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Das falsche Opfer

Das falsche Opfer

Titel: Das falsche Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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Zeitbombe besorgen wollten, so frage ich mich, wie Sie das
bewerkstelligen würden«, sagte ich ganz allgemein zu der Gruppe am Tisch.
»Würden Sie sie von jemandem anfertigen lassen? Würden Sie es selber tun? Wahrscheinlich
hätte jeder von Ihnen — zumindest die Männer — wenigstens eine schwache Ahnung,
wie man eine konstruiert — bei den Kenntnissen über Sprengstoffe, die Sie wohl
oder übel während des Krieges erworben haben müssen.«
    Sally
Kramer erstarrte plötzlich und griff erneut nach dem Unterarm ihres Mannes.
»Mitch — das Museum!«
    »Halt
den Mund!« Er schloß für ein paar Sekunden gequält die Augen. » Jedesmal , wenn du ihn aufmachst, Sally, trittst du prompt
ins Fettnäpfchen!«
    »Das
Museum?« wiederholte ich.
    »Woher
sonst sollte sie stammen?« Sally Kramer wandte sieh mit blitzenden Augen zu ihrem Mann um. »Sei kein Idiot, Mitch! Daß das Museum
gerettet wird, ist nicht mehr wichtig, aber daß dein eigenes Leben gerettet
wird, ist wichtig! Jemand hat heute morgen versucht,
dich zu ermorden und hat dabei aus Versehen Red Hoffner umgebracht. Was soll den Betreffenden am nächsten
Versuch hindern, der vielleicht Erfolg hat, wenn man ihn nicht erwischt, bevor
er eine zweite Gelegenheit findet?«
    »Das
Museum?« wiederholte ich diesmal lauter.
    »Ja«,
brummte Kramer zögernd. »Wahrscheinlich hast du recht, Liebling.«
    »Was
für ein Museum?« schrie ich.
    »Mein
eigenes Kriegsmuseum«, knurrte Kramer. »Ich habe es im Keller unten, und bis
jetzt habe ich es als Privatangelegenheit behandelt.«
    Die
Art, wie er davon erzählte, schuf eine unbehagliche Gedankenverbindung zu dem
ersten Eindruck, den ich von Cliff White, dem Mechaniker, gehabt hatte. Das
Ganze erinnerte an einen alten Gruselfilm, in dem sich das Ungeheuer immer in
Kellerräumen aufhält — ein Monstrum, das kreischt und herumsabbert und bei
jeder Bewegung ein unangenehmes schlurfendes Geräusch von sich gibt. Einen
Augenblick lang war ich versucht, den Vorgesetzten herauszukehren und Polnik hinunterzuschicken, um einen ersten Blick auf die
Sammlung zu werfen, aber dann fiel mir ein, daß der Sergeant, sofern das
Kriegsmuseum irgendeinen tödlichen Sprengstoff enthielt, sich unweigerlich
selber in die Luft sprengen würde.
    »Dann
lassen Sie uns also einen Blick in den Keller werfen«, sagte ich abrupt zu
Kramer.
    »Warum
auch nicht, Mitch?« sagte Sam Forde gehässig. »Dann
bekommt der Lieutenant wenigstens einmal einen Eindruck, wie es im Krieg
wirklich zugeht.«
    »Sei
nicht so aggresiv , Sam«, sagte Angel mit belustigter
Stimme. »Der Lieutenant hat in seinem Privatkrieg mit Stu gar nicht schlecht abgeschnitten, erinnerst du dich?«
    »Er
stört mich nicht«, sagte ich und bedachte den Knirps mit einem wohlwollenden
Lächeln. »Mir ist klar, daß er einen gewissen Ausgleich dafür braucht, daß er
sich die ganze Zeit auf seinen Gehstummeln fortbewegen muß.« Ich folgte Kramer
zurück ins Haus, während Forde noch damit beschäftigt
war, sich eine passende Antwort einfallen zu lassen.
    Wir
stiegen das halbe Dutzend Stufen hinab, die in das Kellergeschoß führten.
Kramer stieß die Tür auf, trat ein und knipste das Licht an. Ich konnte in dem
großen Raum kein zahmes Ungeheuer entdecken, aber es gab trotzdem eine Menge
Dinge, die sonst von Interesse für mich waren. Es handelte sich mehr um eine
private Waffenkammer als um ein Museum — eine Sammlung von Waffen, die von
einem 45er Colt bis zu einer Bazooka reichte und die groß genug war, um eine
Privatarmee auszurüsten.
    »Was
soll das, zum Teufel?« Ich glotzte Kramer eine ganze Weile an. »Glauben Sie,
Sie werden den Weltkrieg Nummer drei allein auszufechten haben?«
    Er
grinste ein wenig einfältig. »Das ist so eine Art Hobby von mir, Lieutenant«,
sagte er. »Es ist nichts als altes Geraffel , das ich
von überallher zusammengetragen habe.«
    »Überallher,
stimmt«, knurrte ich. »Zum erstenmal begreife ich,
weshalb die UN-Truppen am achtunddreißigsten Breitengrad haltgemacht haben: Sie
haben ihre gesamte Ausrüstung abgestaubt.«
    Ich
ging ein paar Schritte, blieb dann plötzlich stehen und nahm ein Gerand -Gewehr in die Hand.
    »Sachte,
Lieutenant, sachte«, sagte Kramer schnell. »Es ist geladen.«
    »Sie
erwarten wohl demnächst eine Invasion der Marsbewohner?« fragte ich kalt,
während ich das Gewehr wieder vorsichtig in das Wandgestell schob.
    »Das
einzig Originelle an meinem Museum ist, daß es sich um lauter geladene Waffen
handelt«,

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