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Das Feuer das am Nächsten liegt

Das Feuer das am Nächsten liegt

Titel: Das Feuer das am Nächsten liegt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cherry Wilder
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Galtroys, Flachsblumen auf blauem, grünem und gelbem Hintergrund für die Luntroys, ein Vogelkopf auf grünem und gelbem Hintergrund für die Wentroys, Blume und Kürbis auf braunem, orangefarbenem und weißem Hintergrund für die Dohtroys. In den Lücken zwischen diesen Eingangsverzierungen waren sich drehende Sonnen und Sterne auf flammenrotem, orangefarbenem und blauem Hintergrund: die Farben und Embleme des Feuer-Clans Tsatroy, den es nicht mehr gibt. Tiath Pentroy ließ sich auf kein Risiko mit den Geistern ein; er huldigte allen. Ich bat darum, als wir sein Zelt oder seinen Reisepalast erblickten, daß die Feuergeister mich und meine Fremden beschützen mögen.
    Es herrschte größte Geschäftigkeit; auf den unteren grünbelegten Holzstufen zu dem großen Zelt standen einige Leute in bunter Seide, Pelzen und Brillanten, die womöglich Granden waren. Darüber befand sich die Dienerschaft; es roch nach warmem Essen. Mitten auf den Stufen stand unsere Begleiterin, Ammur, die Oberhofmeisterin, voller Stolz und Ruhm, die Fremden hergebracht zu haben. Es wurde etwas gejubelt und geklatscht, als die Parade eintraf. Als wir uns vor den Stufen aufreihten, gelang es mir, an meinem Bewacher vorbeizuschlüpfen und mich neben Sam, Lisa und Karin zum erstenmal zu stellen.
    „ … Montezuma …“ sagte Karin. „Oder vielleicht die Persier, Kyros, Darius …“
    „Was meinst du damit?“ fragte ich.
    „Die alten Herrscher der Erde“, flüsterte Lisa, denn wir sprachen an diesem Ort alle leise. „Sie hatten prächtige Zelte, Paläste.“
    „Das schlägt alles, glaube ich“, sagte Sam Fetcher.
    „Sam“, flüsterte ich dreist, „wir haben nicht viel Zeit. Ich muß mit euch sprechen, und ihr müßt glauben, was ich sage, aber weder Angst, noch Zorn zeigen.“
    „Was ist denn los?“ Er musterte mich ernst.
    „Nicht alles ist so, wie die Ningan behauptete. Ich weiß es. Irgendwie seid ihr Gefangene.“
    „Wo ist denn der arme Scotty?“ fragte Karin und zupfte Sam am Ärmel.
    Sie bemerkten beide, daß meine Miene sich veränderte.
    „Yolo!“ sagte sie. „Wo ist er? Was weißt du von ihm? Was haben sie ihm angetan?“
    „Er ist in Sicherheit“, sagte ich.
    Aber mehr konnte ich nicht sagen. Es erklang plötzlich ein Tusch; die Vasallen-Wache trat zurück und ließ uns allein vor der Treppe; da erhob die Ningan ihre Stimme.
    „Laßt sie sehen“, schrie sie in ihrem lautesten Singsang, um den Lärm der Granden und Harfen, sowie Flöten zum Verstummen zu bringen. „Laßt sie sehen, um zu beweisen, daß ich meine Aufgabe erfüllt und dem Großen Ältesten, meinem Lehnsherrn, diese Menschenteufel überliefert habe, die sich auf der Insel Tsabeggan eingenistet hatten. Sie wirken intelligent und friedlich, friedlicher als ihr Gefährte Escott Garl, der dem Rat der Fünf Rede und Antwort stand. Sie sind von mir in guter Ordnung und Verfassung hierhergebracht worden; ihr braucht euch nicht vor ihrem seltsamen Aussehen zu fürchten. Sie sind häßlich, besonders die mit den vorquellenden Brüsten, und ihr werdet feststellen, daß die eine von den beiden eine dunkle Hautfarbe hat. Trotz ihres seltsamen Aussehens habt ihr nichts von ihnen zu befürchten: sie besitzen keine Gedankenkraft, sie können ohne ihr großes Silberluftschiff nicht fliegen, das auf der Insel bewacht wird. Sie sind unbewaffnet. Sie sind beredt, aber nur in ihrer eigenen Sprache, und sie haben eine moruianische Fortgelaufene gefunden, irgendeine Verstoßene aus Tsagul, der sie ihre Sprache beigebracht haben. Sie mag zwischen uns stehen und übersetzen, was gesagt wird.“
    Damit hatte ich schon angefangen.
    „Sag ihr, daß ich das Wort ergreifen möchte“, murmelte Sam.
    „Selbstverständlich“, erwiderte die Ningan. „Dieser mit dem behaarten Gesicht und mit weniger Haar auf dem Kopf ist der Leiter und heißt in etwa Sam.“
    „Wir grüßen das Volk von Torin“, sagte Sam freundlich. „Wir bemerken gewisse Unterschiede im Aussehen zwischen uns, wie Ihr es auch tut. Die Ningan kam zu unserer Insel Tsabeggan und lud uns, unter feierlichen Eiden ein, Gäste ihres Herrn, des Großen Ältesten zu sein. Es steht fest, daß wir in Frieden kommen. Wir sehnen uns danach, unser viertes Mitglied, Scott Gale, zu sehen. Uns wurde gesagt, daß er sich unter Euch aufhalte.“
    Ein lärmendes Gemunkel erhob sich unter den Granden unter der Treppe, als ich das übersetzte.
    „Seht ihr?“ rief die Ningan. „Der Behaarte ist redegewandt.“
    „Ihr selbst

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