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Das Exil Der Königin: Roman

Das Exil Der Königin: Roman

Titel: Das Exil Der Königin: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cinda Williams Chima
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kräftigen Arm. Han machte sich im Geiste eine Notiz, das nicht zu vergessen.
    Er fragte sich außerdem, was zwischen den beiden Bayars los war.
    Han und Dancer suchten sich einen Tisch in einer Ecke. Sie holten sich beide ein Buch und notierten Bemerkungen zu den Kapiteln, die sie als Hausaufgabe aufbekommen hatten.
    Mehrmals sah Han auf und stellte fest, dass Fiona ihren Blick auf ihn geheftet hatte; ihre blassblauen Augen waren im flackernden Kerzenlicht beinahe purpurn, und ihre Hände umklammerten das Buch, das auf dem Tisch vor ihr lag.
    Tja, schau ruhig genau hin, Mädchen, dachte Han und massierte sich den schmerzenden Schädel. Ich kann nichts dafür, dass ich so aussehe. Das habe ich deinem Bruder zu verdanken.
    Das war das Problem. In der Welt der Blaublütigen aß und tanzte der Feind mit einem, er sagte einem nette Worte ins Gesicht, während er einem gleichzeitig ein Messer in den Rücken rammte.
    Um zehn Uhr legte Han seine Arbeit zur Seite und zog den Kinley hervor, um das Kapitel über Aediion noch einmal zu lesen. Er hatte nie wirklich vorgehabt, dorthin zurückzukehren; jetzt musste er schnell nachlernen.
    Um elf schob Micah seine Bücher und Papiere zusammen und verstaute sie in seiner Tasche. Er legte sich seinen Umhang über, schlang sich die Tasche über die Schulter und blieb beim Tisch des Versierten stehen, um sich einen Pass geben zu lassen, da die Zehn-Uhr-Sperrstunde bereits überschritten war.
    Anscheinend machte Micah für diesen Abend Schluss.
    Han versuchte, sich zu konzentrieren; er fragte sich, wo Micah hingegangen war, während er las und etwas notierte, bis die Glocken im Mystwerk-Turm verkündeten, dass es Viertel nach elf war. Han fing Dancers Blick auf, packte seine Papiere in die Tasche und legte den Kinley obenauf. Dancer kramte seine Sachen ebenfalls zusammen.
    Han stand auf, streckte sich unter Schmerzen und tastete mit einer Hand nach seinem Wollumhang, den er über seine Tasche legte.
    Er nickte dem Versierten zu, der von seinem Buch aufgesehen hatte, als Han und Dancer aufgestanden waren. »Schätze, wir kehren ins Wohnheim zurück«, sagte Han.
    Dancer ging zu dem Versierten, um sich die Pässe geben zu lassen. Miphis Mander warf Han einen höhnischen Blick zu und flüsterte: »Vorsicht da draußen. Bei der ersten Stufe kann man sich leicht die Knochen brechen.«
    »Wie bitte?«, fragte Han. »Was hast du gesagt?« Er trat näher zu Miphis und beugte sich zu ihm hinunter, als wollte er ihn besser verstehen.
    Miphis kicherte; Hans Verletzungen schienen ihn zu ermutigen. »Ich habe gesagt, sei vorsichtig da draußen … he-hey!« Er schnappte nach Luft, als Hans Messer seine Hose von der Taille bis zu den Knöcheln aufschlitzte – rasch und so geschickt, dass es niemand sah, bevor das Messer bereits wieder verschwunden war. Miphis packte seine Hose mit beiden Händen in dem Versuch, seine Würde nicht zu verlieren.
    »Was für ein Glück für dich, dass ich sowohl links wie rechts verflucht gut mit dem Messer umgehen kann«, zischte Han leise. Es war ein bisschen dick aufgetragen – aber so dick auch wieder nicht. Etwas lauter fügte er hinzu: »Du solltest da draußen lieber selbst aufpassen. Es ist ein bisschen zu schattig, um den Arsch so raushängen zu lassen.«
    Diejenigen, die in der Nähe saßen, drehten sich um und starrten sie an. Fiona hatte sich halb von ihrem Platz erhoben, ließ sich dann aber wieder zurücksinken.
    Han vermutete, dass Miphis nicht nach seinem Amulett greifen würde, da er beide Hände für etwas anderes brauchte.
    Dancer hatte die Pässe bekommen. Han nahm die Laterne und trug sie in den Gang. Statt allerdings durch die Seitentür nach draußen zu gehen, stiegen sie die breite Treppe bis zum dritten Stock hinauf und schlüpften in ein Nebenzimmer. Han blendete die Laterne ab, während Dancer ein Seil durch den Tragegriff schob. Dann entriegelte Han die Fenster mit seiner gesunden Hand und öffnete sie. Er konnte die kühle Nachtluft in seinem Gesicht spüren.
    Sich irgendwo hinaus- und irgendwo hineinzuschleichen war eine Fähigkeit, die Han schon früh gelernt hatte. Sein ganzes Leben lang hatten irgendwelche Leute versucht, ihn an Orten festzuhalten, an denen er nicht sein wollte, oder von Orten fernzuhalten, an die er gelangen wollte.
    Allerdings war es nicht leicht, einarmig den Fassadenkletterer zu geben. Er war froh, dass Dancer bei ihm war.
    Han hievte sich auf den Fenstersims, schwang seine Beine nach draußen und ließ sich ein

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