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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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Chloe die Aufgabe, die Verpackung des Wasserspielzeugs aufzureißen und die Sachen in den roten Eimer zu räumen. Mit unbeirrbarer Konzentration machte sich Chloe an die Arbeit, während Grace ihre zunehmend umwölkte Aufmerksamkeit dem Mittagessen zuwandte. Eine warme Mahlzeit, verdammt. Nichts Ausgefallenes; etwas Ausgefallenes hatten sie gar nicht im Haus. Einfache Hausmannskost.
    Was hatte sie da? Sie fing an, Sachen aus dem Küchenschrank zu holen. Eiernudeln. Pilzsuppe. Mais. Thunfisch. Super, Thunfischauflauf mit Mais. Das war schnell vorbereitet, einfach zu backen, und vielleicht konnte sie sogar etwas von dem Mais an der Essenspolizei in Chloes Kopf vorbeischmuggeln. Hach, dieses Mädchen.
    Chloe sang leise vor sich hin. Max krabbelte über den Küchenfußboden und zog dabei seine geliebte Babydecke hinter sich her. Grace blanchierte Nudeln, gab alles zusammen in eine Schale und schüttete etwas Milch dazu.
    All ihre Gedanken verschwammen zu einem wirren Mischmasch.
    Khalils Hände. Sein Mund, der sie mit so zartem Drängen verwöhnte. Seine Gegenwart. Überall.
    Was hatte sie vergessen?
    Gram, die neben ihr in dem dunklen Meer schwamm. Du hast keinen Mais mehr.
    Hatte Gram wirklich Mais gesagt? Oder Zeit?
    Ihre Großmutter hätte die Küchengeister wirklich gemocht, aber heute waren sie laut und rastlos. Auch Chloe war laut und wurde immer lauter, als sie singend die Tonleiter erklomm.
    Phaedras Schreie. Diese zerbrechliche, dünne Verbindung.
    Grace befüllte die Auflaufform, stellte die Rührschüssel in die Spüle und ließ Wasser hineinlaufen, um sie später zu spülen. Irgendetwas vergessen. Ach, sie hatte den Ofen noch nicht eingeschaltet. Wie gut, dass die Klimaanlagen liefen, sonst würde der alte Ofen das Haus fürchterlich aufheizen.
    Sie hatte ihren Körper verlassen, als Khalil und sie sich geliebt hatten. Nicht nur im übertragenen Sinne. Sie hatte ihren Körper wirklich verlassen.
    Das war ungewöhnlich.
    Du hast deinen Körper heute Abend schon einmal verlassen,
hatte die Göttin gesagt.
Du kannst es ein zweites Mal tun, wenn du es nur genug willst.
    Das durfte sie nicht vergessen. Es könnte etwas zu bedeuten haben.
    Vergessen. Verdammt, der Ofen. Essen würde ihr helfen, einen klaren Kopf zu bekommen. Dann würde sie die Kinder draußen im Planschbecken spielen lassen. Sie schaltete den Ofen ein, zog sich einen Stuhl heran und ließ sich erleichtert darauf nieder. Schon bald würde der nächste Schritt sein, etwas zu essen. Das war einfach.
    Bleib nicht im Haus, wenn du Auflauf machst.
    Bei der Erinnerung daran, dass sie Gram gesehen hatte, musste Grace lächeln, auch wenn es nur ein Traum gewesen war.
    Es wurde wirklich ziemlich heiß im Haus, wenn der Ofen lief, selbst bei eingeschalteter Klimaanlage. Sie sah in Chloes gequältes Gesicht. Sie würde dieses kleine Mädchen nie dazu bringen, etwas zu essen, wenn sie nicht vorher mit ihm nach draußen ging.
    »Möchtest du im Planschbecken spielen, solange das Essen im Ofen ist?«, fragte Grace.
    »Ja!«,
schrie Chloe. Sie traf perfekt das hohe C, was Grace wie eine Nadel ins Gehirn stach. Das Mädchen schnappte sich den Griff des Eimers und sauste zur Hintertür.
    Grace und Max sahen sich an. »Na komm, du auch, kleiner Mann«, sagte sie, hob ihn hoch, nahm die Handtücher und das Sonnenspray mit und ging ebenfalls nach draußen. Sie zog Chloe bis auf die Unterhose aus und ließ Max in Windel und Windelhose herumlaufen. Erst sprühte sie die Kinder großzügig mit dem Sonnenspray ein, dann sich selbst. Während die beiden mit ihren Spielsachen ins Planschbecken gingen, streckte Grace sich auf einem Handtuch aus.
    Solange der Ofen vorheizte, konnte sie sich tatsächlich zehn Minuten entspannen. Juchhee!
    Es war eine Freude, Max’ Staunen und Chloes Begeisterung mit anzusehen. Während Grace ihnen beim Spielen im Pool zusah, trieben ihre Gedanken in einem Nebel davon. Ruckartig riss sie sich zusammen, als sie merkte, dass sie beinahe eingeschlafen wäre. Pfui, verdammt, doch nicht, solange das Baby im Wasser war. Es war zwar nur wenige Zentimeter tief, aber trotzdem.
    Zeit, den Auflauf in den Ofen zu schieben. Aber nicht ohne das Baby.
    Sie stand auf und hob ihn aus dem Planschbecken. Das sonst so friedliche, unbekümmerte und rundum gelassene Kerlchen machte sich ganz steif vor Empörung und begann zu schreien. »Hey«, sagte sie. »Es ist doch nur für eine Minute, Kumpel.«
    Leider konnte er ihre Worte noch nicht verstehen. Dafür besaß

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