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Das Fenster zum Hof

Das Fenster zum Hof

Titel: Das Fenster zum Hof Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cornell Woolrich
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den Schädel wegpusten, während du so damit herumspielst. Na denn, ich
geh wohl besser nach Haus und früh ins Bett, damit ich morgen abend was davon
hab .« Er zog zum Abschied kurz die Augenbrauen hoch.
    »Was’n mit dem Radio los ?« erkundigte sich am folgenden Abend, als Brains eintrat,
gerade einer der Stammgäste. Eine ungewöhnliche Stille lag über dem Lokal,
obwohl sich die Gäste in zwei Reihen am Tresen drängten.
    »Muß mal repariert werden«, entgegnete
der Barkeeper kurz angebunden. Er sah Brains eintreten und bückte sich hinter
der Theke, um den Mund an das Sprachrohr zu legen, das ihn mit Fades Büro
verband. Die Tür nach hinten ging auf, und Fade kam heraus und begrüßte ihn mit
lautstarker Herzlichkeit. Alle Köpfe schwenkten in ihre Richtung.
    Fade und Brains legten sich die Arme um
die Schultern und schafften sich am Tresen etwas Platz.
    »‘n Doppelten für meinen Kumpel
Donleavy«, bestellte Fade. Brains griff in seine Tasche. »Nein, nicht in meinem
Haus«, protestierte Fade.
    Ein paar Minuten lang ging das
lautstark so weiter, dann gab ihnen der Barkeeper zwei Würfel, und sie
klapperten damit eine Weile vor sich hin. Die müßigen Augen ringsum verfolgten
jede ihrer Bewegungen. Schließlich warf Fade die
Würfel ungeduldig beiseite.
    »Jetzt hast du mich scharf gemacht«,
gestand er. »Ich weiß was Besseres, um mich zu revanchieren. Komm mit nach
hinten in mein Büro, wir spielen ein paar Runden Karten .« Die Tür schloß sich hinter ihnen.
    »Die kriegen wir heut nicht mehr zu
sehen«, erklärte der Barkeeper mit wissender Miene.
    Sowie sie in dem Gang hinter der Tür
waren, fiel die ganze gekünstelte Herzlichkeit von ihnen ab. Schweigend machten
sie sich an die Arbeit. Fade riß das Siegel an einem frischen Kartenspiel auf
und verstreute die Karten auf dem Tisch. Danach schlüpfte er aus Jackett und
Weste und hängte beides an einen Kleiderhaken; als Brains das gleiche tat, kam
ein Schulterhalfter zum Vorschein. Sie fischten jeder fünf Karten aus dem Haufen und nahmen einander gegenüber am Schreibtisch Platz.
    »Laß Knete sehen !« murmelte Fade und klopfte dabei auf den Tisch. Brains zog eine Handvoll Münzen
und Eindollarscheine aus der Tasche und warf sie zwischen ihnen auf den Tisch.
Sie entspannten sich beide und ließen die Augen über ihr Blatt wandern.
    »Mach schon«, raunzte Fade. »Er wird
gleich mit den Drinks da sein .«
    Sie hatten die zweite Tür, die zwischen
den Telefonkabinen und dem Büro, offenstehen lassen. Brains warf zwei Karten
ab, griff nach zwei anderen. Plötzlich ging die Tür vorne am Ende des Gangs
auf, und der Barkeeper kam mit zwei Gläsern und einer Flasche auf einem Tablett
an. Er schloß die Tür nicht hinter sich, so daß die Gäste im Lokal eine
Zeitlang zu ihnen hereinschauen konnten. Er stellte die Flasche und die Gläser
ab, um dann seinem Brötchengeber erst mal aufdringlich über die Schulter zu
gucken. Er riß die Augen weit auf; Fade hatte Glück gehabt, ein Royal Flush.
    »Hau ab«, knurrte er, »und laß dich
hier nicht mehr blicken! Ich muß mich konzentrieren !«
    Der andere verdrückte sich wieder mit
dem Tablett, schloß die vordere Tür hinter sich und erzählte den Gästen von dem
Wahnsinnsdusel, den sein Boss gerade hatte.
    Fade drehte sofort sein Blatt herum, so
daß Brains es sehen konnte.
    »Schlag ordentlich Krach !« befahl er. »Und dann mach dich auf die Socken! Vergiß
nicht, was unter die Tür zu klemmen, sonst kommst du nicht mehr rein .«
    Brains schlüpfte rasch in Weste, Jacke
und Mantel und knöpfte alles zu. Er knallte die Faust mit solcher Wucht auf den
Schreibtisch, daß er ihn gut und gern hätte zertrümmern können, und stieß einen
üblen Fluch aus. Fade stand ihm, was die Lautstärke des Brüllens anging, in
nichts nach; dabei verzogen beide keine Miene.
    »Ich schrei ab und zu mal ordentlich
rum, so als ob du noch hier wärst«, versprach Fade.
    Brains kippte seinen Drink, hob die
gefalteten Hände und schüttelte sie siegessicher in Fades Richtung. Dann schob er die Tür der Kabine mit dem Schild ›Außer Betrieb‹
zurück und zwängte sich hinein. Er schloß sie wieder, riß den Deckel von einem
Streichholzbriefchen ab und faltete ihn zusammen. Dann stieß er die Tür auf der
anderen Seite auf und schob sich hinaus. Der untergeschobene Papierkeil hielt
die Tür einen Spalt weit auf, gerade soviel, daß man mit den Fingernägeln Halt
finden konnte.
    Der hintere Teil der Werkstatt war in
Dunkelheit

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