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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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wäre dir Überlegenheit wichtig.« Was als höhnische Bemerkung gemeint war, klang eher wie ein Fiepen, und Grace verspürte den plötzlichen Drang, sich ihre Bettdecke über den Kopf zu ziehen.
    Sie nahm nicht die kleinste Bewegung wahr. Mit einem Mal beugte er sich von hinten über sie und flüsterte ihr ins Ohr: »Unser Wahrheitsspiel läuft übrigens immer noch. Und ich bin an der Reihe, eine Frage zu stellen.«
    Erst schüttelte sie den Kopf, dann schien ihr ganzer Körper mitmachen zu wollen, und sie fing an zu zittern. Sie hatten etwas besprechen wollen, das ihr Angst gemacht hatte, aber im Moment machten ihr so viele Dinge in ihrem Leben Angst, dass sie den Überblick verloren hatte. Worüber wollten sie noch gleich sprechen?
    »Wir sind in einer neuen Fragerunde«, flüsterte sie mit wackeliger Stimme. »Du bist also nur an der Reihe, wenn ich das Spiel nicht beende.«
    »Willst du es beenden?« Ein winziger Lufthauch kitzelte sie am Ohr.
    Ihr Zittern wurde stärker. Klug. Dämlich. Ach, Damaskus. »Ich … ich weiß es nicht.«
    Er legte die Hände um ihre Schultern. »Frierst du?«
    Mit großen Augen sah sie ihn über die Schulter hinweg an. Seine Augen strahlten, seine Lider waren schwer, und in seiner verträumten Miene lag ein sündiges Wissen. Diesmal versuchte sie nicht einmal, Worte zu finden, sondern schüttelte nur abermals den Kopf. Sie fühlte sich, als hätte sie den Kontakt zur Schwerkraft verloren und schwebte in der Luft.
    Khalil bedachte sie mit einem bedächtigen, interessierten Lächeln. »Was hast du dann? Du zitterst.«
    Sie rang darum, einen Teil ihrer Bodenhaftung wiederzufinden und zurückzurudern. »Du hast mir gerade drei Fragen gestellt, und ich habe drei davon beantwortet. Wie du es auch drehst und wendest, jetzt bin ich dran.«
    Aus seinem Lächeln wurde ein Grinsen, was bei seinen eleganten Zügen atemberaubend aussah. Er war nicht nur ein Prinz in seinem Haus, er war auch der Prinz der Schalkhaftigkeit. »Ich gebe mich geschlagen«, sagte er. »Du hast recht, du bist dran.«
    »Ich möchte nicht gedrängt werden«, warnte sie ihn. Diesmal würde sie dafür sorgen, dass ihre Frage zählte. Und wenn sie sich dafür an den Computer setzen und so lange Entwürfe schreiben musste, bis sie es richtig formuliert hatte.
    »Lass dir Zeit«, schnurrte er. Der reine Klang seiner Stimme strich über ihre Haut. »Ich habe keine Eile.«
    Wohin war der jähzornige, feindselige Dschinn verschwunden? An seine Stelle war ein anderer getreten, einer, der vor Sünde und Sinnlichkeit nur so troff. Plötzlich hörte sie ihre Stimme sagen: »Mögen Dschinn überhaupt Sex?«
    Oh Gott. Das hatte sie ihn nicht wirklich gerade gefragt, oder? Warum musste sie
immer
den dämlichen Weg nehmen? Sie wand sich und merkte, dass sie rot wurde – nicht nur im Gesicht, sondern überall, bis sie regelrecht spüren konnte, wie ihr Körper Hitze abstrahlte. Sie hätte alles dafür gegeben, sich unter ihrer Decke verstecken zu können.
    Hatte er zuvor schon beeindruckend ausgesehen, wurde seine Miene jetzt geradezu atemberaubend. »Mit dem richtigen Partner mögen wir Sex sehr«, antwortete er freundlich und gelassen. »Wir genießen ihn in aller Ruhe und widmen ihm unsere ganze Aufmerksamkeit. Und unsere Geliebten verzehren sich danach.«
    Grace hatte das Gefühl, jeden Moment aus der Haut fahren zu müssen. Er stand noch immer über sie gebeugt, eine Hand auf die Tischkante gestützt, während sie auf ihrem Stuhl saß. Unter Khalils intensiver, flammender Zuwendung schmolzen die Erinnerungen an alle Jungs dahin, die sie in der Highschool geküsst hatte, und auch die an ihre Liebhaber aus der College-Zeit. Und dabei hatte er nichts weiter getan, als mit ihr zu flirten.
    Wie es wohl wäre, ihn zu küssen?
Ihr Denken setzte aus, und sie musste husten. Es klang verdächtig nach einem Wimmern. »Tja, also ich schätze, ich habe auch diese Runde verschenkt, was?«
    »Ich weiß es nicht«, flüsterte er. »Hast du das? Ich fand deine Themenwahl äußerst interessant.«
    Sie schüttelte den Kopf. »Es ist mir einfach so rausgerutscht.« Ihre Stimme klang stockend, die Worte kamen stoßweise. »Eigentlich wollte ich dich etwas wirklich Nützliches und Kluges fragen.«
    Er lachte. Der tiefe Klang seiner Erheiterung nahm den ganzen Raum ein. »Wir haben beide nicht aufgepasst und unsere Fragen schlecht genutzt. So töricht war ich schon lange nicht mehr.«
    Wenn sie sich hätte aussuchen dürfen, was sie von dieser

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