem besaß er eine ganze Flotte eigener Kauffahrer. Seine Mitglieder haben in Europa das Bankwesen, den Wechselkredit und das Agio zum Ausgleich von Kreditrisiken eingeführt. Angesichts dessen, dass sie diese Geschäfte fast ein halbes Jahrhundert hindurch ausübten, vermutet man, dass in jenem Zeitraum der Gegenwert von knapp siebenhundertachtzig Milliarden Dollar durch ihre Hände gegangen ist. Natürlich hat ihnen nicht alles davon gehört, aber wenn man berücksichtigt, was ihnen ihre neuntausend Komtureien, ihr Landbesitz, ihre Schlösser, ihr Handel sowie die Zinsen und Agios eingetragen haben, die sie von Königen und Adligen verlangten, die sich durch die von ihnen selbst angezettelten Kriege zugrunde gerichtet hatten, darf man mit Fug und Recht annehmen, dass der vom Orden in Form von Goldmünzen und kostbaren Edelsteinen angehäufte Schatz einen Wert von rund einhundertsiebzig Milliarden Dollar hatte.«
    Schweigen.
    »Und dann?«
    »Während des Zeitraums, in dem die einst mit dem Templerorden verbundenen Kardinäle diesen Schatz nach und nach unauffällig an sich gebracht haben, sprach niemand darüber. Vermutlich haben sie ihn genutzt, um ihre Bruderschaft neu aufzubauen und Verbindungen zu den mächtigen Bankiersfamilien des Mittelalters zu knüpfen, die in der Lombardei, in Genua, Venedig und Florenz saßen. Jede dieser Banken bekam einen Teil des Schatzes mit der Anweisung, ihn zu mehren und überall in Europa Zweigstellen einzurichten. Dank dieser kaum vorstellbaren Beträge wurden auch die Bankiers des Novus Ordo zu Gläubigern von Königen und anderen Machthabern, denen sie zum Beispiel die Mittel für den Hundertjährigen Krieg zwischen England und Frankreich zur Verfügung stellten, um sie dann ins Verderben zu stürzen, indem sie die Hand auf deren Steuereinnahmen legten.«
    »Sie meinen, ähnlich wie die Tempelritter auf dem Höhepunkt ihres Wirkens?«
    Mendoza hob den Kopf.
    »Man weiß, dass Novus Ordo ab Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts aus elf Familien bestand, deren Macht sich weit über Italien hinaus auf ganz Europa erstreckte. Da sich ihre Habgier nicht mit den Anrainerländern des Mittelmeers begnügte, drängten sie darauf, auch andere Seewege zu eröffnen. Dank der von ihnen angehäuften unvorstellbaren Mengen an Geld gingen die Bankiers des Novus Ordo daran, immer größere und bessere Schiffe auf die Meere zu schicken. Sie haben nicht nur die Karavellen für Kolumbus, Cortes und Pizarro geliefert, sondern auch die Expeditionen Cabrals und Magellans finanziert, deren Schiffe im Jahre 1522

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