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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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wieder Khalil zu. Sie hob die Augenbrauen. »Und, was wirst du anziehen?«
    Er hatte keine Ahnung. So weit hatte er nicht vorausgeplant. »Ich dachte, ich könnte Bilder von zwangloser Kleidung in Louisville googeln.«
    Nachdem sich Carling gerade wieder etwas entspannt hatte, versteifte sie sich bei diesen Worten wieder. Sie schloss die Augen und schüttelte den Kopf. »Nein, Khalil.«
    »Nein?« Er runzelte die Stirn. »Vielleicht sollte ich mich so kleiden, wie Rune es oft tut.«
    »Nein«, sagte Carling.
    Eine halbe Stunde später war Khalil auf dem Weg zu Sorens Unterkunft im nördlichen Gästehaus. Seine Angelegenheit mit Carling und Rune war besser gelaufen, als er erwartet hatte.
    Bei seiner Ankunft war er auf eine Konfrontation gefasst gewesen. Als er wieder ging, hatte er einen auf Grace ausgestellten Scheck und eine handschriftliche Entschuldigung von Carling bei sich.
    Außerdem hatte er ausgerechnet von Rune eine improvisierte Date-Anleitung erhalten. Vor Kurzem wären Khalil und Rune um Haaresbreite zu Feinden geworden. Von Khalils Standpunkt aus waren sie davon noch immer nicht so weit entfernt, weshalb er nur teilnahmslos zugehört hatte, als Carling Rune wieder ins Zimmer rief.
    »Ich werde eine kurze Nachricht an Grace schreiben und ihr einen Scheck ausstellen«, sagte sie zu Rune. »Du musst Khalil erklären, was er zu einem zwanglosen Date anziehen soll. Und zwar präzise.« Rune bedachte Khalil mit einem schläfrigen Lächeln, woraufhin Carling ihm mit dem Handrücken vor die Brust schlug und in scharfem Ton hinzufügte: »Und bitte ernsthaft.« Sie deutete auf Rune, während sie sich wieder an Khalil wandte: »Pass gut auf, was er sagt. Er hat ausgiebige Dating-Erfahrung und war damit recht erfolgreich.«
    Carling marschierte aus dem Zimmer. Khalil und Rune musterten einander skeptisch. Wieder fiel Khalil ein, wie Carling männliche Dschinn beschrieben hatte, und er fand, dass dieses Bild wohl auch auf ihn und Rune zutreffen dürfte. Sie waren zwei Kampffische, die aggressiv ihre Flossen aufstellten, während sie sich über Dates unterhielten. Es war eine Kuriosität.
    Als sich zwischen den beiden Männern zu lange Stille breitgemacht hatte, sagte Khalil schließlich: »Rede.«
    »Jeans. T-Shirt. Stiefel oder Sneakers«, sagte Rune. »Zahl alle Rechnungen und halt ihr die Türen auf. Dates sind ganz einfach. Hör zu, was sie erzählt, sag ihr, wie schön sie ist, und mach sie glücklich.«
    Dates klangen überhaupt nicht einfach. Bis auf eine Sache vielleicht. Khalil sah den Wyr irritiert an. »Grace
ist
schön.«
    Das ließ den anderen Mann innehalten. Zum ersten Mal in ihrer heiklen Bekanntschaft sah Rune ihn mit einem schiefen, aber echten Lächeln an. »Alter, sag ihr das mit genau dieser Aufrichtigkeit. Du wirst sie glücklich machen, ganz egal, was du tust. Du kannst sie ins Kino einladen oder mit ihr im Park spazieren gehen, Händchen halten, in einem Restaurant essen gehen oder auf einen Drink in eine Bar, am Strand sitzen und den Sonnenaufgang ansehen oder dich auf den Kopf stellen – das sind alles nur Variationen des gleichen Themas.«
    Noch nie hatte jemand Khalil »Alter« genannt. Er war ziemlich sicher, dass ihm das nicht gefiel.
    Dann kam Carling wieder ins Zimmer, und der Moment war vorbei. Sie reichte Khalil einen Umschlag. »Im Augenblick haben wir beide nicht auf alle unsere Konten Zugriff«, sagte sie. »Das hier ist alles, was ich fürs Erste tun kann. Wenn sie mehr braucht, gib mir Bescheid, später kann ich mehr für sie tun. Das Orakel sollte nicht in Geldnöten sein.«
    »Ganz deiner Meinung«, sagte Khalil.
    Dann sahen Carling und Rune sich an und wechselten ein paar Worte, die ziemlich unverständlich und offenbar privat waren. »Ich habe im Internet einiges übers Tauchen gelesen«, sagte Rune. »Ich glaube, sämtliche Höhlensysteme in Florida stehen unter Wasser.«
    »Jetzt noch«, gab Carling zurück. Sie schürzte die Lippen. »Das heißt nicht, dass wir nicht irgendwo eine brauchbare Höhle finden, sie versiegeln und das Wasser herauspumpen können.«
    »Umständlich«, sagte Rune. »Zeitaufwendig. Aber möglich.«
    »Ob es ihr in Florida gefallen würde?«
    Eifersucht regte sich. Khalil sagte: »Warum sprecht ihr darüber, das Orakel nach Florida umzusiedeln?«
    Carling und Rune sahen ihn beide mit dem gleichen nachsichtigen Gesichtsausdruck an. Rune sagte: »Wir haben uns vorgenommen, das Sammeln ungenutzter Ressourcen zu unserem Hobby zu machen. Das macht

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