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Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Titel: Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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diese Dinge ging.
    »Ich habe mich durch die Datenbanken gewühlt, auch durch welche auf der Erde, und schau mal, was für einen Artikel ich entdeckt habe, warte…« Ariana holte das Lesegerät, mit dem sie normalerweise Bücher las, und tippte durch die gespeicherten Texte, bis sie den Artikel fand. Die Marskinder müssen Abschied nehmen stand da breit und fett, und darunter waren sie alle vier abgebildet. »Verrückt, oder? Das war in allen Nachrichtennetzen, sogar in spanischer und russischer Übersetzung.«
    »Das sind uralte Bilder von uns. Fast noch Babybilder«, murrte Elinn und überflog den Text.
    Ariana zuckte die Schultern. »Vielleicht sollten wir ihnen mal ein paar aktuelle schicken. Der Artikel ist ziemliches Blabla, aber irgendwer muss sich ja wohl dafür interessieren. Und was ich inzwischen für Mails bekommen habe…« Sie zog die Speicherscheibe heraus und schob eine andere hinein. »Dad meinte, wir werden wohl zuerst nach Texas gehen oder nach Arizona. Ich habe ein paar Schulen dort angeschrieben. Und die haben das gleich in ihre Netze gestellt. Ich kann mich kaum retten vor Mails.«
    »Meine Güte«, murmelte Elinn, nachdem sie das erste Mail gelesen hatte. »Sie nennen dich die schöne Marsianerin.«
    »Toll, was? Ehrlich, inzwischen kann ich’s kaum erwarten, in eine richtige Schule zu gehen. Das muss doch irre sein, jede Menge Gleichaltriger kennen zu lernen, denkst du nicht? Jungs vor allem. Ich meine, in der Beziehung ist bei uns echt nichts los, das musst du zugeben.«
    Elinn nickte, obwohl sie Arianas Interesse an Jungs noch nicht recht nachvollziehen konnte. Sie sah auf. »Nach Texas? Wir gehen wahrscheinlich nach Melbourne. Das heißt, wir sehen uns praktisch nie wieder.«
    »Ach so«, hielt Ariana inne. »Das ist ziemlich weit weg voneinander, nicht wahr?« Geografie war noch nie ihre Stärke gewesen.
    »Amerika und Australien – das wäre so, wie wenn du hier lebst und ich im Malea Planum. Wenn es bei dir Tag ist, wird bei uns Nacht sein.« Elinn ließ das Lesegerät mutlos sinken. »Ich will nicht, dass wir von hier fortgehen. Ich will es einfach nicht.«
    Ariana rückte neben sie und legte den Arm um ihre Schultern. Manchmal war Elinn wie eine kleine Schwester für sie, und dies war so ein Moment. »Weißt du, ich will es auch nicht. Ich finde es schrecklich, dass wir von hier fortgehen sollen und dann alles in Dunkelheit und Kälte versinkt. Und die Vorstellung, auf der Erde zu leben, für den Rest meines Lebens so schwer zu sein wie mit dem Anzug aus dem Kraftraum, auf diesem heißen, lauten Planeten… ich denke, dass ich zurechtkommen werde, aber dass es mir jemals so gefallen wird wie der Mars, glaube ich nicht.« Sie seufzte. »Andererseits können wir wirklich nicht so weiterleben wie bisher.«
    »Aber wieso denn nicht?« Elinns Stimme war ganz leise, kaum zu hören.
    »Weil wir nur so vor uns hinleben. Es tut sich nichts. Es sind immer die gleichen Leute, denen wir begegnen. Sie sind im Großen und Ganzen alle in Ordnung, aber man kennt sie eben alle schon. Seit Jahren ist niemand Neues mehr aufgetaucht. Außer jemand wie Pigrato, der sowieso lieber nicht hier wäre. Es ist einfach nichts los.«
    »Was soll denn los sein?« Elinn zog die Nase hoch.
    »Zum Beispiel möchte ich irgendwann auch mal einen Freund haben. Einen richtigen, du weißt schon, mit Verliebtsein und allem. Ich meine, das ist doch ganz normal, dass man das will. Aber kannst du mir sagen, wo der jemals herkommen soll?«
    Elinn musterte sie aus verwunderten, großen Augen, als sähe sie sie zum ersten Mal. Ein unsicheres Lächeln tanzte in ihren Mundwinkeln. »Als ich noch klein war, habe ich immer gedacht, du und Carl werdet einmal heiraten«, gestand sie.
    »Oje«, machte Ariana und musste nun auch ein wenig lächeln. »Nichts gegen Carl, er ist wirklich in Ordnung und so, aber ich kenne ihn nun schon mein Leben lang. Er kommt mir vor wie ein großer Bruder, und das ist nicht so rasend aufregend, weißt du?«
    Ein Lachen gluckerte in Elinn hoch, obwohl sie sich doch eigentlich ganz ihrer Traurigkeit hatte hingeben wollen. »Ich habe mir immer überlegt«, fuhr sie kichernd fort, »wie eure Kinder aussehen würden…«
    Dr. DeJones, der in diesem Moment nach Hause kam, wunderte sich über das Gelächter aus Arianas Zimmer, das überhaupt nicht mehr aufhören wollte. Nach einer Weile sah er auf die Uhr und fragte sich, wie jemand so lange und laut lachen konnte, ohne ohnmächtig zu werden.
    An diesem

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