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Das falsche Opfer

Das falsche Opfer

Titel: Das falsche Opfer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carter Brown
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versetzte sogar Irving gelegentlich in für ihn
unerwartete freudige Erregung — wie zu dem Zeitpunkt, als Sie sie zusammen auf
der hinteren Terrasse entdeckten —, aber es handelte sich ausgesprochen um ein
Ablenkungsmanöver von dem Mann, der in ihrem Leben wirklich eine Rolle
spielte.«
    » MacGregor ?«
sagte sie gespannt.
    »Ganz recht.« Ich parkte den
Healey hinter der Corvette, die, soweit ich das beurteilen konnte, niemand zu
benutzen schien. »Wir sind ein wenig früh dran — MacGregor wird nicht vor einer halben Stunde hier sein. Ich möchte noch gern mit Cliff
White einen Punkt klären. Vielleicht gehen Sie inzwischen einmal ins Haus und
sagen Mitch Kramer guten Tag? Ich komme in fünf Minuten nach.«
    »Gut«, stimmte sie zu und
schwang die langen Beine aus dem Wagen. »Himmel«, sagte sie lebhaft, » Stu MacGregor ! Das hätte ich nie
gedacht. Ich muß zugeben, Al — Sie sind ein Genie.«
    »Nichts als ein schlichter
Polyp«, sagte ich grinsend. »Aber vielleicht haben Sie recht.«
    »Bis später.« Sie ging auf das
Haus zu, und ich machte mich geradewegs zur Garage auf.
    Aus der kleinen Wohnung am
hinteren Teil der Garage drang Licht. Der Mechaniker war also jedenfalls zu
Hause. Ich klopfte an die Tür, und gleich darauf wurde sie geöffnet. Cliff
White blickte mich mürrisch an. »Was wollen Sie?«
    »Fünf Minuten Ihrer Zeit,
Cliff«, sagte ich.
    »Ein Polyp?« Er schüttelte
langsam den Kopf. »Eine Weile dachte ich, Sie seien anders als die übrigen,
aber dann hat sich herausgestellt, daß Sie sich in nichts von den anderen
unterscheiden.«
    »Sie hat Ihnen sehr viel
bedeutet, Cliff, nicht wahr?« sagte ich ruhig.
    Seine dunklen Augen funkelten mißtrauisch.
»Ich weiß nicht, wovon Sie reden.«
    »Von Mrs. Kramer«, sagte ich. » Gestern abend gegen sechs Uhr,
als ich eben wegfahren wollte, saß sie in meinem Wagen und sprach mit mir. Ich
dachte, das, was sie sagte, sei so etwas Ähnliches wie chinesische Musik.« Ich
erklärte ihm den Vergleich, während er mit einem gedankenversunkenen Ausdruck
auf dem Gesicht zuhörte. »Als ich ihre Leiche drinnen im Haus auf dem Boden
liegen sah«, fuhr ich fort, »hatte ich das Gefühl, sie irgendwie nicht
verstanden zu haben. Wenn ich dem Sheriff gestern nacht erzählt hätte, was sie über ihren Haß auf Angel gesagt hatte und darüber, daß
sie so lange Zeit so dumm gewesen sei und daß es nun zu spät wäre, etwas zu
ändern, so hätte er das als Beweis für ihre Absicht angesehen, irgendwann einen
Mordversuch auf ihren Mann zu unternehmen — was sie ja auch getan hat.«
    » Mrs. Kramer hätte keiner Maus etwas zuleide tun können«, sagte White
leidenschaftlich.
    »Die chinesische Musik: Wenn
man sie nicht begreift, gibt man ihr die Bedeutung, die sie nach Meinung
dessen, der sie hört, haben muß«, sagte ich. »Wenn man die drei Dinge, die
Sally Kramer gestern abend zu mir gesagt hat,
zusammennimmt und sie von einem anderen Standpunkt aus betrachtet, was ergibt
sich dann daraus?«
    »Ja, was?« sagte er abrupt.
    »Ihre Angst, Angel könnte ihr
etwas antun — sie wußte, daß ihr, Sally Kramer, bald etwas Schreckliches
zustoßen würde —, und erst zu diesem Zeitpunkt kam sie dahinter, daß Philipp
Irving ein erbärmlicher Knilch war, der noch nicht einmal die Absicht hegte,
sie vor den Anschlägen auf ihr Leben zu schützen.«
    »Sie unterscheiden sich doch
von den übrigen lausigen Polypen«, sagte White langsam. »Sie stehen auf ihrer
Seite.«
    »Stimmt«, bestätigte ich. »Nun
sagen sowohl der Sergeant wie auch Kramer, daß sie gegen halb elf die Terrasse
mit der Bemerkung verließ, ins Bett gehen zu wollen. Kramer ging eine halbe
Stunde später in sein Arbeitszimmer und behauptete, sie sei kurz danach mit der
Pistole in der Hand zu ihm hineingekommen. Das glaube ich nicht. Ich glaube,
daß sie sich weggeschlichen hat, um sich mit jemandem zu treffen. Vielleicht
mit Ihnen, Cliff?«
    »Ja«, sagte er heiser. »Wir
kamen gut miteinander aus, sie war eine wirkliche Lady, diese Mrs. Kramer. Gestern nacht erzählte sie mir, welche Angst sie habe, aber das Ganze sei hoffnungslos, denn
die Polizei würde ihr doch nicht glauben, wenn sie alles erzähle. Dann sah sie
Kramer von der hinteren Terrasse aus ins Haus gehen, und sie rannte zurück,
damit er sie nicht vermißte .«
    »Ist das alles?« sagte ich
dumpf.
    »Das ist alles, Lieutenant.« Er
nickte düster. »Ich weiß, was Sie denken — es nützt nicht das geringste.«
    »Ich muß das Ganze

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