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Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1

Titel: Das ferne Leuchten - das Marsprojekt ; 1 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arena
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»Versprochen.«
    »Gut.« Er nickte ihr noch einmal zu, mit einem Gesichtsausdruck, der – nun, es war nicht direkt ein Lächeln, aber womöglich so etwas Ähnliches, oder lag es einfach daran, dass Pigrato in der Kunst des Lächelns so wenig geübt war, dass man nicht auf Anhieb erkennen konnte, was gemeint war? Jedenfalls, er nickte ihr zu, dann ihrer Mutter, dem Arzt und den Kindern, und dann ging er wieder. Ging, und die Tür schloss sich hinter ihm wieder. Hätte nur noch gefehlt, dass er draußen im Gang angefangen hätte, ein fröhliches Lied zu pfeifen.
    »Was ist denn mit dem los?«, platzte Ronny heraus, kaum dass die Tür wieder zu war.
    »Ja, seltsam. So kenne ich ihn überhaupt nicht«, gab Doktor DeJones zu.
    »Er hat kein Wort von der Antarktis erzählt«, stellte Ariana fest.
    »Er hat sie nicht einmal erwähnt«, pflichtete Carl ihr bei.
    Seine Mutter sprach schließlich aus, was alle empfanden: »Wenn ich versuche, mir vorzustellen, was jemanden wie Pigrato in gute Laune versetzen kann, dann wird mir richtig unheimlich zu Mute.«
    Spät an diesem Abend, als er gerade am Einschlafen war, hörte Carl das Trippeln nackter Füße, und gleich darauf schlüpfte seine kleine Schwester zu ihm unter die Decke. Das hatte sie schon lange nicht mehr gemacht, aber nach einem Tag wie heute… Er rückte beiseite und legte den Arm um sie. »Hallo, kleiner Glückspilz«, murmelte er schläfrig.
    »Carl?«, flüsterte Elinn aufgeregt.
    »Komm, schlaf. Es ist sicher schon schrecklich spät…«
    »Aber ich muss dir was zeigen!«
    »Zeig’s mir morgen, okay?«
    »Ich hab heute nämlich in der Jefferson-Schlucht ein Artefakt gefunden«, sagte Elinn.
    Sie hätte ihm auch einen Eimer kaltes Wasser über den Kopf schütten können. Carl fuhr hoch, knipste das Licht in seiner Bettnische an und sah seine Schwester entgeistert an. »Wie bitte?«
    »Na ja…« Elinn lächelte unsicher. »Ich habe wieder das Leuchten gesehen, weißt du? In der Jefferson-Schlucht. Und das habe ich gefunden.« Sie streckte ihm hin, was sie mitgebracht hatte.
    Carl schüttelte fassungslos den Kopf. »Du bist doch von allen guten Geistern verlassen.« Aber er nahm das Fundstück in die Hand und betrachtete es.
    Seit Elinn zum ersten Mal draußen auf der Oberfläche des Mars gewesen war, sammelte sie diese seltsamen Steine. Oder was immer es war. Niemand außer ihr hatte jemals etwas Vergleichbares gefunden, während Elinn inzwischen ein ganzes Regal voll davon besaß. Es waren flache Gebilde, die kleinsten nicht größer als ein Daumennagel, die größeren – so wie das, das er nun in der Hand hielt – ungefähr so groß wie sein Handteller, und sie schienen auf den ersten Blick aus buntem Schmuckglas zu bestehen. Manche von ihnen glänzten und schimmerten geheimnisvoll, andere wiesen farbige Schlieren auf. Dieses hier zeigte ein Muster, das wie eine halb fertige Zeichnung wirkte. Elinn nannte diese Gebilde Artefakte , was in der Fachsprache der Archäologen, wie ihr Vater einer gewesen war, von Menschen geschaffene Gegenstände bedeutet.
    Das waren diese Steine nun bestimmt nicht. Eine Untersuchung im Labor hatte ergeben, dass es sich einfach um geschmolzenes Silizium mit allerlei mineralischen Beimengungen handelte. Aber schön waren sie, richtige Schmuckstücke.
    »Es ist wunderschön, nicht wahr?«, strahlte Elinn.
    »Ja. Sicher. Aber du darfst nicht dein Leben aufs Spiel setzen dafür, Elinn. Das ist ausgesprochen dumm.«
    »Ja, ich weiß.« Sie schaute bedrückt drein, ungefähr eine Sekunde lang, dann sprühte sie wieder vor Begeisterung. »Siehst du die Zeichnung darauf? Das hier, das sieht doch aus wie ein Löwenkopf, findest du nicht? Aber eigentlich ist es eine Landschaft. Siehst du?«
    Carl hielt das flache Gebilde näher ans Licht. Ja, mit einiger Phantasie konnte man sich vorstellen, einen brüchigen Kraterrand zu sehen, der aussah wie die Mähne eines Löwen, zwei dunkle Punkte – kleinere Krater vielleicht –, die die Augen darstellten, und schließlich einen von Schluchten durchzogenen Tafelberg: Nase und Maul des Löwen. »Ja. Sieht wirklich fast so aus.«
    »Und jetzt mach mal das Licht aus!«
    »Wieso denn?«
    »Mach’s doch mal aus«, drängelte Elinn aufgeregt. »Bloß kurz.«
    »Also gut.« Er knipste die Lampe aus und wollte sie gleich wieder einschalten, als er es sah: ein winziger Punkt in dem Artefakt, der im Dunkeln blau leuchtete. Es sah fast unheimlich aus.
    »Siehst du’s? Siehst du den Punkt?«
    »Ja«,

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