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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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rasch nach. Er war nie jemand gewesen, der irgendwelche großartigen Pläne für die Zukunft gemacht hatte, und gerade in der letzten Zeit war es in seinem Leben nur darum gegangen, Zeit zu gewinnen. Er brauchte Zeit in Odenford, um seine magischen Fähigkeiten zu entwickeln, und er brauchte Schutz vor seinen vielen Feinden.
    Der zusätzliche Unterricht konnte nicht schaden. Abelard würde ihm das bieten, was er brauchte, zumindest so lange, bis sie herausfand, dass er ihr etwas vorspielte. Wenn das geschah, würde er auf jeden Fall mit besseren Waffen auch besser dran sein.
    Wie oft kann ich eigentlich jemandem meine Treue schwören, bevor ich auffliege ?
    »In Ordnung«, sagte er mit einem Schulterzucken. »Ich bin dabei.«
    Dekanin Abelard lächelte. »Ich wusste, dass du ein kluger Junge bist.«
    »Unter einer Bedingung.«
    Abelard hob eine ihrer gezupften Augenbrauen und ließ ihre Verwunderung sichtbar werden. »Die da wäre?«
    Han hatte vor, es den Bayars zu zeigen. Aber er musste verhindern, dass es danach einen Vergeltungsschlag gab.
    »Die Bayar-Zwillinge und ihre Vettern verfolgen mich wegen der Sache mit ihrem Vater«, sagte er. Er berührte seine geschwollene Wange. »Heute Nachmittag haben sie versucht, mich zu töten – zum zweiten Mal. Ich habe davon die Nase voll. Ich muss Euch bitten, dem ein Ende zu machen. Es sei denn, Ihr wollt, dass ich sie gleich jetzt zum Schweigen bringe – was ich tun werde, wenn es nicht anders geht.«
    Abelard hob beide Hände. »Nein. Es ist unmöglich, dich zurück an den Hof zu bringen, wenn ihr Tod mit dir in Verbindung gebracht wird.«
    Du bist ja wirklich eiskalt, dachte Han.
    »Ich werde sie unmissverständlich wissen lassen, dass du unter meinem Schutz stehst«, ergänzte sie. »Sie werden dir nicht wieder in die Quere kommen.«
    »Gut.« Han rieb sich den Nacken. »Aber wartet damit, bis sie von sich aus zu Euch kommen, ja?«
    Sie runzelte die Stirn. »Aus welchem Grund sollten sie das tun?«
    »Ich muss ihnen eine Lektion erteilen«, sagte er. Als Abelard den Mund öffnete, um Einwände zu erheben, fügte er hinzu: »Keine Sorge. Sie werden es überleben. Und ich werde nichts tun, das auf mich zurückfallen könnte.«
    Sie verschränkte die Finger vor ihrem Bauch und sah ihn eingehend an. »Lass dich nur nicht erwischen. Wenn das passiert, bist du auf dich allein gestellt.«
    Han lächelte. »Keine Sorge. Gibt es sonst noch was?«
    »Ich treffe mich mit meiner Gruppe mittwochabends hier in meinem Büro«, sagte Abelard. »Sei um sieben Uhr hier.«

KAPITEL SIEBZEHN
Im Glockenturm
von Mystwerk
    A ls Han wieder nach Hampton House zurückkehrte, wartete Dancer bereits oben an der Treppe auf ihn. »Schlechte Nachrichten. Während du weg warst, hat jemand eine Riesensauerei in deinem Zimmer ver… – was ist denn mit dir passiert?« Dancer starrte Han erschrocken an, als er einen besseren Blick auf ihn werfen konnte. »Hat sie dich geschlagen oder so?«
    Han blinzelte verständnislos aus seinem gesunden Auge. »Ob wer mich geschlagen hat?«
    »Dekanin Abelard. Bei der warst du doch, oder?«
    Han nickte. »Ich komme gerade von ihr. Aber sie hat mich nicht geschlagen. Ich bin die Treppe runtergefallen. Musste deswegen zu Leontus.«
    »Was? Wie ist denn das …?«
    Han hielt Dancer das Stück Seil vor die Nase. »Diejenigen, die mein Zimmer verwüstet haben, haben das über die Stufen gespannt.«
    Dancers Gesicht wurde so hart wie Bernstein. »Weiß Blevins davon?«
    »Er weiß, dass ich die Treppe runtergefallen bin. Sie haben versucht, mir das Amulett abzunehmen, aber dann ist er gekommen. Ansonsten wäre ich vielleicht tot.«
    »Und wer sind ›sie‹?«
    »Micah und seine Vettern. Sie sind weggelaufen, als Blevins kam.« Han schwankte; er musste sich am Treppenpfosten festhalten, um auf den Beinen zu bleiben. Der Weg zurück hatte ihn fast überfordert.
    Dancer streckte eine Hand aus, um ihn zu stützen. »Komm und setz dich, bevor du die Treppe noch mal runterfällst.«
    Han folgte Dancer den Flur entlang zu seinem Zimmer. Das Bett war abgezogen, die Leintücher lagen aufgestapelt im Flur, und die kaputten Teile waren zusammengefegt worden.
    »Ich dachte, ich fang einfach schon mal an.« Dancer deutete auf einen Stuhl. »Setz dich.«
    Han hatte ein schlechtes Gewissen, dass Dancer die ganze Arbeit erledigte, aber er war einfach zu fertig, um Einwände dagegen zu erheben. »Es wird nicht wieder vorkommen«, sagte er. »Nur, dass du das weißt.«
    »Hmmm«,

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