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Das Feuer des Daemons

Das Feuer des Daemons

Titel: Das Feuer des Daemons Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Thea Harrison
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dieses seltsame Gefühl der Befriedigung, mit dem er beobachtet hatte, wie Chloes heranwachsender, fragender Geist arbeitete, und an dieses unaussprechliche, kostbare Etwas, mit dem er in Berührung gekommen war, als er an einem friedlichen Sommerabend durch die Fliegengittertür auf die Veranda hinausgeblickt hatte.
    Schließlich gelangten seine Gedanken an den Punkt, dem er den ganzen Tag über ausgewichen war, zu den Erinnerungen mit der größten Anziehungskraft von allen: Wie weich Grace’ Lippen gewesen waren, wie sie ihn geküsst hatte, wie sie sich mit ihren Lippen und ihrem Körper an ihn geschmiegt hatte, wie sie ihre Gegenwart an seine angeglichen hatte. Beim Gedanken daran loderte eine gleißend helle Flamme in ihm auf.
    Khalil bebte unter der Anstrengung, diese Flamme unter Kontrolle zu halten, sie vor Sorens Augen zu verbergen, die zu viel sahen. Dschinn wussten, dass Wissen Macht war, aber es war auch gefährlich. Nicht umsonst spielten sie ihre Spiele um Wahrheit, Gleichgewicht und Strafen. Das Licht der Offenbarung war eine Flamme, die wie keine zweite brannte. Er wusste noch nicht, was Grace und er alles gemeinsam erleben konnten und wie weit das einzigartig neue Terrain, das zwischen ihnen lag, sie beide tragen würde.
Er wusste es nicht.
Und das Verlangen, es herauszufinden, trieb ihn über jede Grenze.
    Er würde ihr alles entlocken, was sie zu geben hatte. Schließlich und endlich würde er das Geheimnis lüften, würde begreifen, was es bedeutete, die Haut des anderen zu spüren, während ein Geist mit unbeschreiblicher Leidenschaft auf den anderen traf.
    Stille hatte sich herabgesenkt. Draußen raunte der Ozean. Aus dem anderen Gästehaus drangen leise Elfenstimmen. Aus der Villa erklang plötzlich und überraschend Carlings perlendes Lachen.
    »Du wolltest über etwas sprechen«, sagte Soren schließlich.
    Khalil nahm sich zusammen und sammelte seine Gedanken. Er berichtete Soren, dass er die Stimme aus Grace’ Vision gehört hatte. Dabei ließ er sich Zeit und achtete sorgsam darauf, alle Einzelheiten und Eindrücke zu vermitteln, und Soren drängte ihn nicht zur Eile. Schließlich verstummte Khalil.
    »›Nicht nur Form, sondern die Form schlechthin, eine unteilbare Primzahl‹«, wiederholte Soren. Der ältere Dschinn war aufmerksam geworden, ganz auf Khalils Geschichte konzentriert. »Und ›Diese Dinge wurden am Anbeginn von allem in Bewegung gesetzt.‹ Das sind die Primärmächte.«
    Die Alten Völker verehrten sieben Götter, die Primärmächte; sie waren die Eckpfeiler des Universums. Taliesin, der Gott des Tanzes, stand unter den Primärmächten an erster Stelle, denn alles im Universum war in Bewegung. Dann kam Azrael, der Gott des Todes; Inanna, die Göttin der Liebe; Nadir, die Göttin der Tiefen und des Orakels; Will, der Gott der Gaben; Camael, die Göttin der Feuerstellen, und Hyperion, der Gott des Gesetzes.
    »Das erscheint mir logisch«, sagte Khalil. »Aber für mich klang es, als hätte diese Stimme behauptet, der Todesgott sei keine Primärmacht, sondern ein Teil von … etwas. Was auch immer das sein mag. Und sie sprach auch von Cuelebre, als wäre er eine Primärmacht. Deine Erinnerungen reichen bis zum Anfang der Welt zurück. Hast du je von so etwas gehört?«
    Soren spreizte die Hände. »Nein. Aber ich erinnere mich nicht an den Anfang der Welt. Um das zu können, hätte ich schon vor der Welt existieren müssen. Ich wüsste nicht, dass sich einer von uns Ersten daran erinnern könnte. Nach allem, was ich je gehört habe, erinnern wir uns nur daran, in eine neue Welt gekommen zu sein. Wenn die Große Bestie eine Primärmacht sein soll, wie deine Stimme sagt, dann müsste sie sich an den Anfang der Welt erinnern.«
    Cuelebre – ein Gott? Khalil wollte höhnisch über diese Vorstellung lachen, musste aber feststellen, dass er es nicht konnte. Der Gedanke war zu verstörend. »Glaubst du, dass so etwas möglich ist?«
    Soren bedachte ihn mit einem unlesbaren Blick. »Es wäre wohl treffender zu sagen: Ich glaube nicht, dass es unmöglich ist. Es ist schon merkwürdig, dass man, je älter man wird und je mehr Wissen man erlangt, immer mehr begreift, was für ein großes Mysterium das Universum letztendlich ist.«
    »Wie die Realität auch aussehen mag, der Sprecher ist davon überzeugt«, sagte Khalil grimmig. »Und er hält auch sich selbst für eine Primärmacht.«
    »Außerdem besteht durchaus die Möglichkeit, dass der Sprecher vollkommen verrückt ist«,

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