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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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»Aber ja, es war anders als alles, was ich bisher erlebt oder von meiner Großmutter und Petra gehört habe. Was heute Morgen geschah, kam am helllichten Tag zum Vorschein. Mir wurde beigebracht, dass wir den Kontakt zu der Kraft aktiv herstellen und sie anrufen müssen. Aber heute Morgen ist sie einfach hervorgesprudelt. Ich weiß nicht, ob es durch Cuelebres Gegenwart ausgelöst wurde, ob es eine dringende Vision war oder etwas mit mir selbst und der Art zu tun hatte, wie ich mit der Kraft in Verbindung trete. Ich bin einfach nur dankbar, dass Chloe und Max nicht mitbekommen haben, was vor sich ging.«
    Er drückte seine Hand flach gegen ihren Rücken, als wollte er durch pure Willenskraft Stärke und Ruhe in ihren Körper schieben. »Hat die Stimme von dir Besitz ergriffen?«
    Sie hob den Kopf und blickte ihn stirnrunzelnd an. Während sie nach Worten rang, beobachtete er sie scharf. »Es war eher so, als hätte ich einen Radiosender eingeschaltet und die Stimme auf diesem Weg empfangen. Anders kann ich es nicht erklären. Es kann keine physische Stimme gewesen sein, denn sonst hätten die Kinder sie auch gehört, richtig?«
    Er nickte und zog ebenfalls die Stirn kraus. Die Leuchtkraft seines Blicks war zu dunklen Diamantfunken gedämpft. »Deine Analogie mit dem Radiosender ist gut. Für mich klang es wie Telepathie, aber ich habe es irgendwie auf einer anderen Ebene wahrgenommen.«
    »Chloe ist telepathisch begabt«, erklärte ihm Grace. Ihr zog sich die Kehle zusammen. »Sie ist schon sehr gut darin. Bei den meisten Menschenkindern zeigt sich diese Gabe erst nach der Entwicklung der physischen Sprache. Petra hat immer gesagt, damit würde die Natur junge Eltern schützen. Stell dir nur vor, wie es wäre, wenn ein telepathisch begabter Zweijähriger in deinem Kopf einen Trotzanfall hat und nicht aufhört zu schreien.«
    Auf Khalils Lippen zeigte sich ein kleines Lächeln, das beinahe sofort wieder verschwand. »Wenn du ahnst, dass du wieder eine solche Vision bekommst, rufst du mich sofort. Zieh kräftig an dem Verbindungsstrang, dann weiß ich, dass es dringend ist.«
    Sie nickte. Schließlich sah es nicht so aus, als hätte sie eine andere Wahl. So schnell, wie die Vision vorhin über sie gekommen war, kannte sie niemanden außer Khalil, der rasch genug bei ihr sein könnte, um irgendetwas auszurichten. »Ich darf die Kinder nicht unbeaufsichtigt lassen, wenn ich derart die Kontrolle verliere. Du hast selbst gesehen, was mit Chloe und der Milch passiert ist. Wenn ich richtig kräftig ziehe, sieh zuerst nach den Kindern, wenn du kommst, hörst du? Sorge dafür, dass ihnen nichts passiert.«
    Sein Gesicht nahm einen grimmigen Ausdruck an. »Ich habe dir und den Kindern meinen Schutz versprochen, und daran werde ich mich halten.«
    Ihre Augen wurden feucht. Sie würde sich nicht noch einmal bei ihm bedanken. Das hatte sie oft genug getan, und er mochte es ja nicht einmal. Stattdessen lehnte sie sich an seine Hand.
    Mit schräg gelegtem Kopf betrachtete er sie. »Du bist mit den Kindern ganz auf dich allein gestellt.«
    Sie hob eine Schulter. »Nicht ganz. Petras beste Freundin Katherine hatte die Kinder zu sich genommen, bis ich aus dem Krankenhaus kam und sie nach Hause holen konnte. Erinnerst du dich an Janice, die gestern Morgen auf die Kinder aufgepasst hat, während ich mit Carling und Rune sprach? Janice gehört zu einer Reihe von Hexen auf einer Liste, die auf Abruf zum Babysitten bereitstehen, wenn jemand das Orakel befragen möchte. Es ist ein Teil ihres Beitrags zur gemeinnützigen Arbeit. Am Samstag kommen noch mehr Leute, um einen freiwilligen Arbeitstag einzulegen, der einmal pro Quartal stattfindet. Sie werden das schlimmste Unkraut beseitigen und den Rasen mähen.«
    Grace machte sich auf einen seiner verächtlichen Blicke gefasst. Die hatten ihr schon einen Stich versetzt, als sie ihn nicht einmal sonderlich gemocht hatte. Und jetzt, wo sie ihn besser kennengelernt hatte und ihn vielleicht doch ein bisschen mochte, würde seine Geringschätzung ihr mehr als nur einen Stich versetzen.
    Aber er sah sie nicht verächtlich an. Seine Züge verhärteten sich, als er sagte: »Es ist gut, dass du Unterstützung hast. Und jetzt habt ihr, du und die Kleinen, außerdem mich zu eurem Schutz. Aber trotzdem bist du mit alldem viel zu allein. Du solltest ein ganzes Haus voller Verbündeter um dich haben.«
    Sie musste die Lippen fest aufeinanderpressen und den Blick für einen Moment abwenden, ehe sie antworten

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