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Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Titel: Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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kolonisieren. Oder es zu beenden.« Er seufzte. »Nun, und sie haben sich eben dafür entschieden, es zu beenden.«
    Eine Weile saßen sie so da, ganz ruhig und sinnierend. Das Esszimmer schien plötzlich größer zu sein als sonst.
    »Machst du dir Sorgen, wie du auf der Erde zurechtkommen wirst?«, fragte Dr. DeJones, seinen Löffel studierend, als habe er noch nie einen gesehen.
    »Mmh«, machte Ariana viel sagend.
    »Weißt du, mir kam gerade der Gedanke, dass ich dir vielleicht zu wenig über die Erde erzählt habe. Vielleicht aus einer Art Trotzreaktion deiner Mutter gegenüber, wer weiß.« Er zuckte die Schultern. »Aber sieh es einmal so – auch wenn einem eine Welt fremd ist, kann man es trotzdem schaffen, hinzugehen und dort zu leben. Nicht wahr? Sonst wären wir nicht hier.«
    Ariana sah ihren Vater an und fragte sich zum ersten Mal, wie es wohl sein mochte, auf der Erde geboren zu sein.
    »Aber«, fuhr er fort und legte den Löffel beiseite, »man tut gut daran, so viel über diese fremde Welt in Erfahrung zu bringen wie nur möglich.«

15
    Abschied
    »Carl?«
    Carl sah sich um. Der ihn da gerufen hatte, war niemand anders als Dr. Spencer. Der Chef aller Wissenschaftler auf dem Mars stand in der Tür seines Büros und bedeutete Carl, näher zu kommen.
    Er schüttelte ihm die Hand. »Deine Mutter hat mich neulich gebeten, einmal mit dir zu sprechen. Sie sagte, dass du schon immer vorhattest, auf der Erde zu studieren, stimmt das?«
    Carl nickte. »Ja.«
    »Dann sollten wir endlich abklären, wo. Komm herein.« Der große, grauhaarige Areologe bot Carl einen Stuhl an, vor einem großen Schreibtisch, der vor Papier überquoll. »Ja, das gehört auch zur wissenschaftlichen Arbeit – Verwaltungskram. Falls du dich mal fragst, wo das ganze Papier abbleibt, das unsere Maschinen unten in den Werkstätten produzieren.«
    »Aha«, machte Carl und beäugte die Listen, Formulare und sonstigen Ausdrucke. Er wusste immer noch nicht so recht, was er von diesem Gespräch halten sollte.
    Dr. Spencer nahm auf der anderen Seite des Tisches Platz und sah Carl an, als müsse er sein Gewicht schätzen. »Also, junger Mann, welche Kurse absolvierst du denn?«
    »Die Oberstufenkurse der Fernschule Sydney«, erwiderte Carl. »Bis auf Geschichte habe ich auch ganz gute Punktzahlen in den Tests, glaube ich.«
    »Sydney, aha. Warum nicht die Londoner Kurse, wenn ich fragen darf?«
    »Sydney behandelt die Naturwissenschaften viel ausführlicher. Außerdem sind die Londoner Kurse ziemlich altmodisch aufgemacht, finde ich.«
    »Ah, ja. Das hört man in letzter Zeit häufiger«, nickte Dr. Spencer nachdenklich. »Ich selber habe noch nach London gelernt, musst du wissen, aber ich hatte auch manchmal den Eindruck, dass sie es versäumen, sich auf aktuelle Trends einzulassen. Nun ja, wie auch immer. Du weißt, dass man ein naturwissenschaftliches Studium nicht online machen kann, nicht ausschließlich jedenfalls, und du musst dir also überlegen, wohin du gehen willst. Du bist jetzt – wie alt?«
    »Fünfzehn«, sagte Carl. »Erdjahre. Wenn wir auf der Erde ankommen, sind es noch zwei Wochen bis zu meinem sechzehnten Geburtstag.«
    »Hmm, verstehe. Rechnen wir ein Jahr körperliche Eingewöhnung, höchstens, dann bist du zum Beginn des Studiums auf jeden Fall fit. Da sehe ich keine Probleme, im Gegenteil, die Rückkehr hätte zu keinem besseren Zeitpunkt kommen können. Hat deine Mutter schon gesagt, wohin ihr ziehen wollt auf der Erde? Nach Irland?«
    »Nein, wir haben seit hundert Jahren keine Verwandten mehr in Irland«, schüttelte Carl den Kopf. »Die Familie meines Vaters lebt an der amerikanischen Nordostküste, die meiner Mutter in der Gegend von Melbourne.«
    »Schon wieder Australien, aha. Nun, die Universität von Melbourne hat einen guten Ruf, und wenn dir die Sydney-Kurse gefallen, dann sagt dir der australische Stil der Forschung vielleicht insgesamt zu. Doch, das wäre nicht die schlechteste Wahl.«
    Sie sprachen noch eine ganze Weile über Carls Studium, erörterten, ob er vielleicht doch eher nach Bangaloore gehen sollte, dem führenden Zentrum für Weltraumtechnik in Indien, oder an das Institut für Planetenerkundung in New Los Angeles, bis Carl endlich herausplatzen musste mit etwas, das ihm schon die ganze Zeit auf der Seele gelegen hatte: »Dr. Spencer, kann ich mir das denn aussuchen? Ich meine, die Frage muss doch zuerst mal sein, welche Universität mich überhaupt nehmen würde.«
    Der Wissenschaftler lehnte

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